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Im Ozean der Venus

Im Ozean der Venus

Titel: Im Ozean der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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deinen Mitwesen entdeckt, die jenseits des Himmels sind. Du nennst das den Rat. Wir möchten mehr darüber wissen.«
    Innerlich empfand Lucky so etwas wie Befriedigung. Wenigstens eine Frage war jetzt beantwortet. Solange er nur er selbst war, ein Individuum also, war der Feind gewillt, ihn zu töten. Aber im Lauf der letzten Stunden hatte der Feind entdeckt, daß er einen zu großen Teil der Wahrheit erkannt hatte, und darüber machten sie sich Sorgen.
    Würden andere Mitglieder des Rates ebenso leicht lernen? Woraus bestand der Rat?
    Lucky konnte die Neugierde des Feindes wohl verstehen. Diese neue Vorsicht, der plötzliche Wunsch, von Lucky noch etwas mehr zu erfahren, ehe man ihn tötete. Kein Wunder, daß der Feind darauf verzichtet hatte, Evans zu zwingen, ihn zu töten, obwohl er seinen Strahler schon auf ihn gerichtet hatte und Lucky hilflos gewesen war.
    Aber darüber nachzudenken, war jetzt nicht die Zeit. Vielleicht war es den Fröschen wirklich nicht möglich, unausgesprochene Gedanken klar zu hören. Aber ebenso gut konnten sie lügen.
    Abrupt fragte er: »Was habt ihr gegen mein Volk?«
    »Wir können nicht sagen, was nicht so ist«, sagte die ausdruckslose Stimme.
    Lucky schob entschlossen das Kinn vor. Hatten sie seinen letzten Gedanken aufgefangen, worin er sie der Lüge geziehen hatte? Er würde vorsichtig sein müssen.
    Die Stimme fuhr fort: »Wir denken nicht gut von deinen Mitmenschen. Sie essen Fleisch. Es ist schlecht, intelligent zu sein und Fleisch zu essen. Jemand, der Fleisch ißt, muß andere Leben beenden, um selbst leben zu können. Und ein intelligenter Fleischesser richtet mehr Schaden an als einer ohne Verstand, da ihm Mittel und Wege einfallen, das Leben anderer zu beenden. Ihr habt kleine Rohre, die das Leben von vielen gleichzeitig beenden können.«
    »Aber wir töten keine V-Frösche.«
    »Das würdet ihr aber tun, wenn wir es zuließen. Ihr tötet euch sogar selbst.«
    Lucky sah davon ab, auf diese letzte Bemerkung eine Antwort zu geben, und fragte nur: »Was wollt ihr also von meinem Volk?«
    »Ihr werdet zahlreich auf der Venus«, erklärte die Stimme, »ihr breitet euch aus und nehmt uns Platz weg.«
    »Wir nehmen nur das, was wir brauchen«, wandte Lucky ein. »Wir können nur in den seichten Gewässern Städte bauen, die tiefen werden immer euch bleiben, und das sind neun Zehntel der Meeresfläche. Außerdem können wir euch helfen. Wenn ihr das Wissen des Geistes habt, dann haben wir das Wissen der Materie. Ihr habt unsere Städte gesehen und die Maschinen aus Metall, die sich durch Luft und Wasser bewegen, zu den Welten am Himmel.
    Überlegt doch, wie sehr wir euch mit unserer Macht helfen können.«
    »Wir brauchen nichts. Wir leben, und wir denken. Wir haben keine Angst, und wir hassen nicht. Was brauchen wir noch? Was sollten wir mit euren Städten, eurem Metall und euren Schiffen anfangen? Wie kann das unser Leben besser machen?«
    »Nun, dann habt ihr die Absicht, uns alle zu töten?«
    »Es ist nicht unser Wunsch, Leben zu vernichten. Es genügt, euren Geist so festzuhalten, daß wir wissen, daß ihr uns keinen Schaden zufügen könnt.«
    Lucky hatte eine Vision einer Rasse von Menschen auf der Venus, die unter der Leitung der herrschenden Eingeborenen lebten und langsam von jeder Verbindung mit der Erde abgeschnitten wurden; einer Rasse von Menschen, die von Generation zu Generation mehr zum Sklavendasein herabgewürdigt wurde.
    Was er dann sagte, entsprach nicht ganz seiner Überzeugung.
    »Als Menschen können wir nicht zulassen, unter ein geistiges Joch gedrückt zu werden.«
    »Das ist die einzige Möglichkeit, und ihr müßt uns helfen.«
    »Das werden wir nicht tun.«
    »Ihr habt keine andere Wahl. Ihr müßt uns von diesen Ländern jenseits des Himmels berichten, die Organisation eurer Leute, von dem, was sie gegen uns unternehmen werden und wie wir uns dagegen schützen können.«
    »Dazu könnt ihr mich nicht zwingen.«
    »Wirklich nicht?« fragte die Stimme. »Überlege es dir gut. Wenn du uns nicht sagst, was wir brauchen, werden wir dich auffordern, in deiner Maschine aus Metall wieder auf den Grund des Ozeans zu fahren und dort die Maschine dem Wasser zu öffnen.«
    »Und sterben!« sagte Lucky grimmig.
    »Es wäre nötig, euer Leben zu beenden. Mit eurem Wissen wäre es gefährlich für uns, wenn wir zuließen, daß ihr euch wieder unter eure Rassegenossen mischt. Ihr könntet mit ihnen sprechen und sie dazu veranlassen, etwas gegen uns zu

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