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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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“Blumen?”
    “Ich habe Ihnen Blumen geschickt, Georgina, und ich dachte, Sie hätten sie inzwischen erhalten.”
    “Sie haben mir Blumen geschickt?”, wiederholte sie wie jemand, der schwer von Begriff ist.
    In seinen verblüffend grauen Augen funkelte etwas. “Jawohl. Rosen. Rote Rosen, um genau zu sein.” Er kam auf sie zu.
    Sie rührte sich nicht. “Aber … warum?” War das ein Traum? Oder irgendein Trick? Schließlich war sie keine kokette Person, und das wusste er. Es gab überhaupt keinen Grund für ihn, ihr Blumen zu schicken.
    “Warum schickt wohl ein Gentleman einer Lady Blumen?”, fragte er einfach.
    Sie wich zurück. “Ich weiß es nicht.” Unmöglich konnte er das meinen, was er hier andeutete. Sie begann zu zittern. Er wollte ihr doch nicht den Hof machen?
    In seinen Augen lag ein unglaublich zärtlicher Ausdruck. “Sie wissen es nicht?”, fragte er leicht belustigt.
    Sie beschloss, jetzt zu gehen. Genauer gesagt zu fliehen! Wie in Panik machte sie kehrt und eilte zur Tür, doch er hielt sie fest. Abrupt drehte er sie um, und Georgina fand sich in seinen Armen wieder. Und dann begriff sie. Sie war hoffnungslos verliebt. Natürlich wagte sie nicht, das zuzugeben, aber sie hatte ihn begehrt und bewundert, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte.
    Aber daraus konnte nichts werden. Er war nichts für sie – sie war viel zu exzentrisch. Auch das hatte sie von Anfang an gewusst.
    “Ich habe Ihnen Rosen geschickt, Georgina, als Zeichen meiner Bewunderung und Zuneigung für Sie”, sagte er leise, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    Er schien Witze zu machen. Sie riss sich los und stellte fest, dass sie mit dem Rücken zur Wand stand. “Rory, bitte!” Sie hob ihre zitternde Hand. “Wir wissen beide, dass ich nicht zu den Frauen zähle, die Zuneigung oder Bewunderung in einem Mann wecken.”
    Er blinzelte.
    “Ich dachte, Sie wären gekommen, um sich für Ihr Verhalten zu entschuldigen!”, rief sie, und sie fühlte, wie allein schon die Erwähnung jenes Abends genügte, um sie zum Erröten zu bringen.
    “Um mich zu
entschuldigen
?”, wiederholte er verblüfft.
    Sie nickte. “Ja, um sich dafür zu entschuldigen, dass Sie sich mir gegenüber solche Freiheiten herausgenommen haben.”
    “
Freiheiten
?”
    “Nun, ich nehme Ihre Entschuldigung an”, erklärte Georgie hastig. “Ich weiß, dass Sie mit Lizzie eng befreundet und Eleanors liebster Verwandter sind, also werden sich unsere Wege auch weiterhin kreuzen. Aber es ist wohl am besten, wenn wir nie wieder davon sprechen.”
    Kopfschüttelnd ergriff er ihre Hand. “Ich entschuldige mich nicht dafür, Sie geküsst zu haben, Georgina May”, murmelte er.
    Und sie wusste genau, was er vorhatte. Er zog sie in seine Arme, und sie spannte jeden Muskel an, um nicht von ihm geküsst zu werden, obwohl sie andererseits genau das am meisten ersehnte. Er achtete einfach nicht darauf und küsste sie.
    Georgie gab auf. Sein Mund fühlte sich fest und unnachgiebig an, und als er sie küsste, breitete sich das Verlangen in ihrem ganzen Körper aus, schamlos und eindeutig. Sie drängte sich an ihn, wollte noch mehr von ihm fühlen, und dann löste er sich von ihr und sah sie mit glühendem Blick an.
    Georgie konnte nicht sprechen. Nicht nur ihre Lippen brannten – ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Sie hob die Hand an den Mund. “Warum?”, brachte sie schließlich heraus und konnte kaum atmen, nicht nach einem solchen Kuss. “Warum machen Sie so etwas mit mir?” Gewiss meinte er das nicht ernst.
    Er umfasste ihren Arm. “Weil ich es satthabe, so zu tun, als gäbe es gar nichts zwischen uns! Seit unserer ersten Begegnung bemühe ich mich nach Kräften, nicht das in Ihnen zu sehen, was Sie sind – die erstaunlichste Frau, die zu treffen ich je das Vergnügen hatte!”
    Georgie schrie auf. Sie fürchtete sich und war gleichzeitig voller Hoffnung. “Das kann unmöglich Ihr Ernst sein! Bitte schmeicheln Sie mir nicht, wenn Sie es nicht ernst meinen!”
    “Ich bin nicht der Frauenheld, den Sie in mir zu sehen scheinen”, erklärte er. “Wann werden Sie mir endlich vertrauen?”
    Georgie sah ihn an. Es dauerte eine Weile, ehe sie ihre verwirrten Gedanken geordnet hatte. “Ich habe Angst.”
    “Warum?”, fragte er sanft. “Nie zuvor in meinem Leben habe ich eine Frau mehr bewundert – oder mehr begehrt.”
    Sie fühlte, wie ihre Knie weich wurden, und wieder stieg das Verlangen in ihr auf. Er umarmte sie. “Hab keine Angst”,

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