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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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noch immer Elizabeths Freund war. Und er fragte sich, ob Rory wohl irgendetwas über sie wusste. Er hasste sich für diese Schwäche. “Wo ist er?”
    “Im Grünen Zimmer, Sir”, erwiderte der Butler.
    “Bringen Sie uns eine Flasche Wein – Burgunder, bitte”, sagte Tyrell und wandte sich ab. Dann betrat er einen großen Salon mit auffallend dunklen smaragdgrünen Wänden und einer blassgoldenen Decke. Rory stand mit einer Hüfte an den Kamin gelehnt und schien die Hitze, die dort herrschte, gar nicht zu spüren. Er war tief in Gedanken versunken.
    Dann richtete er sich auf. “Du siehst mich so finster an, Tyrell?” Er schien belustigt. “Bin ich denn kein erfreulicher Anblick für ein Paar müder Augen? Hast du mich nicht vermisst, nicht einmal ein bisschen? Ohne meine Gegenwart stirbst du doch vermutlich fast an politischem Konservatismus, oder?”
    Tyrell musste einfach lächeln. Er hatte vergessen, wie geistreich und unterhaltsam McBane sein konnte. “Ich blicke nicht finster, McBane. Das lag nur am Licht. Und du bist zwar der schlimmste Rebell, den ich kenne, aber ich bin keineswegs nur von Reaktionären umgeben, wie du zu glauben scheinst.”
    Rory grinste und musterte ihn. “Wenn du hier deine Zeit verbringst, bist du allerdings umgeben von gefährlich konservativen Ansichten. Wie geht es dir?”
    “Ganz gut”, log Tyrell. “Und dir?”
    Rorys Lächeln wurde breiter. “Ausgezeichnet.”
    Tyrell zog die Brauen hoch, doch Rory fuhr fort: “Das betrifft aber nur mich persönlich. Diese Debatte über den finanziellen Ausgleich zwischen unseren beiden Ländern hat mich geärgert ohne Ende.” Dabei sah er Tyrell an, als wäre der persönlich verantwortlich für die bevorstehende Vereinigung des irischen Finanzministeriums mit dem nationalen.
    “Falls du jemanden zum Diskutieren suchst, bist du hier falsch.” Tyrell lachte. “Ich weigere mich, über die Vorteile der Union zu sprechen.”
    Rory lächelte seltsam und betrachtete den Fußboden. “Wenn ich eine heftige Debatte wünsche, muss ich mich nur an meine Verlobte wenden.” Dann sah er auf und lächelte breit. “Ich werde heiraten, Tyrell.”
    In ehrlicher Überraschung fasste Tyrell ihn bei den Schultern. Zwar lebte Rory nicht gerade wie ein Heiliger, aber er war auch keineswegs ein Frauenheld. Seine Leidenschaft galt der Politik, nicht den Frauen. Um sich eine Mätresse zu halten, war er zu arm, und Tyrell wusste, dass seine Affären manchmal nur für eine Nacht waren. Er freute sich sehr für den Freund. “Meine Glückwünsche.”
    Rory lächelte. “Ich gebe zu, ich bin völlig hingerissen. Jetzt begreife ich allmählich, was es bedeutet, wenn man verliebt ist.” Er rieb sich die Stirn. “In den letzten Tagen schlafe ich nicht mehr besonders gut.”
    Ein Diener brachte ihnen den Wein. “Welch passender Zeitpunkt”, sagte Tyrell, als Rory und er jeweils ein Glas genommen hatten. Sie prosteten einander zu. “Und wer ist dieses Muster an Tugend und, wie ich vermute, Intellekt, das es dir so angetan hat?”
    Rorys Lächeln verschwand, und er zögerte. “Georgina May Fitzgerald.”
    Hätte er gerade etwas getrunken, so hätte er sich wohl daran verschluckt. Tyrell erstarrte und war vollkommen sprachlos. Er blickte Rory an, doch vor sich sah er Elizabeth zusammen mit ihrer Schwester, wie er sie zuletzt gesehen hatte, als sie im Garten von Wicklow Tee tranken
. Was, zum Teufel, soll das?
    “Tyrell.” Rory stellte sein Glas ab und berührte Tyrells Ärmel. “Ich liebe Lizzies Schwester. Im Frühjahr wollen wir heiraten.”
    Tyrells Verstand begann zu arbeiten. Sein Freund heiratete Elizabeths Schwester. Rory hatte Elizabeths Schwester den Hof gemacht. Waren sie in der Stadt? Aus irgendeinem Grund war er fest davon überzeugt, dass Lizzie mit Georgina zusammen war. Und sollte das der Fall sein, dann musste Rory alles über sie wissen.
    Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich vollkommen hilflos.
    Er empfand so viel Schmerz, so viel Zorn, und es gab so viele Fragen, von denen er eigentlich keine einzige stellen sollte.
    Um zu überspielen, dass er vollkommen fassungslos war, sagte er: “Ich kenne sie nicht so gut, aber ich glaube, ich verstehe, was dir an ihr gefällt.” Er spürte, wie heftig sein Herz schlug. Er fühlte Angst und Aufregung, Missbilligung und Unbehagen, und das alles zugleich.
    “Nie zuvor habe ich eine klügere Frau getroffen”, rief Rory. “Und ist dir aufgefallen, wie schön und elegant sie ist?”
    Ob

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