Im Rhythmus der Leidneschaft
Zugriffe hatte als alle meine Blogs in den letzten drei Monaten. Jetzt, da meine Pechsträhne endlich ein Ende zu nehmen scheint, soll ich nach Hause fahren?“
Damon setzte sich zu ihr aufs Bett. „Warum ist dieser Job nur so wichtig für dich?“ Er wusste, es ging ihr nicht nur ums Geld. „Du hast diesen Laptop sogar zu einem Blind Date mitgenommen, an dem Abend, als wir uns kennenlernten. Wolltest du dich zwischendurch davonstehlen, um deine Zahlen zu überprüfen oder einen neuen Eintrag für dein Blog zu schreiben?“
„An dem Abend habe ich nicht gearbeitet.“
„Und der Sexclub? Du wolltest unbedingt dorthin, obwohl du wusstest, dass es nicht ungefährlich ist. Nur wegen deines Jobs. Was ist los?“
Lacey presste die Lippen zusammen. „Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin überzeugt, dass das wichtig ist, was ich tue. Du lachst vielleicht darüber, aber ich habe gesehen, wie Menschen, die sich als hoffnungslose Fälle betrachteten, bei ‚Connections‘ jemanden gefunden haben, den sie lieben konnten, und der sie ebenfalls liebte.“
Sie nahm die Brille ab und legte sie auf die Tastatur.
Damon wollte ihr sagen, dass es wunderbar war, anderen bei der Suche nach einem passenden Partner zu helfen, dass sie das aber von jedem Ort der Welt aus tun konnte, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
„So ging es mir auch einmal. Ich hielt mich auch für einen hoffnungslosen Fall. Ich war dick und hatte sogar eine Sprachstörung, weil meine überbegabte Zwillingsschwester immer das Reden übernahm. Das Ende vom Lied war, dass ich extrem schüchtern wurde. Ich habe nie gelernt zu flirten. Ich wollte nicht einmal mit Jungen ausgehen, weil meine Mutter einen Mann nach dem anderen heiratete, und alle erwiesen sich als Versager.“
Damon versuchte sich die Frau vorzustellen, die sie ihm beschrieb, aber sie erschien ihm Welten von der Lacey entfernt, die ihm gegenübersaß. „Und was hat dich verändert?“
„Stiefvater Nummer drei hat versucht, mich zu missbrauchen, als ich siebzehn war. Er hat wohl geglaubt, ich sei ein leichtes Opfer.“
Damon wurde heiß vor Zorn bei dieser Vorstellung.„Da hat er sich geirrt.“
„Nicht wirklich.“ Lacey zuckte die Achseln. „Ich war sehr unsicher. Mein leiblicher Vater hat uns verlassen, als ich zwei war. Jetzt ist mir klar, dass mich das geschwächt hat und ich meine ganze Kindheit und Jugend darunter gelitten habe, aber damals wusste ich das nicht. Ich fühlte mich einfach nur wertlos.“
Damon konnte es kaum glauben. „Wie ging es weiter mit deinem Stiefvater?“
„Am Ende ist er für sechs Monate im Gefängnis gelandet. Außerdem musste er eine ordentlich Schmerzensgeldzahlung leisten. Mir ging es aber erst besser, nachdem ich meine Sprachstörung überwunden und fünfzehn Kilo abgenommen hatte.“
Damon streichelte ihren Arm. „Deshalb hast du dich also für diese Branche entschieden. Um Leuten zu helfen, die es ohne Hilfe nicht schaffen, Kontakt zum anderen Geschlecht aufzunehmen.“
Jetzt verstand er Laceys Beweggründe. Und er erkannte, wie verletzlich sie in Wirklichkeit war und dass sie diese Verletzlichkeit mit smartem und resolutem Gebaren überspielte. Er bewunderte sie dafür.
„Mir macht Spaß, mich damit zu beschäftigen, was Paare zu glücklichen Paaren macht. Es ist meine Art der Vergangenheitsbewältigung. Ich wünschte, meine Mutter hätte sich einen Mann ausgesucht, der sie wirklich liebte, anstatt sich immer wieder nur in einen hübschen Kerl zu vergucken, der genug Geld hatte, um ihr etwas Schönes zu kaufen.“
Sie sah Damon traurig an. „Es ist hart, mit ansehen zu müssen, wie jemand, den man liebt, immer wieder die falsche Entscheidung trifft.“
„Allerdings“, erwiderte er voller Bitterkeit und hätte sich im selben Moment am liebsten auf die Zunge gebissen. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, über seine Vergangenheit zu reden. Besonders nicht mit Lacey, doch nun sah sie ihn fragend an.
„Ich hatte eine Freundin …“ Als er zu erzählen begann, wurde ihm bewusst, dass er noch nie mit jemandem darüber gesprochen hatte, nicht einmal mit Enrique, der einen Teil des Desasters mitbekommen hatte. „Wir wohnten zusammen. Sie hat mich plötzlich verlassen, weil wir angeblich nicht zusammenpassten und sie jemanden brauchte, der genauso gern auf Partys geht wie sie.“
Lacey schob den Laptop zur Seite. „Das hat sie sich ziemlich spät überlegt, nicht wahr?“
„Ich denke, sie war zu viel allein, und die Winter
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