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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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angemietet, sich Bühnenoutfits angeschafft und Reisekosten gedeckt. Nicht mal das erste Semester hatte sie zu Ende gebracht, und Corinne hatte sich wie eine Närrin gefühlt, zumal Brenna ihre kleine Schwester Zoe dazu angestiftet hatte, die Briefe von der Washington State Universität abzufangen, damit ihre Mutter nicht die Wahrheit erfuhr.
    Andererseits wusste Miranda auch, dass Brenna im Verlauf der letzten sechs Jahre, seit dem ersten erfolgreichen Album von Evermore, versucht hatte, ihrer Mutter das veruntreute Geld zurückzugeben. Doch Corinne hatte das „schmutzige Geld“, wie sie es nannte, immer abgelehnt.
    Ganz begreifen konnte Miranda diese Haltung nicht, zumal Corinne jetzt, da ihre jüngere Tochter Zoe aufs College gehen wollte, Probleme hatte, ihr auch nur das Nötigste zu finanzieren.
    „Musst du bei dem neuen Verfahren aussagen?“
    Corinnes Frage riss Miranda aus ihren Gedanken. „Ich weiß es nicht. Mein Anwalt versucht es zu verhindern. Eines kannst du mir glauben: Wenn ich nach Baltimore fliegen muss, dann komme ich so schnell wie möglich wieder hierher zurück.“
    „Eigentlich seltsam, dass sich hier noch kein Journalist hat blicken lassen. Schließlich ist Mistletoe deine Heimatstadt.“
    „Das überrascht mich auch.“ Um sich zumindest ein bisschen vor neugierigen Reportern zu schützen, hatte Miranda bei ihrer Rückkehr nach Mistletoe den Mädchennamen ihrer Mutter angenommen.
    „Ich hätte gedacht, dass ein paar dieser Schreiberlinge hier auftauchen.“ Corinne hob die Schultern. „Besonders, wenn man den Umfang der kriminellen Machenschaften deines Exmanns bedenkt.“
    Durch Marshall hatten Tausende von EMG-Angestellten ihre Pension und fast genauso viele Kleinanleger ihr Geld verloren.
    „Marshall hat immer gesagt, man müsse in großem Rahmen denken. Mehr Geld, mehr Macht und öfter auf dem Titelblatt der ‚Forbes‘.“
    „Ja, entsprechend geht’s auch mehr Jahre in den Knast. Ich schätze, damit hat er nicht gerechnet.“ Corinne nahm sich die nächste Bestellung vom Stapel und suchte aus der Vasensammlung eine edle Kristallvase heraus. „Glaubst du, das Berufungsgericht kommt zu einem anderen Urteil?“
    Miranda wandte sich wieder ihrem Laptop zu. „An seiner Schuld gibt es keinen Zweifel. Ich kann nur hoffen, dass das Urteil diesmal nicht anzufechten ist, denn ich habe wenig Lust, alle fünf Jahre von Schmierfinken belästigt zu werden, die mir ihr Mikro unter die Nase halten.“

1. KAPITEL
    November
    Normalerweise gehörte es nicht zu Caleb Mc Gregors Reportertricks, an eine Story zu kommen, indem er sich hemmungslos betrank. Jetzt aber saß er hier im Club des einzigen Hotels in Snow Falls und trank. Das Romantik-Skihotel lag in den Bergen von Colorado und wurde aus dem Ort Mistletoe, der am Fuß des Bergs lag, mit allem Nötigen versorgt.
    Auch mit Alkohol.
    Eigentlich wusste Caleb, dass Alkohol niemals weiterhalf. Leider hatte ihn dieses Wissen nicht davon abgehalten, vor Kurzem den größten Fehler seines Lebens zu machen. Er konnte auch nicht leugnen, dass er schon oft Antworten auf seine Fragen gefunden hatte, indem er seine Nase in Dinge gesteckt hatte, die ihn nichts angingen – oder indem er zusammen mit den richtigen Leuten ein Glas zu viel getrunken hatte.
    Caleb arbeitete von Baltimore aus, obwohl er diese Stadt nicht direkt als Zuhause betrachtete. Ein Zuhause war eher etwas, das mit tieferen Emotionen verbunden war, und so sah er Baltimore als eine Art Basis an, von der aus er seine Reisen unternahm.
    Als er hier in Snow Falls im Club Crimson die Sängerin auf der Bühne gehört hatte, war sein sechster Sinn sofort zum Leben erwacht.
    Unglücklicherweise hatte er mittlerweile schon so viel Scotch getrunken, dass er nur den vagen Eindruck hatte, dicht an einer großen Story zu sein. Einer Story, die vielleicht genauso viel Aufsehen erregen konnte wie der eigentliche Grund seiner Reise hierher, nämlich die Einladung von Ravyn Black.
    Tief durchatmend blickte er sich um.
    Club Crimson, die Bar, die zum Romantikhotel gehörte, war vollkommen in Rottönen eingerichtet. Die Teppiche waren weinrot, die Polster der Barhocker und die Stühle scharlachrot, die Sofas und Sessel rot und pink gemustert.
    An sich störte Caleb sich nicht an solchen Kleinigkeiten, aber wenn das ganze Ambiente in einem Club erotisch wirken sollte, jedoch jede Sinnlichkeit fehlte, dann ärgerte ihn so etwas.
    Anscheinend reichte es den Betreibern des Clubs nicht, sich bei der

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