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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Nebensächlichkeiten, von wegen, ob ich gerne Sport
trieb, vielleicht sogar etwas Anspruchsvolleres als Volleyball, oder was ich
gerne aß.
    Da der gut aussehende junge Mann – so wie ich ihn
einschätzte – eigentlich nicht der Typ für Small Talks war, war ich
einigermaßen misstrauisch. Was sollte diese Taktik bezwecken? Die Stunde ging
vorüber, ohne dass ich es wirklich gemerkt hatte, und wir gingen gemeinsam –
auch das war für mich wie ein Alarmsignal – zur Cafeteria. Dort gesellte er
sich jedoch sofort zu seinen ‚Geschwistern’ und redete schnell mit ihnen, wobei
ich mich zu Vivian setzte. Amber ließ kein Wort über Sport verlauten, obwohl
ich sicher sein konnte, dass sie ebenfalls davon gehört haben musste, was mich
zu dem Schluss kommen ließ, dass sie mir eine derartig coole Aktion wohl nicht
zutraute beziehungsweise gönnte.
    „Wie wäre es, wenn wir uns heute mal treffen, Leyla?“,
sprach mich Allan von der Seite an. Da mein Blick zum ‚Phynix-Tisch’ geglitten
war, brauchte ich eine kurze Weile, um mich dem Jungen zuzuwenden. Aydens Augen
brauchten definitiv einen Waffenschein.
    „Ähm, nein, tut mir leid.“ Das war nur die halbe
Wahrheit. ‚Nein’ war die Wahrheit, ‚tut mir leid’ war eine grausame Lüge.
    „Oh … dann vielleicht morgen? Oder am Wochenende?“ Der
Kerl gab wohl nicht so schnell auf.
    „Nun … weißt du … ich bin nicht in der Stimmung dafür …
muss mich noch einleben und so …“, wich ich, wie ich selbst fand, schwach aus,
doch Allan schien es zu genügen, ganz nach dem Motto „Aufgeschoben ist nicht
aufgehoben“, was meine Laune ins Bodenlose sinken ließ. Ich hatte wieder nichts
gegessen.
    „Leyla, willst du wirklich nichts? Du isst genauso
wenig, wie die Phynix-Geschwister …“, sagte die Blonde neben mir mit ehrlicher
Sorge auf ihrem hübschen Gesicht. Mir entging der eigentümliche
Gesichtsausdruck von Amber und Lorelei nicht, doch ich ignorierte ihn gekonnt –
im Ignorieren konnte mir keiner so leicht etwas vormachen. „Nein, ich – ich
habe wirklich keinen Hunger“, wehrte ich ab, nahm meinen Rucksack und erhob
mich leise.
    Ohne noch einen Blick auf jemanden zu richten, ging ich
hinaus, um eine Hausecke und lehnte mich dort an die Wand. Mein Atem ging
schwer und so sehr ich es auch zu verhindern versuchte, ich konnte einfach
nicht anders. Der plötzliche Schmerz in meinem Kopf war so überwältigend, dass
ich meine Tasche fallen ließ, mir mit beiden Händen die Schläfen hielt und an
der Hauswand zusammensackte.
    „Leyla!“ Oh nein. Nicht doch. „Leyla, was ist?“
    „Nichts“, log ich sofort und machte die Augen, die ich
aufgrund der Schmerzen geschlossen hielt, gar nicht erst auf.
    „Leyla, du bist eine miserable Lügnerin“, kam die
wütende Antwort, und bevor ich auch nur ansatzweise zu einem Protest ansetzen
konnte, wurde ich hochgehoben und mit schnellen Schritten fortgebracht. „NEIN!
Untersteh dich!“, fauchte ich ihn an und sah zu ihm auf. Seine schwarzen Haare
schimmerten braun im starken Licht der Sonne und waren vom etwas kräftigeren
Wind, der heute wehte, derart verweht, dass man es mit gutem Recht als
‚Sturmfrisur’ bezeichnen konnte. Er sah mich nicht direkt an, er schien sich
krampfhaft auf etwas zu konzentrieren, doch konnte ich mir bei Weitem nicht
denken, was es war. Mein Gewicht schien ihn jedenfalls nicht zu stören, da er
so unbeschwert elegant daher schritt wie eh und je. Und doch bemerkte ich, dass
ihm irgendetwas zu schaffen machte … Etwas, das ich nicht erkennen konnte
beziehungsweise sah, und das machte mir zu schaffen. Für gewöhnlich
merkte ich so etwas.
    Es dauerte nicht lange, dann waren wir im
Krankenzimmer. Die Krankenschwester sprang sofort auf – offenbar hatte sie
nicht wirklich viel zu tun – und richtete das Bett her, was eigentlich schon
vollkommen in Ordnung war. Sanft legte mich Ayden auf dem Laken ab und
betrachtete mich kritisch. „Was ist passiert?“, wollte die Schwester sofort
wissen. Ich kam gerade mal dazu, Luft für meine Antwort zu holen, da antwortete
der Schwarzhaarige schon: „Sie hat wohl starke Kopfschmerzen und ist
zusammengeklappt.“
    „Oh, du armes Ding!“, fühlte die 30-jährige sogleich
übertrieben mit. „Willst du eine Kopfschmerztablette?“
    „Nein, danke. Mir geht es schon wieder prächtig“,
knurrte ich und behielt dabei Ayden im Auge. Ich hatte das Gefühl, dass er mir
wieder in den Rücken fallen würde.
    „Ich denke, ihr geht es wirklich

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