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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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der
Anrichte neben dem Kühlschrank stand.
    „Wenn du wüsstest“, entgegnete Ayden nur mit düsterer
Miene, während ich mich unweigerlich fragen musste, ob ich etwas Falsches
gesagt hatte.
    „Ist es meine Schuld, dass ich es nicht weiß?“,
knurrte ich.
    „Nein“, lachte der junge Mann und beobachtete mich
dabei, wie ich rasch im Stehen aß und den Rest wegwarf. „Du isst wirklich
bedenklich wenig.“
    „Kannst du Gedanken lesen oder so?“, wollte ich
missgelaunt wissen und sah ihn herausfordernd an. Er schien blasser zu werden,
als er ohnehin schon war.
    „Wie kommst du darauf?“ Die Art und Weise, wie er
fragte, ließ mich aufhorchen. Es klang, als ob er auf der Hut wäre. Was für
eine idiotische Reaktion.
    „Einfach so. Du weißt mehr, als ich denke, dass du
mitbekommen kannst. Deshalb.“ Vielleicht konnte ich ihn ja aus der Reserve
locken, wenn ich ihm bereitwillig Antworten gab.
    „Nun – ich bin eben ein aufmerksamer Mensch. Einer,
der sich jetzt verabschiedet“, erwiderte Ayden nur, und bevor ich auch nur ein
Wort sagen konnte, war er weg. Ich stürzte förmlich zum Fenster und sah ihn
bereits mit dem Mercedes wegfahren. „Komischer Kauz …“, murmelte ich leicht
verstimmt und setzte mich auf das Sofa. Während er in meiner Nähe gewesen war,
hatte ich mir keine Gedanken über den Vorfall gemacht, doch nun machte ich mir
ernsthafte Sorgen. Ich war nie ein Kandidat für Migräne gewesen und derart
heftig hatte ich sie mir auch nie vorgestellt. Also was war denn nun schon
wieder mit mir los?

Farewell
Spit
     
    Nur unser Sportlehrer hätte auf so eine bescheuerte
Idee kommen können, obwohl sie so bescheuert an sich ja nicht war. Der 2. April
sollte eine Art Entschädigung für die Erniedrigungen des 1. sein und noch dazu
so eine Art Geschenk, wo wir doch in einer Woche den letzten Schultag haben
würden. Warum der Lehrer es nicht am 9. April und letzten Schultag dieses
Semesters gemacht hatte, war ihm wohl selber ein Rätsel, aber er schien die
Tatsache wunderbar zu finden, dass es für alle, selbst für ihn, ein
Überraschungsausflug war. Ich schüttelte während der Vollversammlung nur mit
dem Kopf und dachte darüber nach, was für ein Volltrottel der Mann doch hätte
sein können, wenn er mir nicht die Mühe erspart hätte, selber einmal dort hoch
zu fahren. Vivians Augen leuchteten, sie war hin und weg, während die meisten
anderen nur mürrisch guckten. Der Ausflug galt nur für den 13. Jahrgang. „Ich
möchte nun die betroffenen Schüler auf den Parkplatz bitten, wo zwei Busse
bereits sehnsüchtig auf euch warten“, entließ uns Mr. Warner in Bombenstimmung.
Über das ‚sehnsüchtig’ ließ sich definitiv streiten. Ich begab mich zum
Parkplatz, wo Allan bereits mit leuchtenden Augen vor einem Bus stand. Ich
machte ein gequältes Gesicht, doch bevor ich in seine Richtung gehen konnte,
packte mich eine starke Hand am Ellenbogen und zog mich zu sich. „Soll ich dich
erlösen?“, wisperte mir eine mittlerweile vertraute Stimme ins Ohr.
    „Wäre das eine Erlösung?“, erwiderte ich skeptisch. Er
lachte leise.
    „Kommt drauf an, ob du mich als Sitznachbarn besser
findest als Mister Hyperaktiv.“ Anstatt ihm zu antworten, drehte ich mich zu
ihm um und schob ihn zum anderen Bus, das enttäuschte Gesicht des anderen
beflissen ignorierend. Jetzt lachte er laut und bellend, drehte sich einmal,
sodass er nun hinter mir stand, und hob mich einfach die Stufen des Busses
hoch. „Ich denke, das hätte ich noch alleine gekonnt“, meinte ich leicht angesäuert.
An sich war Ayden wirklich hinreißend … nur, dass er meinen Stolz so oft zu
verletzen vermochte, das gefiel mir ganz und gar nicht. Er antwortete darauf
gar nicht erst, sondern schob mich den Gang entlang bis nach ganz hinten. „Willst
du am Fenster sitzen?“, fragte er höflich.
    „Das ist mir so was von egal“, erwiderte ich und
rollte mit den Augen, was er zum Anlass nahm, mich weiterzuschieben und mich
auf den Sitz am Fenster zu drücken. „Warum fragst du überhaupt, wenn du sowieso
deinen Willen durchzusetzen gedenkst?“, wollte ich wieder leicht angenervt
wissen.
    „Ich will zumindest den Schein von Höflichkeit
bewahren“, grinste er breit und setzte sich neben mich. „Ich muss zugeben, ich
bin überrascht.“
    „Weshalb?“, hakte ich sofort nach und sah ihm prüfend
in die Augen.
    „So, wie du mich manches Mal bereits angesehen hast,
hätte ich gedacht, du ziehst ihn mir vor“, löste er das Rätsel

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