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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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flogen. Nicht einer traf.
    Dann waren die Kreaturen da. Sie hielten an, spannten ihre Läufe und schossen hoch.
    Connor schwang sein Schwert. Ein weiterer Pfeilhagel prasselte gegen die Angreifer. Bobs Hammer wirbelte. Frethmar schlug zu und Bamas Stock zischte.
     
     
    Es war vorbei.
    Es hatte kein Blut gegeben und kein Pfeil hatte getroffen, dennoch war es vorbei.
    Die Gruppe stand schwer atmend auf dem Eis. Alle starrten sich an. Jeder von ihnen hatte ähnliches gespürt. Die schwarzen Kreaturen waren gesprungen. Durch sie hindurch gesprungen und verschwunden wie ein Spuk.
    Frethmar rieb sich die Augen. Mit bebenden Lippen krächzte er: »Was war das?«
    Lysa stützte sich auf ihren Bogen. »Deshalb konnte keiner unserer Pfeile treffen. Das waren Truggestalten.«
    Bob schüttelte sich schaudernd. »Als eines der Monster durch mich hindurch flog, hatte ich das Gefühl, eine Faust umklammere mein Herz.«
    »Ging mir auch so«, sagte Connor.
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte Bama. »Sie können sich doch nicht so einfach in Luft aufgelöst haben…«
    »Genau das haben sie«, sagte Lysa.
    »Was bedeutet das?«, fragte Bama.
    Sie schwiegen.
    Lysa sagte: »Entweder waren die Sechsbeiner unwirklich …«
    »… oder wir sind es!« sagte Connor.
    Frethmar riss die Augen auf. »Willst du damit sagen, wir sind Spukgestalten? So etwas wie Geister?«
    »Es würde mich nicht wundern«, nickte Connor. »Wir sind in einer Welt, die es nicht geben dürfte. Eine unwirkliche Welt. Ein Schattenreich.«
    Bob ächzte. »Könnte es sein«, er lächelte schief »dass wir einen Kontakt zur wirklichen Welt hatten. Das sich beide Welten übereinander geschoben haben?« Er wurde rot, als traue er seinen eigenen Worten nicht. »Ich weiß, ich weiß, das klingt seltsam und Bluma würde mich vielleicht auslachen, aber …«
    Connor legte dem Barb eine Hand auf die Schulter. »Das ist ein kluger Gedanke, mein Freund. Er würde zum Verschwinden des schwarzen Schiffes passen. Das löste sich vor unseren Augen auf.«
    Bama sagte: »Und doch sind das alles nur Vermutungen. Es könnte genauso gut sein, dass dies alles völlig real ist und wir auf eine Gruppe Geisterkreaturen gestoßen sind.«
    Connor zuckte mit den Achseln. »Wir sollten weiter. Wir müssen uns bewegen, sonst frieren uns die Zehen ab. Vielleicht begegnen uns weitere Überraschungen.«
    »Gehen wir!«, gab Lysa das Kommando.
    Frethmar wollte sich soeben neben Bob ins Geschirr spannen, als Connor die Kiepe fallen ließ. Er keuchte, reckte sich und klappte unversehens zusammen. Er krachte auf die Knie und stützte sich mit den Händen auf der hauchfeinen Schneedecke ab. Sein Kopf ruckte hoch. Er versuchte, Worte zu formulieren. Seine Lippen zuckten, doch er brachte kein Wort heraus.
    Bob war bei ihm, Lysa ebenfalls.
    »Was ist mit dir?«, fragte sie.
    »Kriegst du keine Luft mehr?« Bob war derart erschrocken, dass er selbst sich fühlte, als drehe ihm etwas den Atem ab.
    Lysa streichelte Connors Rücken. Der Hüne stöhnte und ächzte, der ganze Körper war unter Spannung und zitterte.
    Bob griff sich an die Kehle. Seine Beine gaben nach und er fiel auf den Rücken. Bama schrie auf. Frethmar schlug die Axt ins Eis und versuchte, Bob aufzuhelfen.
    Connor gab knurrende Laute von sich.
    Bob lag in Frethmars Arm, während Bama seine Wangen streichelte. »Liebster, Liebster - sag doch, was ist? Wie kann ich dir helfen?« Bob ruckte und seine Beine verkrampften sich. Er verdrehte die Augen, sodass man das Weiße sah.
    Connor bleckte die Zähne, auch Lysas Hand beruhigte ihn nicht.
    Mysala, eine Amazone, kreischte und krallte die Finger an ihren Hals. Sie machte einige unsichere Schritte, dann fiel sie hin.
    Connor knurrte, Bob keuchte, Mysala schnappte nach Luft.
    Frethmar, Bama und Lysa starrten sich an. Was war das? Was bedeutete das? Wie konnten sie helfen?
    »Hast du Schmerzen?«, fragte Bama mit bebender Stimme.
    Bob schüttelte wild den Kopf.
    Connor stieß einen tiefen Ton aus und aus seinem Mund quoll eine schwarze Wolke. Sie verwirbelte und umspielte den Körper des Hünen. Erneut kam dieser tiefe Ton, diesmal von Bob. Auch aus seinem Mund schoss ein Strahl Schwarz, ein giftiger Hauch, der sich nicht auflöste, sondern den Kontakt zu Connors Auswurf suchte. Mysala, die auf der Seite lag und sich mit dem Ellenbogen ausstützte, brummte wie ein Bär und nebelgrauer Dunst, der sich erst nach und nach verdunkelte, kam aus ihrem Körper. Pumpender wabernder Qualm, das rußige Zeugnis

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