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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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eines Dämonenüberfalls?
    Der Rauch verwob sich miteinander und schwebte wie ein halbdurchsichtiges Dach über der Gruppe.
    Connor hatte die Augen geschlossen, als wolle er nicht sehen, was er erbrach. Bob atmete ruhiger, sein Faden wurde dünner und verschwand nach und nach. Bei Mysala war es ähnlich, lediglich aus Connors Mund drang ein Strahl, der noch immer armdick war. Der Hüne hustete und brüllte zornig. Dabei spuckte er den Rest aus. Auch er hatte es überstanden
    Das war blitzschnell geschehen.
    Die schwarze Wolke verdichtete sich, wirkte fast stofflich. Sie senkte sich über die Gruppe, streifte jeden einzelnen, sank zu Boden und verschwand im Eis.
    Connor raffte sich auf. Bob stand schon, die Hände auf die Oberschenkel gestützt, Mysala wurde von ihren Gefährtinnen getröstet.
    »Hat es weh getan?«, fragte Frethmar.
    Mysala schüttelte den Kopf. »Zuerst dachte ich zu ersticken. Doch das war bald vorbei. Schlimm war, das ich spürte, dass etwas in mir ist - etwas Fremdes.«
    »Ging mir auch so«, sagte Bob.
    »Das waren die Kreaturen. Sie waren in uns und haben uns wieder verlassen«, sagte Connor. Seine Miene war kantig und Zorn blitzte in seinen Augen. »Diese Kreaturen haben uns okkupiert. So etwas mag ich nicht!«
    »Okku … was?«, fragte Frethmar.
    »Besetzt«, erklärte Connor.
    »Siehst du, das meinte ich«, sagte Frethmar zu Bob. »Spricht so ein Barbar?«
    Connor ging nicht darauf ein. »Wir sind die Drei, in denen die Kreaturen, nachdem sie gesprungen waren, verschwunden sind. Offensichtlich hielten sie es in unseren Körpern nicht aus. Liebe Güte - das war schlimm.«
    »Als wenn man von innen ausgespäht wird«, sagte Mysala mit kalter Stimme.
    »Sie haben sich umgeschaut«, sagte Connor. »Sie haben unsere Seelen gelesen, haben sich überlegt, ob sie uns besetzen sollen.«
    »Mmpf!« Bob nickte bestätigend. »Nicht wir sind Geister, sondern diese Scheusale, die nun unter unseren Füßen sind.«
    »Hoffentlich sind sie erfroren«, zischte Mysala. »Mit Schmerzen.«
    »Das ist eine seltsame Welt«, flüsterte Lysa, als fürchte sie, man könne sie belauschen. »Spürt ihr das auch?«
    »Was?«, fragte Bama.
    »Wie still es ist. Man hört kein Tier, keinen Wind, kein Laub. Das Eis hat sich unser Schiff geholt, seitdem herrscht Stille«, flüsterte Lysa.
    Alle hielten eine Weile den Atem an und lauschten.
    Die Amazone hatte Recht. Die Stille war so kompakt, dass sie wie eine Bürde auf ihren Schultern lastete.
    »Wie in einem Alptraum …«, murmelte Bama.
    »Wie in einem Traum, den wir alle gemeinsam träumen«, fügte Connor hinzu.
    »Und wenn es so ist?«, flüsterte Bama. Sie schauderte und ihre Zähne begannen zu klappern. Sie fror erbärmlich.
    »Dann werden wir aufwachen«, sagte Connor. »Irgendwann!«
     
     
    Frethmar stellte eine Frage, die alles verändern sollte: »Angenommen, wir träumen… Welchen Sinn macht es dann noch, durch die Gegend zu laufen? Schaut euch um. Eis, wohin man blickt. Kein Berg, kein Nichts. Wie Ameisen auf einem weißen Teller. Wäre es nicht besser, wir bauen ein Lager und versuchen, uns gegenseitig zu wärmen?« Er blinzelte Mysala zu. Er konnte es nicht lassen. Die Amazone schob ihr Kinn vor und ignorierte den Zwerg.
    »Bei den Göttern, ich kann nicht mehr richtig denken«, murrte Bob. »Als wenn die Kälte mein Gehirn einfriert. Geht es nur mir so?«
    Lysa bestätigte: »Bisher fiel es mir nie schwer, Entscheidungen zu treffen. Jetzt jedoch …«
    »Also wärmen wir uns und warten, bis unser Verstand wieder richtig funktioniert«, sagte Connor. »Holz haben wir genug.«
    »Eine gute Entscheidung«, sagte Frethmar. Er griff nach dem Axtstiel um seinen Dämonenbrecher aus dem Eis zu ziehen. Er ruckte daran, doch die Axt bewegte sich nicht.
    Connor kam ihm zur Hilfe. Er hebelte den Griff aus Wareikenholz zu sich, das Axtblatt bewegte sich etwas, noch ein Ruck und sie war frei. Frethmar schüttelte den Kopf. »Habe ich meine Kraft verloren?«
    Das verwundete Eis knirschte und ein Riss zog sich von der Stelle, wo die Axt gesteckt hatte, weiter und weiter. Das Geräusch durchbrach die Stille wie Kanonendonner. Der Riss zischte schneller, als man ihm mit dem Auge folgte rund um die Gruppe und bildete in gewisser Weise den schwarzen Teppich nach, der zu ihren Füßen eingesunken war.
    Vor Bobs Füßen sprang der Riss auseinander und bildete einen armbreiten Spalt.
    »Weg von hier!«, schrie Lysa. »Sonst brechen wir ein!«
    »Die Kiepe und den Schlitten

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