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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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ich werde dich nicht wieder beißen. Im Moment jedenfalls nicht. Bete dafür, dass Eric die Formel übersetzen kann.“
    „Und dann? Lässt du uns dann gehen?“
    Er lachte auf. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit.
    „Deine Naivität ist ja fast schon beängstigend.“
    Ich wusste es. Heute Nacht würden wir sterben. Hätte Evan sich nicht noch einen Tag Zeit lassen können? Dann hätte ich Mom wenigstens noch ein letztes Mal sehen können.
    Es gab so viele Dinge, die ich noch tun wollte. Vor meinem Tod. Zusammen mit Eric.
    Würde heute Nacht tatsächlich alles zu Ende gehen? Würden sie Eric der Sonne aussetzten? Ihn qualvoll verbrennen lassen? Daran wollte ich nicht denken. Aber wie sollten wir hier wieder rauskommen?
    „Gar nicht!“, sagte Evan plötzlich neben mir. „Und das mit der Sonne gefällt mir, könnte tatsächlich von mir sein. Ist es ja auch. Doch das hat noch Zeit. Da fallen mir noch ganz andere Dinge ein, die ich vorher mit ihm tun würde.“
    Er hatte wieder mal meine Gedanken gelesen. Ich versuchte jetzt an gar nichts zu denken. So ganz funktioniert das nicht, an irgendetwas denkt man doch immer.
    „Zum Beispiel, was deine arme Mutter wohl sagen wird, wenn das Haus bei ihrer Ankunft leer steht. Weder ihre Tochter noch ihre Schwester vorfindet. Und dann, wenn es dunkel wird…“
    „Hör auf!“
    Wieder lachte er.
    „Du bist wirklich sehr unterhaltsam. Vielleicht verwandle ich dich und behalte dich in meinem Harem.“
    Harem? Ach du lieber Gott.
    „Gott? Wohl kaum.“
    Ich versuchte meine Gedanken so gut wie möglich vor Evan zu verbergen. Was gar nicht so leicht war. Ich dachte an mein Lieblingslied von end of green und sang es in Gedanken immer wieder. Ob es wohl schlimm war, dass es ´bury me down´ heißt?
     
     
     

Sheilas Rache
     
    Eric war gerade bestimmt dabei die Formel zu übersetzen. Sie würden uns trotzdem alle töten, dessen war ich mir sicher.
    „Hey Ev, wir brauchen dich kurz. Es gibt da ein Problem.“
    Evan warf mir einen letzten Blick zu und verließ den Raum. Seine Elitetruppe folgte ihm und Sheila kam wieder herein. Toll, nun war ich mit Sheila allein. Ob das wohl eine Verbesserung meiner Lage war?
    Zumindest schien sie nicht hungrig zu sein.
    Ich wurde auf einmal richtig müde. Ob der Blutverlust mich so schläfrig machte? Unter keinen Umständen wollte ich jetzt einschlafen.
    „Weißt du Sam“, sie sprach meinen Namen aus, als sei er etwas Verächtliches. „Eigentlich habe ich gar nichts gegen meinen abtrünnigen Bruder, oder gegen dich.“
    Ihr Blick sagte mir etwas völlig anderes.
    „Leider sieht Evan das etwas anders. Aber er ist ja momentan nicht hier.“
    Worauf wollte sie hinaus?
    „In letzter Zeit hat er mich wie ein kleines Kind behandelt. Ich durfte nicht mal mehr alleine auf die Jagd gehen. Seit ich diesen Collegejungen getötet habe.“
    Collegejungen? Darryl!
    „Du hast Darryl getötet? Warum?“
    „Als Anwärter hat er es einfach nicht gebracht. Er hat mir kein einziges Opfer ausgeliefert. Und er hatte Zugang zum College, es wäre ein Leichtes gewesen einen Studenten als Opfer zu nehmen. Er hätte nie einer von uns werden können, dieser unwürdige Feigling!“ Sie war es also.
    „Den Tod hat er deswegen doch noch lange nicht verdient.“
    „Das ewige Leben und die Unsterblichkeit aber auch nicht. Und für uns gibt es kein dazwischen.“
    „Und deswegen hast du ihn umgebracht? Du bist ja krank!“
    „Und du bist ganz schön mutig in deiner Situation.“
    Sah ich da so etwas wie einen winzigen Funken Verwunderung in ihrem Blick?
    „Das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Evan hat viel von ihm gehalten. Und so begannen wir, ihn in unsere Welt einzuführen. Er hat alles aus nächster Nähe miterlebt. Hat sich schließlich für ein Leben als Unsterblicher entschieden. Doch vorher musste er eine lächerliche Aufgabe erfüllen, die ihn als würdig erweist.“
    „Das Opfer“, flüsterte ich.
    „Genau. Er hat es nicht geschafft, nicht übers Herz gebracht.“
    „Und da du keins hast, war das für dich kein Problem.“
    Einen winzigen Moment sah sie mich fast verletzt an. „Ganz so ist es auch nicht. Darryl und ich haben uns ineinander verliebt.“
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    „Als er es nicht geschafft hat ein Opfer anzuschleppen, wollte ich es für ihn tun. Evan hat uns erwischt. Er zwang mich dazu, Darryl zu töten.“
    In dem Moment tat sie mir fast ein wenig leid. Doch so wie sie über ihn redet, scheint sie wohl drüber weg zu

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