Im Schatten der Wandlung (German Edition)
ging ihm durch den Kopf? Was würde er als nächstes tun?
„Dann sollte ich mich wohl besser vor dir in Acht nehmen, hm?“
Es sah fast so aus, als würde ihm das kleine Spielchen Spaß machen. Was sollte ich bloß tun?
„Was willst du eigentlich, Evan?“
Ich dachte, ich weiß auch nicht was ich dachte. Es war so, als würde ich mit dieser Frage einfach meinem Instinkt folgen.
„Du bist ja ganz schön mutig, so eine Frage zu stellen. Wenn du damit Zeit schinden willst, vergiss es. Deine Freundin und deine Tante werden dir nicht helfen können.“
Oh nein, nicht Lori und Cait. „Was hast du mit ihnen gemacht?“ Mir versagte fast die Stimme vor Angst.
„Ich gar nichts. Sheila hat sie mit einem ihrer kleinen Tricks zum Einschlafen gebracht. Ihr Menschen seid ja so primitiv.“
„Wenn ihnen was zustößt, dann… dann…“
„Dann was? Meinst du, du bist in der Lage mir zu drohen?“
Das war ich ganz und gar nicht, aber das durfte ich ihm doch nicht zeigen. Sonst wäre ich vollkommen verloren.
„Wenn Eric kommt, dann bist du fällig!“
„Nur zu schade, dass das dann keine Rolle mehr spielt, denn du wirst dann nicht mehr hier sein.“
Ich hätte es nie für möglich gehalten, noch mehr Angst zu bekommen. Doch sie nahm jetzt völlig von mir Besitz.
„Was hast du vor?“, brachte ich krächzend hervor.
Evan faltete die Hände vor seinem Mund, dann zuckte er mit den Schultern und sah mich selbstgefällig an.
„Nun ja, ich werde dich als Druckmittel gegen Eric verwenden.“
„Er wird deinen Forderungen niemals nachgeben.“
Wieder ließ er dieses spöttische Grinsen sehen.
„Ich werde ihm nicht damit drohen, dass ich dich umbringe.“
Ich verstand nicht, worauf er aus war. „Was denn dann?“
„Es gibt Dinge, die sind schlimmer als der Tod, Samantha.“
Will er mich mein Leben lang foltern?
„Das wäre auch eine Möglichkeit, eine sehr verlockende sogar, aber das ist es nicht.“
Er kann Gedanken lesen?
„Ja. Eine uralte Fähigkeit vieler Vampire. Eric beherrscht sie allerdings nicht, soviel ich weiß.“
Plötzlich, so schnell, dass mein menschliches Auge es unmöglich wahrnehmen konnte, stand er hinter mir und hielt mich mit seinem rechten Arm fest umschlungen. Dann flüsterte er mir folgendes ins Ohr:
„Wenn Eric nicht genau das tut, was ich von ihm verlange, dann wirst du eine von uns. Ein Vampir. Verflucht bis an dein Lebensende. Was sehr, sehr lange sein kann, glaub mir. Und Eric wird sterben.“
Nein! Das darf nicht sein Ernst sein!
„Und jetzt sag gute Nacht.“
Seine harte Faust traf mich mitten ins Gesicht. Ich spürte seinen schmerzhaften Schlag, bevor ich ohnmächtig wurde.
In Evans Gewalt
Als ich zu mir kam, wusste ich eine ganze Weile nicht wo ich war und was passiert ist. Erst langsam kamen meine Erinnerungen zurück.
Evan war in unserem Haus, er hat mich geschlagen und anschließend hierher gebracht. Ob Eric auch hier war?
Wo war ich?
Es war so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen konnte. Der ganze Raum wurde nur durch flackerndes Kerzenlicht erhellt. Mag sein, dass das für Vampire genau richtig war, meine Augen waren jedoch nicht so gute wie ihre. Ich kniff sie zusammen und schaute mich um. Es sah aus wie ein Gewölbekeller.
Als mein Körper den Bewegungen meiner Augen folgen wollte, merkte ich, dass meine Hände mit Seilen an die Wand gefesselt waren. War ja klar. Ich nahm den Schmerz genau in dem Moment wahr, als ich daran zog.
Gegenüber von mir bewegte sich etwas. Es war zu dunkel um etwas erkennen zu können. Waren es Lori und Caitlin? Konnte ich es wagen zu sprechen? Ich entschied mich dafür, erst mal noch etwas abzuwarten und zu beobachten.
Wo könnte ich hier sein?
An den Wänden hingen Fackeln, was ein schales Licht auf meine Umgebung warf.
Mir tat alles weh. Mein Gesicht war bestimmt grün und blau und angeschwollen und meine Handgelenke taten höllisch weh. Ob Eric mich finden würde?
„Oh, du bist wach?"
Vor mir stand eine bildhübsche Frau mit langen schwarzen Haaren. Sheila. Etwas älter als auf dem Foto aus meinem Traum.
„Wenn du wach bist, macht es noch viel mehr Spaß zu kosten.“
Den Begriff `Frau` muss ich wohl korrigieren, Vampir. Und sie kam mir bedrohlich nahe.
„Mmh, riechst du gut. Jetzt weiß ich auch, was Eric an dir findet. Was anderes als der Geruch kann es schließlich nicht sein.“
Sie zog mich fest an den Haaren, direkt vor ihr Gesicht. Ich schrie auf vor Schmerz.
„Könntest du
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