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Im Schatten des Pferdemondes

Im Schatten des Pferdemondes

Titel: Im Schatten des Pferdemondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evita Wolff
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die Taufe wollen wir kein Risiko eingehen; wir wollen im Prince Charly feiern.«
»Kenne ich. Netter Laden.« Turner paffte seine Zigarre. Es war ein vollkommener Nachmittag: Sonne, blauer Himmel, nette Menschen, gutes Essen, gute Getränke, gute Zigarren. Er hätte sich nicht wohler fühlen können.
Eric ergriff die günstige Gelegenheit beim Schöpf. »Da gibt's was, das ich gern mit Ihnen besprochen hätte ...«
»Trifft sich gut, mein Sohn. Ich hab nämlich auch was.«
»So haben Sie mich früher nie genannt.«
»Wollte ich schon, aber du warst so ... zurückhaltend.«
Eric führte ihn ein Stückchen abseits. Elaine zog sich zurück und dankte mit ihrem unwiderstehlichen Lächeln einer kleinen alten Dame, die sich verspätet hatte und ihr verlegen einen Strauß Moosröschen und ein kleines Paket in die Arme schob.
»Sie haben die Fohlen gesehen«, begann Eric vorsichtig.
Turner paffte einige heftige Züge. Der Portwein machte ihn überschwenglich.
»Prächtige Burschen. Meinen Glückwunsch.« »Vielen Dank.«
»Achtest wohl aber auch gut auf die Stute. Gibst ihr mehrere Rationen Kraftfutter über den Tag, und Fohlenaufzuchtmilch, nicht?«
»Ja, genau. Viermal viereinhalb Pfund, und Fohlenstarter. Und sie sind den ganzen Tag auf der Koppel – haben jede Menge Bewegung und können sich im Schatten ausstrecken, wenn sie müde sind.« Er sprach von den Schwierigkeiten, die es anfangs mit ihnen gegeben hatte. Sie seien untergewichtig gewesen, aber er habe dennoch darauf geachtet, daß sie weniger als ein Kilogramm pro Tag zunahmen, um spätere Beinschäden zu vermeiden, und beginne jetzt, sie neben der Muttermilch an Wasser und Fohlenstarter zu gewöhnen. – Eric spielte dieses Spiel nicht zum ersten Mal. Er wußte, wie er Turner dazu bewegen konnte, zu tun, was er wollte. Er wartete auf die Wirkung des Portweins. Er hatte die Flasche mitgenommen und goß Turner nach, während er sprach.
»Danke. Guter Stoff. Gelegentlich könntest du mir vielleicht die Adresse verraten, wo du ihn kaufst.«
»Klar. Ich werd Sie Ihnen aufschreiben. Sie verschicken ihre Waren auch, Sie brauchen nicht extra hier heraufzukommen.«
»Hier heraufkommen ...« Turner blickte sich nach dem Haus uni und verschluckte die Frage, die ihm am meisten auf der Zunge brannte: ob Aussicht bestehe, daß Eric zu ihm zurückkommen würde. Angesichts der offensichtlichen Tatsachen erschien ihm die Frage jedoch unsinnig. Er nahm einen guten Schluck Port und grübelte, wie er das Thema, das ihm am wichtigsten war, anschneiden konnte, als Eric plötzlich sagte: »Vielleicht wäre es jetzt einfacher, wenn Sie die Pferde zu mir bringen ließen. Auf meine Kosten natürlich.«
Turners Augen leuchteten auf: »Ach, red nicht solchen Unfug. Wenn du dich bloß um sie kümmerst. Ich hab es ja schon mal gesagt: Zauberer wachsen nicht auf der Heide. Aber wie willst du das schaffen, Eric? Allein mit den Pferden hattest du schon so viel um die Ohren, daß du kaum zum Schlafen gekommen bist. Und jetzt noch eine gutgehende Tierarztpraxis, und eine Familie ...?«
»Ich hab natürlich auch schon darüber nachgedacht, und ich glaube, ich habe eine gute Lösung gefunden.« Er wies kurz zu der Menge hinüber, die sich auf die auf dem Rasen aufgestellten Bänke verteilt hatte oder zwischen ihnen und dem üppigen kalten Büffet hin und her schlenderte. »Sehen Sie den jungen Burschen da mit dem roten Haar? Der mit Claire und David zusammensteht und«, er mußte lächeln, »ein Lachs-Sandwich verschlingt, als hätte er seit Tagen nichts zu essen bekommen?« Turner nickte. »Er ist mein Assistent.«
In Ermangelung einer Erwiderung, die seiner Überraschung angemessen Ausdruck verliehen hätte, nahm Turner einen weiteren Schluck Portwein. »Donnerwetter!« entfuhr es ihm endlich.
»Er heißt Maximilian – Max. Ich habe ihn in Glasgow kennengelernt, als ich mit Solitaire zum Konsil mit einem Kollegen war. Wir waren einander gleich sympathisch, und vor einiger Zeit rief ich ihn an und fragte, ob er Interesse an einer Assistenzstelle in einer Landarztpraxis habe. Er hat sich im Universitätsklinikum nie besonders wohl gefühlt und griff mit beiden Händen zu. Dank ihm werde ich genug Zeit haben, mich um Ihre Pferde zu kümmern.«
»Du findest auch immer eine Lösung, Junge.« Turner klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, leerte sein Glas auf einen Schluck, und erhob keinen Protest, als Eric es wieder vollschenkte.
»Es gibt aber einen Pferdefuß: Elaine sorgt sich wegen dieser

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