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Im Schatten des Pferdemondes

Im Schatten des Pferdemondes

Titel: Im Schatten des Pferdemondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evita Wolff
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fröhlichen Funkeins, das sie besaßen, seit er ihrer Liebe sicher war, als er leise sagte: »Willst du nicht lieber mitkommen? Ich könnte ja ... also, ich könnte ja immerhin ertrinken!«
Sie lachte leise, ganz nahe an seinen Lippen. »Das dürfen wir natürlich nicht riskieren.« Für Sekunden verließ sie die Heiterkeit, sie neigte sich heftig über ihn und küßte ihn hitzig. Wenn ich dich verlieren würde ... Während seiner langen Bewußtlosigkeit war sie nicht einmal für Sekunden von seinem Bett wegzubringen gewesen. »Ich lasse das Wasser für dich ein.«
»Ich komme mit.«
»Aber du mußt dich auf mich stützen.«
»Was immer Sie sagen, Frau Doktor.«
Das Wasser rauschte trommelnd in die Wanne. Eric fühlte sich schwach wie ein neugeborenes Kätzchen und ließ sich zitternd auf dem Rand der Wanne nieder. Elaine kam zu ihm und streifte seine Pyjamajacke ab. »Weißt du noch, wie du mir einen deiner Pyjamas geliehen hast?«
»Oh, gewiß.«
Er hielt ihre Hände fest und zog sie heftig an sich. »Möchtest du wieder einen leihen?« Seine leise Stimme war drängend. Er sprach an ihren Lippen. »Sag, möchtest du?« – »Ich ... ich dachte, wir könnten einen teilen ... das habe ich mir in jener Nacht schon gewünscht.« Er legte eine Hand um ihren Nacken und küßte sie.
»Für jemanden, der nach vernünftigem Ermessen eigentlich noch immer bewußtlos sein sollte, sind Sie erstaunlich lebhaft, Mr. Gustavson.« Sie bemühte sich, ihren Atem wieder einzufangen. – »Vielleicht kühlt das Bad Sie ein wenig ab.«
Er schlüpfte in die Wanne, biß sich kurz auf die Unterlippe, als das Wasser seine Wunden berührte; sah dann zu ihr auf und lächelte spitzbübisch, unbesiegbar: »Nicht die Spur. Ich fühle mich gar nicht abgekühlt. Im Gegenteil. Was empfehlen Sie, Frau Doktor?«
»Nun ... haben Sie einen Vorschlag?«
»Oh, ja.« Er zog sie zu sich hinunter. Im Nu war ihre Kleidung durchtränkt. »Oh, du bist verrückt!«
»Nach dir. Nach dir, kleine Fee. Verrückt... nach dir.«
Claire hörte Fetzen der verliebten Spielerei, während sie das Bett neu bezog. Wie schön es war, dieses Leben unter ihrem Dach zu haben! Sie würde dieser Freude niemals überdrüssig werden. Übermütig gab sie dem auf dem Kissen liegenden Pyjama einen kleinen, schicken Kniff und huschte die Stufen hinunter: Er war gut aufbewahrt in Elaines Händen.

28
    Ein paar Tage lang leckten alle ihre Wunden. Wolf verbrachte viel Zeit bei Solitaire. Manchmal, wenn ihre Aufmerksamkeit nicht gerade von den Füllen abgelenkt war, hielten sie eng beieinander.
    Wolf lag flach auf der Seite und streckte seine Pfoten im kühlen Gras aus, und Solitaire stand neben ihm und legte das Maul auf seine Schulter.
    »Sie versteht genau, was er für sie getan hat, denkst du nicht?« Sie standen am Koppelzaun und beobachteten die übermütigen Spielereien der kleinen Hengste und das friedliche Miteinander der Stute und des Hundes. Elaines Hand strich behutsam über seinen Rücken. Unter seinem Hemd war die glatte Haut voller schwarzer und blauer Flecken und schmerzhafter Brandblasen. Er würde ja niemals zugeben, daß er Schmerzen hatte, aber sie bestand darauf, seine Wunden jeden Morgen und Abend zu versorgen und kühlendes Gel auf die dunklen Verfärbungen zu streichen. Emily stand nicht weit von ihnen und sah die kleine Zärtlichkeit. Sie lächelte leise. Eine solche Liebe war wunderbar. Ihr war das Glück zuteil geworden, eine ganz ähnliche zu erleben, und sie hatte während dieser letzten Tage gelernt, mit der Erinnerung daran zufrieden zu sein. Was ihr aus der Begegnung mit Eric blieb, war ein feiner Schmerz, und ein großer Stolz.
    »Sie weiß es«, hörte sie seine Antwort. »Natürlich weiß sie es.« Er schlüpfte durch die Bohlen und trat langsam auf die Stute zu. »Sie ist ja ein kluges Mädchen.« Solitaire kam zu ihm, und er fing ihren Kopf ein. »Und bestimmt ist sie klug genug, um noch etwas anderes zu verstehen. Emily, würden Sie Edward rufen?«
    Edward näherte sich langsam, sehr zögernd. Er zitterte. Er hatte keine Angst davor, daß sie ihn angriff. Aber er fürchtete ihre Ablehnung, die Zurückweisung. Eric kam ihm entgegen und legte ihm den Arm um die Schultern. Gemeinsam näherten sie sich der Stute. Sie trat zwei Schritte zurück und warf den Kopf hoch. Die dunkelgoldenen Augen maßen sie zurückhaltend, die papierdünnen Nüstern sogen die Luft prüfend ein.
    »Ruhig, Edward, keine Angst. Sie darf es nicht merken.«
    »Ja, Master Eric.« Er

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