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Im Schatten des Ringes

Im Schatten des Ringes

Titel: Im Schatten des Ringes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Felice
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behutsam und höflich wie möglich vorzubringen.
    Ich zuckte die Achseln. „Ich habe mich schon seit Jahren nicht mehr allein gepflegt. Es macht mir keinen Spaß.“
    Er legte die Häute beiseite. „Dann laßt mich Euch helfen“, sagte er und räumte den Platz vor der Feuerstelle frei. Sein Vorschlag hatte meine unruhige Wanderung unterbrochen, und ich überlegte, was ich tun sollte. „Kommt nur. Ich kümmerte mich schon seit Jahren um Eure Kinder. Ich bin darin ein Experte.“
    Die meisten von Teons Versuchen, mich aufzumuntern, waren erfolglos verlaufen, jedoch waren die Knoten in meinem Pelz unangenehm genug, so daß ich zustimmend nickte. Ich ging langsam zum Herd und machte mir bewußt, daß jeder Schritt wieder etwas von der langen Wartezeit wegnahm, wie kurz diese Augenblicke auch sein mochten. Zielgerichtete Schritte waren wie ein wertvoller Schatz.
    Ich legte mich auf den alten Kaminvorleger, den Teon in einem Vorratsschrank gefunden und eigens gebügelt hatte. Außerdem hatte seine Suche auch noch einige schäbige Polster und Strohmatten hervorgezaubert. Trotzdem wirkte der große Raum kahl; keine der Nischen war ausgepolstert, und die wunderschönen Wandbehänge waren verschwunden. Als Teon mit meiner Bürste und meinem Pflegetuch zurückkehrte, richtete ich meinen Blick auf die tanzenden Flammen, legte meine Hand in Teons Schoß und ließ ihn anfangen. Jetzt schon fürchtete ich mich vor dem Moment, wenn er fertig sein und ich nichts mehr zu tun haben würde. Er muß meine Angst gespürt haben. Er arbeitete langsam und entfernte sogar die dichtesten Filzknoten, ohne mich zurückzucken zu lassen. Vielleicht wurde Teon die Zeit aber ähnlich lang wie mir. Die Mahlzeiten zu bereiten und nur für sich selbst, Sema und für mich sauberzumachen, konnte für ihn eigentlich keine sonderliche Erfüllung sein. Dieses Pflegeritual war, so nahm ich an, eine willkommene Ablenkung für uns beide.
    Oder steckte etwas anderes dahinter? Meine Ohren stellten sich auf, als Teon die Bürste beiseite legte und feines, duftendes Öl in meinen Pelz zu massieren begann. Er tat dies sorgfältig und konzentriert, als er den Pelz zwischen meinen Klauen, im Nacken und an meinen Händen bearbeitete. Doch als seine starken Finger davon abließen, meine Haut zu massieren und den Pelz zu glätten und an meiner Wirbelsäule nach unten glitten, wußte ich, ohne ihn diesmal fragen zu müssen, daß er damit eine Absicht verfolgte.
    Seltsamerweise war ich nicht wütend … neugierig vielleicht. Er war nicht sonderlich geschickt darin, einen Menschen zu erregen, jedoch waren seine Bemühungen anerkennenswert. Er versuchte besonders zärtlich zu sein, aber seine Finger ruhten zu lange an Stellen, wo er bei mir eine Reaktion erahnte, so gering sie auch sein mochte. Dennoch war er mir nahe genug, um an die Erfüllung der Wünsche zu denken, die er sich so lange hatte versagen müssen, und ich begriff, daß ich durchaus zum Höhepunkt gelangen könnte, wenn ich ihm gestattete fortzufahren.
    Ein Teil meines Ichs reagierte mit Abscheu. Ich hatte niemals einen Gedanken an eine Verbindung mit einem Tier verschwendet, nicht einmal, wenn ich in Hitze war. Ein anderer Teil meines Ichs fixierte mich unter seinen Händen und redete mir ein, daß ich träumte. Wer wußte schon, was genau in mir vorging? Wer sollte schon erfahren, was geschah? Wenn ich die Reaktionen des Genusses, der sich ankündigte, unter Kontrolle hielt, würde noch nicht einmal der Sklave sicher sein können, was ich wollte. Ich brauchte seine Anwesenheit und sein Mitwirken überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen. Meine Vergnügungen waren selten genug geworden, dachte ich. Wenn ich mit einer bewußten Entscheidung lange genug wartete, würde mein Körper mir diese Entscheidung abnehmen.
    Doch Teon deutete meine Passivität völlig falsch. Ich spürte, wie er seinen geschwollenen Penis gegen meine Schamgegend preßte, und meine sexuelle Lust verwandelte sich in lodernde Wut. Ich wirbelte herum und fetzte ihm mit aufgestellten Klauen über den Arm und die Brust. Er sprang zurück, sonst hätte ich ihn ein zweites Mal getroffen. Seine Augen zeigten grenzenlose Verwunderung.
    Er war klug genug, sich nicht revanchieren zu wollen. Obwohl das Haus ziemlich abseits stand und niemand irgendwelchen Kampfeslärm hätte hören können, war seine weitaus größere Kraft gegen meine Geschwindigkeit und meine scharfen Krallen so gut wie nutzlos. Ich hätte ihn innerhalb von Sekunden völlig

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