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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Weg vor dem Haus hinunter, blind vor Tränen. Den heftigen Regen und die schwarzen Wolken bemerkte sie kaum. In der Nähe der Pforte beugte sie sich vor, zitternd und am Rande eines Zusammenbruchs. Sie bemerkte, dass eine Droschke vorfuhr und hinter dem geschlossenen Wagen hielt, mit dem anscheinend Tilly gekommen war. Eliza erschrak. Sie war nicht in der Stimmung, jemanden zu sehen, und suchte nach einem Fluchtweg. Die Ställe befanden sich zu weit weg, und ins Haus zurück konnte sie nicht. Ohne zu überlegen, flüchtete Eliza sich in den Wagen ihrer Tante. Sie stand unter Schock. Was sie gehört hatte, konnte einfach nicht wahr sein! Jetzt erschien es ihr logisch, dass Tilly ihr nichts über diese Geschichte hatte erzählen wollen.
    Zitternd und unter Tränen kauerte Eliza sich auf dem Sitz zusammen, ohne Brodie auf dem Wagen zu bemerken.
    Brodie jedoch hatte Eliza in dem Moment erkannt, als sie aus der Vordertür gekommen war. Er hörte sie im Innern des Wagens schluchzen. Nachdenklich saß er auf dem Kutschbock, wo er auf Matilda wartete, in eine Decke gewickelt, um nicht allzu nass zu werden.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Er musste die Gelegenheit nutzen, um endlich etwas klarzustellen.
    Kurz entschlossen trieb er Angus mit der Peitsche an, wendete den Wagen und fuhr los.
     
    Clive, der in diesem Moment seinen Wagen in die Einfahrt lenkte, fragte sich, wer da eben Sunningdale verließ. Er erkannte den Wagen nicht; deshalb war er sicher, dass es nicht Henrietta war. Er warf einen Blick auf das Haus. Selbst durch den dichten Regen sah er, dass die Haustür offen stand.
    Er stieg vom Wagen und eilte zum Haus. Als er es betrat, sah er Richard im Flur stehen. Doch es war seltsam: Richard nahm überhaupt keine Notiz von ihm; er war viel zu vertieft in irgendetwas, was in der Bibliothek vor sich zu gehen schien.
    Clive klappte seinen Regenschirm zu, trat die Schuhe auf einer Fußmatte ab und ging zu Richard. »W ir müssen reden«, sagte er.
    »Pssst«, zischte Richard und drückte den Zeigefinger auf die Lippen. »Jetzt nicht!«
    »W as ist denn …?«, fragte Clive verwundert und verstummte, als er Henriettas erregte Stimme hinter der Tür zur Bibliothek hörte: »Du hast ja den Verstand verloren!«
    Clive blickte Richard fragend an. »W as geht da vor sich?«, wollte er wissen. Er konnte nicht begreifen, wieso Richard in seinem eigenen Haus an einer Tür lauschte.
    »Seien Sie doch still!«, flüsterte Richard erregt und presste sein Ohr an die Tür.
    »Es ist die Wahrheit!«, rief Matilda im Innern der Bibliothek. »Du hast versucht, mich loszuwerden, damit du Richard haben kannst, und das ist dir gelungen. Auch wenn du bestimmt enttäuscht gewesen bist, dass ich bei dem so genannten Unfall nicht umgekommen bin …«
    »W ie kannst du so etwas sagen?«, rief Henrietta.
    »W eil es die Wahrheit ist!«, schrie Matilda. »W arum gibst du es nicht endlich zu? Wir sind ganz allein hier, du und ich. Hab endlich den Mut, die Wahrheit zu sagen! Wenn du den Mumm hattest, mich vor eine Kutsche zu stoßen, sollte es doch nicht so schwer sein, das auch zuzugeben.«
    Clive und Richard stockte der Atem. Die beiden Männer starrten einander mit weit aufgerissenen Augen an. Sie konnten nicht glauben, was sie da hörten.
    »W er ist da drinnen bei Henrietta?«, fragte Clive atemlos.
    »Ihre Schwester Matilda«, antwortete Richard, der sichtlich erschüttert war.
    »Na schön! Ich habe es getan«, rief Henrietta in diesem Moment. »Ich habe Richard geliebt, und du hättest jeden Mann haben können, den du wolltest. Du warst die schönste Frau in Mount Gambier, und du hast nur mit ihm gespielt – wie mit allen anderen Männern, die hinter dir her waren!«
    Richard und Clive lauschten in fassungslosem Schweigen.
    »Lüg nicht! Ich hatte dir erzählt, dass Richard und ich am Wochenende unsere Verlobung bekannt geben würden«, sagte Matilda. Nachdem Henrietta ihr Verbrechen endlich zugegeben hatte, wartete Matilda darauf, dass ihre Schwester Anzeichen von Reue zeigte. Stattdessen versuchte sie, ihr Tun zu rechtfertigen.
    »Du hast Richard nicht so geliebt wie ich!«, stieß sie gehässig hervor.
    »Da täuschst du dich«, erwiderte Matilda. »Ich bin all die Jahre allein geblieben, weil Richard der einzige Mann ist, den ich je geliebt habe. Du hast mir mein Leben gestohlen. Dieses Haus hätte meines sein sollen. Ich hätte Elizas und Katies Mutter sein sollen, und Richard hätte mein Ehemann sein sollen.«
    »W oher weißt du die

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