Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
das eine Begrüßung sein? Und dies, nachdem ich den ganzen Weg hierher geritten bin?“ Gabriel zog sich die Reithandschuhe aus, während er auf die beiden zuging. „Hör nicht auf ihn“, mischte Lily sich ein und sah ihren Mann strafend an. „Du siehst immer gut aus, Gabriel. Das liegt in der Familie.“
„Nun, ich finde, du schaust aus wie einer von diesen indischen Pindari-Banditen. Welchem Umstand verdanken wir diese Ehre, Bruder? Hast du die Gespräche mit deinem Pferd satt?“ Derek grinste.
„Mein Pferd ist ein hervorragender Gesellschafter“, antwortete Gabriel mit spöttischem Lächeln.
Derek klopfte ihm nun auf die Schulter, danach umarmte er ihn herzlich. Jedes Mal, wenn sein Bruder ihn ansah, schien er sich an den Augenblick zu erinnern, da Gabriel, sich vor ihn gestellt hatte, um ihn vor dem Pfeil zu schützen. „Willkommen, Bruder“, sagte er und ließ ihn mit bedeutungsschwerem Blick los. „Es freut mich, dich wieder unter den Lebenden zu sehen.“
„Wenn du es sagst ... Lily, du siehst übrigens großartig aus, wie immer.“ Gabriel bückte sich und gab ihr einen brüderlichen Kuss auf die Wange. „Das Eheleben scheint dir gutzutun.“
„Das stimmt.“ Sie strahlte ihn an und deutete auf den kleinen Tisch, den sie gedeckt hatten. „Nimm bitte Platz! Trink Tee mit uns. Ich bin so froh, dass du gekommen bist.‘ „Es ist wirklich unheimlich, wie du das machst“, bemerkte Derek, als sie sich gesetzt hatten.
„Wie ich was mache?“
„Du tauchst stets auf, wenn ich an dich denke. Gerade eben traf das wieder zu.“
„Und in welcher Weise hast du an mich gedacht?“, fragte Gabriel.
„Ich hatte vor, nach dem Tee mein Pferd zu satteln und zu dir zu reiten.“
Gabriel runzelte die Stirn. „Warum? Ist etwas passiert?“
„Nein, nein ...“
„Ist jemand krank? Vater? Georgie?“
„Keineswegs. Es geht allen hervorragend. Ich habe eine Botschaft für dich, das ist alles.“
„Was für eine Botschaft?“
„Von Griff. Aber das kann warten. Wie ist es dir ergangen?“
„Sehr viel besser“, erwiderte Gabriel und berührte kurz die Stelle, an der er verwundet worden war - wobei er wohl wusste, dass sein Bruder auf etwas anderes angespielt hatte.
Derek zog eine Braue hoch, wobei er Lily ansah.
„Ich glaube, ich gehe ins Haus und koche uns noch eine Kanne Tee“, sagte sie. „Dieser hier ist kalt geworden.“ Sie lächelte Gabriel an. „Wenn ihr mich entschuldigen würdet, Gentlemen.“
Gabriel verzog das Gesicht bei dem Gedanken, dass er anscheinend so leicht zu durchschauen war, aber er wollte Sophia nicht in Lilys Gegenwart erwähnen. Er bezweifelte, dass Derek ihr von seinem Plan erzählt hatte, eine Dirne für seinen so zurückgezogen lebenden Bruder zu engagieren. Gabriel wollte nicht, dass sein Bruder bei seiner jungen Frau in Schwierigkeiten geriet. Beide Männer erhoben sich und verbeugten sich vor ihr, als sie davonging. Nachdem Lily fort war, nahmen sie wieder Platz.
»Was ist los?“, fragte Derek und sah ihn an. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
”Ich muss Sophia finden.“
.Wen?“
Gabriel lachte spöttisch. „Sophia, das Zigeunermädchen, das du mir geschickt hast.“
„Kannst du das bitte wiederholen?“
„Ich bin nicht in der Stimmung für deine Scherze, Derek. Sag mir einfach, wo sie ist. Ich muss sie finden“, erklärte er angespannt. „Sie muss kürzlich hier gewesen sein, um ihr Geld von dir abzuholen. Sie und ich, wir müssen ein wenig miteinander plaudern.“
„Mein lieber Bruder, wovon redest du?“
„Das Mädchen, das du beauftragt hast, um mir das Bett zu wärmen! Erinnerst du dich? Schwarzes Haar, große braune Augen wie Schokolade, wunderschöne Beine.“
„Tut mir leid, ich habe dir überhaupt nichts geschickt, schon gar keine Frau. “
„Derek, könntest du bitte aufhören, mit deinem älteren Bruder Späße zu treiben? Für so etwas habe ich keine Zeit. Sie hat mir erzählt, dass sie von dir kommen würde, genau wie du es mir angedroht hast. Ich muss wissen, wo du das Mädchen gefunden hast. Sag mir, wo sie ist! “
Derek sah ihn verständnislos an. „Gabriel, ich fürchte, da stimmt etwas nicht ...“
„Da hast du verdammt recht! Du hast mir nämlich eine verdammte Jungfrau geschickt. Wusstest du das?“
Derek sah ihn aus großen Augen an. „Du verstehst mich nicht. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du
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