Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
Neuigkeiten.“ Griff schüttelte den Kopf. „Wir dachten schon, wir hätten dich verloren.“ „Nein, ihr seid mich noch nicht los.“
„Gut. Ich möchte, dass mein Sohn oder meine Tochter alle seine oder ihre Onkel kennenlernt.“ Mit einer eleganten Geste deutete Griff einen Gang hinunter. „Sollen wir?“
Gabriel nickte und ging neben ihm her. „Also, worum geht es hier?“
"Würdest du gern den Winter über auf einer griechischen Insel verbringen?“
»Mit Vergnügen. Wo liegt der Haken?“
»Wir haben eine königliche Persönlichkeit, die für uns eine wichtige strategische Rolle spielt und die mit dem Tode bedroht wird.“
»Ah, reizend.“ Es ging um diplomatische Sicherheit, so wie sein Bruder es vermutet hatte.
»Wir brauchen einen Anführer für ihre königliche Leibwache. Wenn die Mörder in England erfolgreich sein sollten wäre das eine große Schande für Buckingham Palace und ein schwerer Rückschlag für unsere Interessen im Mittelmeerraum.“
„Du meinst doch, das wäre höchst bedauerlich, oder?“, meinte Gabriel.
„Natürlich“, stimmte Griff ihm zu. „Hier entlang. Ich möchte nicht herzlos klingen. Und zudem möchte ich betonen, dass ich mit deiner Schwester verheiratet bin. Du sollst mithin keinen falschen Eindruck bekommen.“
„Falschen Eindruck?“
„Du könntest denken, ich wäre von dieser königlichen Persönlichkeit hingerissen - so wie jeder andere Mann hier. Ich versichere dir, das ist nicht der Fall. Irgendjemand muss schließlich einen klaren Kopf behalten. Und du bist genau der Richtige dafür.“
„So so, eine königliche Persönlichkeit, von der alle Männer hingerissen sind“, wiederholte Gabriel.
„Hm. “ Sie gingen unter einem hohen Torbogen hindurch, und erreichten einen Flügel des mittelalterlichen Schlosses, der im Rokokostil eingerichtet worden war. Der Kontrast zwischen der normannischen Architektur und den verspielten Pastell- und Goldfarben verwirrte Gabriel mindestens ebenso sehr wie es Griffs Worte taten.
„Ich hörte, wie man ihre Schönheit mit der von Madame de Recamier verglich“, fuhr der Marquess fort, während sie über den glänzenden Parkettfußboden eines verspiegelten Tanzsaals schritten. „Ehrlich gesagt, ich kann nicht widersprechen.“
„Madame wer?“
„Ach ja, du bist in Indien gewesen. Egal. Nur eine dunkelhaarige Französin, der vor ein paar Jahren halb Europa zu Füßen lag.“ Griff verstummte, legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und veranlasste ihn auf diese Weise, stehen zu bleiben. Er sah sich in alle Richtungen um, dann senkte er die Stimme.
„Hör zu, es geht das Gerücht um, dass der Prinzregent versucht, seine Scheidung zu beschleunigen, um dieses blaublütige Mädchen für sich zu gewinnen. Wenn du einen Rat von mir möchtest, dann sage ich dir: Mache dich auf einiges gefasst. Unsere Prinzessin ist eine äußerst starke Persönlichkeit. “
„Liebe Güte, in was für eine Geschichte hast du mich da hineingezogen?“, rief Gabriel.
„Ich habe dich nicht hineingezogen. Sie hat speziell nach dir gefragt, was ich wiederum für sehr interessant halte.“ „Nach mir? Aber wieso? Ich verstehe nicht.“
„Ich auch nicht. Aber sie scheint dich zu kennen - oder zumindest von dir gehört zu haben. Und was Ihre Hoheit möchte, das bekommt Ihre Hoheit auch. Beeil dich lieber. Sie wartet nicht gern.“
„Tatsächlich?“, meinte Gabriel und zog eine Braue hoch. „Unser Terminkalender ist eng gesteckt, Major. Bitte hier entlang. In den Thronsaal“, sagte er und deutete nach vorn. „Ich komme gleich nach. Ich muss noch einige Papiere unterzeichnen. Der königliche Kammerherr wird die Vorstellung übernehmen.“
Gabriel nickte irritiert, während Griff davoneilte, um sich einem Stapel Akten zu widmen, den ein Untergebener ihm gebracht hatte.
Das ist alles sehr merkwürdig, dachte Gabriel. Stirnrunzelnd wandte er sich in die Richtung, die sein vornehmer Schwager ihm gedeutet hatte. Er war sicher, niemals eine königliche Prinzessin kennengelernt zu haben. An so etwas würde ein Mann sich erinnern.
Wie konnte diese Prinzessin überhaupt von ihm gehört haben, wenn er wie ein Einsiedler gelebt hatte, seit er nach England gekommen war? Vielleicht kannte sie jemanden in der Gesellschaft, der in Indien gewesen war?
Wie auch immer - nichts von alledem ergab für ihn einen Sinn. Aber Gabriel war zu allem bereit. Er wappnete sich,
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