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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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einen Abstecher hierher gemacht, um sie zu besuchen. „Okay", sagte Carrie daher widerstrebend zu dem Kellner. Als Louise und sie sich an den ihnen zugewiesenen etwas versteckt liegenden Tisch hinten auf der Terrasse' setzten, schwor sie sich jedoch, dieses Restaurant nie wieder zu betreten.
    Ungefähr zwanzig Minuten später - sie hatten bereits Kaffee getrunken, und Louise war gerade auf der Toilette - beschloss Carrie, die Rechnung zu verlangen. Als sie dem Kellner ein Zeichen gab, sah sie aus den Augenwinkeln, dass ein Mann von dem Tisch, den sie gerade freigemacht hatten, aufstand und auf sie zukam. Du aufgeblasener Mistkerl! dachte Carrie und beschloss, ihn keines Blickes mehr zu würdigen.
    Einen Moment später stellte sie jedoch verblüfft fest, dass er neben ihr stehen geblieben war. „Dürfte ich kurz mit Ihnen sprechen, Signorina?" fragte er dann.
    Noch bevor sie sich ihm zuwandte, zuckte sie zusammen, und der Klang seiner Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Erschrocken über ihre Reaktion, schaute sie schließlich zu dem Mann auf.
    Daraufhin begann ihr Herz wie wild zu klopfen.
    Da die Beleuchtung an diesem Ende der Terrasse etwas schummrig war, konnte Carrie sein Gesicht nicht richtig erkennen. Trotzdem war sie wie elektrisiert, denn er sah einfach umwerfend aus.
    Und da war noch etwas. Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie ihn irgendwo schon einmal gesehen hatte. Sein Gesicht mit den hohen Wangenknochen, dem sinnlichem Mund und den geheimnisvoll blickenden Augen, das von welligem schwarzem Haar
    umrahmt war, kam ihr nämlich bekannt vor.
    All das ging ihr durch den Kopf, bevor sie sich zusammenriss und ruhig erwiderte:
    „Mit mir sprechen?" Worüber hätte dieser Mann mit ihr reden sollen?
    „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen", erklärte der Fremde.
    Carrie blinzelte verwirrt. „Entschuldigen?"
    „Für die Unannehmlichkeiten, die Sie wegen Ihres Tisches hatten."
    Ach ja, der Tisch! Da sie so fasziniert von seiner Ausstrahlung gewesen war, hatte sie den Ärger mit dem Tisch vorübergehend ganz vergessen. Dass der Fremde sie daran erinnert hatte, brachte sie allerdings auf den Boden der Tatsachen zurück. Wie hatte sie nur so dumm sein können, auf sein attraktives Gesicht hereinzufallen! Er war einer dieser ungehobelten Typen, die ihnen den Tisch weggenommen hatten!
    Nun, da sie sich wieder gefangen hatte, sprach sie betont kühl: „Ich finde, dafür ist es eigentlich ein bisschen zu spät."
    „Das ist es, da stimme ich Ihnen zu. Trotzdem möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen."
    Während er sprach, musterte er sie unverhohlen - das cremefarbene Top und die gleichfarbige Hose, die ihre schlanke, weibliche Figur und ihre leichte Sonnenbräune vorteilhaft zur Geltung brachten, das leicht herzförmige Gesicht und das kurze goldblonde Haar. Dann hielt er inne, um ihre großen braunen Augen zu betrachten, die leichte Stupsnase und die sanft geschwungenen Lippen.
    Wie kann dieser Kerl es wagen, mich so anzustarren? dachte Carrie ärgerlich.
    Allerdings wirkte er so offen, dass sie es ihm kaum übel nehmen konnte. Außerdem musste sie sich eingestehen, dass sie ihn heimlich genauso eingehend musterte.
    Er war sehr groß, über einsachtzig, schätzungsweise Anfang Dreißig und wie ein Athlet gebaut. Er trug ein blaues Leinenjackett, das seine breiten Schultern betonte, und eine dunkelblaue Hose. Seine Körperhaltung drückte eine unbändige Energie aus.
    Ja, er war beängstigend sexy!
    Nein, das ist er nicht, verbesserte sich Carrie. Er war irgend so ein arroganter Promi, der sich einen Spaß daraus machte, sich bei ihr zu entschuldigen. Zweifellos erwartete er von ihr, dass sie ihm dankbar war, weil er ihr dieses Privileg zuteil werden ließ.
    Während der Fremde sie weiterhin ein wenig amüsiert betrachtete, erklärte sie mit zusammengekniffenen Augen: „Da Sie sich jetzt bei mir entschuldigt haben, können Sie ja zu Ihren Freunden zurückkehren."
    „Sie sind immer noch wütend, nicht?" Er zog die dunklen Augenbrauen hoch. „Na ja, ich kann es Ihnen nicht verdenken. Dieser Tisch ist wesentlich schlechter. An Ihrer Stelle würde ich mich wahrscheinlich auch ärgern."
    Wie konnte er bloß so herablassend sein! Wer immer er auch sein mochte, Prominente wie er gerieten vermutlich nie in derart unangenehme Situationen. Statt dessen brachten sie normale Sterbliche wie sie in Schwierigkeiten.
    Noch immer versuchte Carrie, ihn einzuordnen. Ob er ein Sänger war oder ein Schauspieler?

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