Im Schloss unserer Liebe
gewagt hatten, der Freude darüber, dass mit diesem Morgen ihr gemeinsames Leben anbrach.
Sobald sie den Wald verlassen hatten und das offene Weideland erreichten, ließen sie die Zügel schießen und galoppierten übermütig über die weite Ebene.
Schließlich hielten sie an, schauten zurück auf das mächtige Schloss, dessen Mauern die Morgensonne rötlich färbte, und zur Stadt am Fuße des Berghanges, in dem der Erdrutsch eine dunkle Wunde hinterlassen hatte. Doch sie erkannten von hier aus auch das zarte Grün neu gepflanzter Bäume. Ja, der Anfang war gemacht.
Dieses Land würde wachsen und gedeihen.
So wie ihre Ehe.
Rafael beugte sich zur Seite und griff nach Kellys Hand. Die Pferde steckten die Köpfe zusammen, als wüssten sie, dass sie Teil dieser Partnerschaft waren.
„Wir haben es gewagt“, sagte Rafael. „Es gibt kein Zurück mehr, meine Geliebte.“
„Nein“, flüsterte sie, verließ sich auf die Sanftmut ihrer Stute und legte beide Arme um ihren Mann, um sich küssen zu lassen. „Unsere Aufgabe ist es, dieses Land aufzubauen. Wir werden eine Familie sein und uns lieben.“
„Meinst du, das allein wird uns ausfüllen?“, scherzte er, und seine Augen strahlten vor Glück und Begehren.
„Nicht ganz.“ Sie lehnte sich an ihn und genoss die Wärme der Morgensonne. „Ich werde auch kleine Schulbusse bauen.“
„Und in Minen graben vielleicht noch?“
„Warum nicht?“ Sie blieb ernst. „Jedenfalls möchte ich den Bestand der Bibliothek katalogisieren.“
„Wie gut, dass wir ein Leben lang dafür Zeit haben“, sagte er zufrieden und küsste sie wieder. So leidenschaftlich, dass sie vor Verlangen dahinzuschmelzen glaubte.
Sie murrte leise, als er sie wieder freigab und sich umwandte.
Aus den Satteltaschen zog er Decken hervor, warf sie auf das satte Gras hinab und lächelte Kelly übermütig und herausfordernd an. „Lass uns sofort mit dem Wichtigsten beginnen.“
– ENDE –
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