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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Aufzeichnungen darüber, welche Termine er letzten Dezember hatte?«
    Linda nickte. »Klar. Wann genau?«
    Lucas nannte ihr das Datum, und sie kehrte, gefolgt von den drei Männern, an ihren Schreibtisch zurück, wo sie die entsprechenden Informationen über ihren alten Dell-Computer abfragte.
    »Ja, er hatte Dienst. War ab drei Uhr da, bis elf, am Nachmittag allein, wahrscheinlich wegen der Weihnachtsferien. Muss geschneit haben an dem Tag - er wurde zweimal gerufen, weil Autos im Graben liegen geblieben waren, und einmal zum Abschleppen.«
    »Können Sie feststellen, welchen Truck er fuhr?«
    »Ja. Normalerweise nimmt er den Zweier … Ja, er hatte den Zweier.«
    »Dürfen wir uns den mal ansehen?«
    »Vom Dezember ist da bestimmt nichts mehr drin«, sagte Odd.
    »Trotzdem«, erwiderte Lucas.
     
    Odd führte sie zur Garage und zeigte ihnen den Truck. Es handelte sich um einen schwarzen Ford-550-Diesel aus dem Jahr 2001 mit einer Doppelwinde. Während sie um den Wagen herumgingen, ließ Lucas die Finger über die Ladefläche gleiten und rieb sie gegeneinander. Es klebten alle nur erdenklichen Ölsorten daran. An den glänzenden Windenkabeln befanden sich deutlich sichtbar kleine Teilchen; im Öl würde das Labor mit Sicherheit Metallspäne entdecken.
    »Was sagst du dazu?«, fragte Del.

    »Dass ich mir gern die Hände waschen würde. Außerdem sollten wir die Leute vom Labor in Dakota County um Unterstützung bitten.«
    »Sie beschlagnahmen den Truck doch nicht, oder?«, fragte Odd.
    »Wenn das nötig sein sollte, erhalten Sie selbstverständlich eine Entschädigung«, versprach Lucas.
    Odds Miene hellte sich auf. »Prima. Was hat der Junge denn verbrochen?«
    »Wie heißt Jerry eigentlich mit Nachnamen?«, fragte Del zurück.
     
    Lucas wusch sich die Hände, und während sie auf das Team aus Dakota County warteten, versuchten sie, Linda und Odd an Lindas Schreibtisch etwas über Ricky Davis zu entlocken.
    »Früher war er auf den Schleppkähnen unten am Fluss unterwegs. Irgendwann hat er sich dann eine Farm gekauft. Er und seine Freundin züchten Emus.«
    »Die großen Vögel?«
    »Ja. Ricky behauptet, die hätten weder Cholesterin noch Fett; er will sie hochklassigen Restaurants in den Twin Cities verkaufen. Letzten Herbst sind die ersten Küken geschlüpft. Die dürften nächstes Weihnachten so weit sein …«
    »… für den Ofen«, erklärte Linda.
    »Wo ist die Farm?«, fragte Lucas.
    »Südlich von hier. Wie heißt der Ort gleich noch mal?« Odd kratzte sich am Kopf.
    »Wanamingo, in der Nähe von Zumbrota«, half Linda ihm auf die Sprünge.
     
    Lucas rief Carol an und bat sie, auf der Landkarte zu überprüfen, in welchem County sich Wanamingo befand.
    »In Goodhue«, teilte sie ihm eine Minute später mit. »Verwaltungssitz Red Wing.«

    »Suchen Sie mir doch bitte die Nummer vom Grundbuchamt raus.«
    »Augenblick, das muss ich übers Internet machen.« Kurz darauf las sie ihm die Nummer vor.
    Während er sie wählte, fragte Lucas Linda: »Wissen Sie, wofür Ricky steht? Für Richard? Und hat er einen zweiten Vornamen?«
    Sie sah im Computer nach.
    »Richard William Davis, geboren am 7. 1. 1975.«
    Als Lucas eine Angestellte des Grundbuchamts erreichte, nannte er ihr seinen Namen und bat sie, zu überprüfen, ob im vergangenen Jahr auf den Namen Richard William Davis Hypotheken oder Überschreibungen eingetragen worden seien.
    »Ein Kauf, dazu eine Hypothekentilgung am 21. November, zweiundvierzigtausend Dollar, für 16 Hektar in der Gemeinde Cherry Grove.«
    »Ist das in der Nähe von Wanamingo?«
    »Ungefähr sechs, sieben Kilometer davon entfernt.«
     
    Wenig später traf das Spurensicherungsteam aus Dakota County ein, das Lucas, Del und Odd hinaus zum Truck führten. »Sie wissen, wonach Sie suchen sollen?«, fragte Lucas.
    »Ja.« Der ältere der beiden Männer warf einen Blick auf die Ladefläche. »Sieht ganz so aus, als ließe sich hier auch was holen. Ob’s passt, muss sich allerdings noch rausstellen.«
    »Angeblich klebten an der Plastikplane Eichenblätterteile«, sagte Lucas.
    »Stimmt«, bestätigte der Mann von der Spurensicherung. »Wir halten die Augen offen. Am besten ist es wohl, wenn wir die Ladefläche so gut wie möglich versiegeln und die Proben in der Garage nehmen.«
    »Wie lange wird es dauern, bis Sie Genaueres wissen?«

    »Ein vorläufiges Ergebnis könnten wir morgen haben, den Endbericht in ungefähr einer Woche.«
    »Ich wage gleich hier an Ort und Stelle eine erste

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