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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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liegt herum, und Helen sticht auf Frances ein. Dann ruft sie Ricky an, der sich mit einem seiner Trucks auf den Weg macht, und gemeinsam hieven sie die Leiche hinein. Helen fährt Frances’ Wagen zurück zu ihrer Wohnung, und dann … keine Ahnung. Sie nimmt ein Taxi, oder Ricky holt sie ab, und sie fahren zurück zu ihrem Wagen. Oder Ricky stellt den Truck nach dem Entsorgen der Leiche irgendwo ab und holt ihn. Jedenfalls …«
    »… haben sie sich was ausgedacht«, führte Del den Satz zu Ende und fügte hinzu: »Klingt plausibel, aber ob man das einem Richter verkaufen kann?«
    »Es wird hieb- und stichfeste Beweise geben«, antwortete Lucas. »Sie haben etwas mit dem Geld erworben oder abbezahlt. An Leiche oder Plane sind Getriebeölspuren, und Ricky fährt einen Abschleppwagen. Möglicherweise finden wir sogar Fingerabdrücke. Außerdem fällt mir gerade noch was anderes ein. Scheiße.«
    »Was?«
    »Dass fünfzigtausend fehlen, ist mir im Haus von Alyssa Austin aufgegangen. Ich hab sie angerufen und danach gefragt. Während des Telefonats war Helen im Raum. Bei einem weiteren Telefonat mit Anson hab ich erwähnt, dass ich am Abend wahrscheinlich noch mal ins A1 gehen würde. Dort hat mich dann dieser Cowboy-Typ angeschossen. Ricky trägt Cowboystiefel.«
    »Bonnie und Clyde«, sagte Del.
    »Ben und Jerry.«
    »Antonius und Kleopatra.«

    »Heather und Siggy.« Lucas sah zur anderen Straßenseite hinüber: Gut, Heather packte also. Aus dem CD -Player kam Robert Palmers »Addicted to Love«. Ist das Heathers Problem, die Sucht nach Liebe? , überlegte Lucas.
    »Was gibt’s sonst Neues?«, fragte er Del.
    »Nichts, was du nicht schon wüsstest. Ach, doch, eins: Ich versuche, George William Boyd zu finden.«
    »George? Warum?«
    »Weil er unter der Hand kugelsichere Westen, Schutzhelme und hin und wieder Mini-14 Ranch Rifles verkauft.«
    »Was treibt der nur?«, brummte Lucas.
    »Du kennst doch George.«
    »Ja, aber bisher hat er bloß Sachen für die Paintball-Szene beschafft«, sagte Lucas. »Was hat er jetzt vor? Will er einen Krieg anzetteln?«
    »Genau das möchte ich ihn fragen«, erwiderte Del. »Ein paar Leute an der West Seventh werden allmählich nervös wegen dem Parteitag der Republikaner.«
    »Scheiße, Del.« Lucas nahm die Füße vom Tisch. »Da dürfen sich keine Leute mit nicht registrierten Waffen rumtreiben. Immerhin kommt der Präsident.«
    »Was bedeutet, dass wir George finden müssen.«
    »Und den Secret Service informieren.«
    »Wenn wir das tun, verlieren wir George als Quelle.«
    »Und wenn wir’s nicht tun, jemand stirbt und rauskommt, dass wir Bescheid wussten, verbringen wir die nächsten hundert Jahre in Marion, Illinois.« Lucas strich sich mit der Hand durch die Haare. »Jenkins oder Shrake soll hier übernehmen. Die haben beide noch ein Hühnchen mit Siggy zu rupfen. Dich brauche ich für den Austin-Fall.«
    »Was ist mit Willett?«
    »Ich habe das ungute Gefühl, dass Frank die Wahrheit sagt.«
    »Wie ist dann das Messer in sein Haus gekommen?«

    »Das frage ich mich auch.« Nach kurzem Schweigen fügte Lucas hinzu: »Lust auf ein mögliches Szenario?«
    »Klar, immer.«
    »Die anderen Mordopfer waren alle mit Frances befreundet«, begann Lucas. »Angenommen, die beiden glaubten, dass die drei etwas über die fünfzigtausend wussten. Das durfte natürlich nicht rauskommen. Der erste Typ, der umgebracht wurde, Dick Ford, der Barkeeper, hat wohl auf finanzielle Unterstützung von Frances bei der Eröffnung eines Clubs gehofft. Was, wenn sie deshalb einen Blick auf ihre Kontoauszüge von Fidelity geworfen, das Fehlen des Geldes bemerkt und mit Ford darüber geredet hat, der wiederum Roy Carter davon erzählte …?«
    Del schüttelte den Kopf. »Das erste Szenario erscheint mir plausibler: Sie haben Geld gebraucht und es sich geholt. Als sie erwischt wurden, haben sie sie umgebracht. Sie wollten dich erschießen, weil sie glaubten, du wärst ihnen auf den Fersen. Aber die andern … Wenn dein erstes Szenario zutrifft, hat Helen Frances erstochen, weil das Messer rumlag. Wäre es nicht da gewesen, hätte es keinen Mord gegeben. Beim zweiten Versuch haben sie eine Schusswaffe verwendet. Bei den übrigen Morden war das Messer eine bewusste Wahl, wie bei einem Ritual .«
    Lucas blickte seufzend zum Fenster hinaus. »Ich wünschte, Siggy würde kommen. Siggy ist beneidenswert unkompliziert.«
     
    Shrake brachte ein Sturmgewehr, einen Putter und ein halbes Dutzend Golfbälle mit. Das

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