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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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seinen Truck und aktivierte die beiden roten LED -Lichter am Kühlergrill. Der Streifenwagen wurde langsamer und hielt in etwa dreißig Meter Entfernung. Ein Beamter mit Schrotflinte stieg aus.
    »SK A, SK A«, rief Lucas, und er und Del streckten ihre Ausweise in die Luft.
    »Ich bin total im Arsch«, murmelte Davis.

     
    Den Goodhue-Deputy neben sich, lasen sie Davis seine Rechte vor, und Lucas fragte ihn, ob er alles verstanden habe.
    »Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt«, sagte Del. »Was zum Teufel sollte das vorhin?«
    »Mir war klar, dass Sie’s irgendwann rausfinden und hier aufkreuzen würden«, antwortete Davis und begann wieder zu weinen. Der Deputy machte den Mund auf, doch Lucas signalisierte ihm, dass er schweigen solle.
    »Fast hätten Sie meine Eier erwischt, Ricky«, sagte Lucas. »Ein paar Zentimeter höher, dann wär’ ich jetzt Davenport der Eierlose.«
    Davis lächelte gequält. »Ich wollte das nicht. Dieses verrückte Miststück hat mich dazu gebracht. Wir hatten nicht vor, Sie umzubringen.«
    »Trotzdem haben Sie geschossen«, erwiderte Lucas verärgert.
    »Ich wollte Sie bloß verwunden, damit Sie den Fall abgeben«, erklärte Davis. »Sehen Sie sich meinen Truck an. Und was wird aus meinen Vögeln und der Farm?«
    »Haben Sie mit den fünfzigtausend die Farm gekauft?«
    »Ja … besser gesagt, abbezahlt. Wir haben die Hypothekenraten nicht mehr geschafft … Wir waren verzweifelt.«
    »Wer hat Frances ermordet?«
    »Sie.«
    »Helen?«, fragte Lucas.
    »Sie hat mich in der Arbeit angerufen und gesagt, es sei was Schreckliches passiert, ich solle sofort kommen. Von wegen passiert - sie hat ungefähr hundert Mal auf sie eingestochen. Überall Blut. Mir war nicht klar, dass sie die Austins so sehr hasste.«
    »Hasste?«, wiederholte Del.
    »Ja. Sie haben sie behandelt wie ein Stück Dreck und ihr einen Hungerlohn gezahlt. Wenn ich das alles geahnt hätte … wer weiß …«

    »Das Ganze war also nicht geplant?«
    »Nein. Ich hätte Frances Austin bestimmt nichts getan«, antwortete Davis. »Okay, wir haben das Geld geklaut. Sie war reich - wir dachten, das merkt sie bestimmt nicht so schnell, und wenn, braucht sie’ne ganze Weile, um rauszufinden, was gelaufen ist. Aber sie hat’s gemerkt und Helen zur Rede gestellt. Sie haben sich angeschrien, und am Ende hat Helen sie erstochen.«
    »Und Sie sind mit Ihrem Abschleppwagen gekommen und haben sie in den Graben verfrachtet.«
    »Ja …«
    »Oje«, sagte der Goodhue-Deputy. »Sie hätten gleich zur Polizei gehen sollen.«
    »Sie waren nicht dabei - sonst würden Sie nicht so reden«, jammerte Davis.
    »Sie haben sie geliebt?«, fragte Lucas.
    »Damals ja, jetzt ist es vorbei. Dieses verrückte Miststück. Ihr Blick … Sie hat mir Angst gemacht. Ich möchte nicht in der Nähe sein, wenn sie ein Messer in der Hand hat.«
    »Waren Sie denn dabei, als sie die anderen ermordet hat?«
    »Was?«
    »Als sie die anderen ermordet hat …«
    »Sie hat niemanden sonst umgebracht«, erwiderte Davis. »Da bin ich mir sicher. Wir waren zusammen, als es die andern erwischt hat, und nicht mal in der Nähe.«
    »Was ist mit Frank?«, wollte Del wissen.
    »Was für ein Frank?«
    »Frank Willett.«
    »Ich kenne keinen Frank Willett. Wer ist das?«
     
    Der Goodhue-Deputy holte sein Spurensicherungsteam, dann kehrten sie alle zum Trailer zurück. Davis verriet ihnen, wo sich die Waffe befand, mit der er auf Lucas geschossen hatte, und sie markierten sie. Außerdem nahmen sie die
Mappe von der Riverside Bank an sich, auf der sich höchstwahrscheinlich die Fingerabdrücke von Emily Wau befanden.
    »Wessen Idee war die Francis-Aktion?«, fragte Lucas.
    »Das hat Helen sich ausgedacht.«
    »Und wo haben Sie sich die nötigen Dokumente beschafft?«
    Davis zuckte die Achseln. »Bei Truckern. Da kriegt man jeden Namen, den man möchte.«
    »Hatten Sie eine Kreditkarte oder so was Ähnliches von Frances? Soweit ich weiß, werden für solche Transaktionen zwei Ausweisdokumente verlangt.«
    Davis nickte. »Ja. Helen hat eins der Angebote aus der Post rausgepickt, den Antrag zurückgeschickt und die Karte gekriegt. So fing die Sache an.«
     
    Mittlerweile war es dunkel geworden. Als sie Davis in den Wagen des Deputys setzen wollten, tauchte auf dem Hügel beim Nachbarfarmhaus ein anderes Auto auf.
    »Das ist Helen. Sie kommt von der Arbeit heim«, erklärte Davis.
    Helen Sobotny verlangsamte an der Kurve und folgte, als sie sie entdeckte, weiter der

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