Im Stein
Eiern nach oben wandert, unbezahlbar dieses Nachtlied im Abendkleid, all inklusive nimmt sie allerdings einen HuFu für die Stunde, dafür darf man ihr auch das süße, etwas rundliche Gesichtchen besamen. Geil, geil.
Schreibt mir doch letztens jemand, was das mit »Eckis Edelkirsch« auf sich hätte, also mit dem Namen.
War sicher ein junger Ficker, ein junger Nachtwanderer, der noch nie was von diesen göttlichen Pralinen Namens »Eckes Edelkirsch« gehört hat, ein Klassiker, den gab’s ja auch als Likör, aber ich muss zugeben, dass ich gar nichtmal genau weiß, ob die immer noch auf dem Markt sind. Aber wer noch immer auf dem Markt ist, und fast schon ein Klassiker, ist die Moni, die Moni-Milf im Haus Nummer 23, drüben im Süden der Stadt, wo die Sonne immer scheint, obwohl dort ja nicht allzu viele Modelwohnungen auf unseren Besuch warten. Der ehemalige Fleischermeister hat ja dort in der Nähe seinen Club, obwohl er das ja nicht gerne hört, also dass er Fleischermeister und ehemalig …, und ich rühme seinen Club nun schon seit Jahren als eine Old-School-Oase, kommen wir nachher vielleicht noch drauf zu sprechen, wenn die Zeit reicht, wenn die Quote reift, aber ich mache hier ja modernes Theater und muss mir keine Sorgen machen über Zeiten und Quoten; klein, aber fein sein Laden and think a little big und XXX-besser als die große Burg am anderen Ende der Stadt, die ja angeblich auch fast pleite ist, wie man so hört, aber ich schweife ab, meine Lieben, vor achteinhalb Wochen haben wir uns das letzte Mal gehört, war ich das letzte Mal auf Sendung, und das ist eine verdammt lange Zeit, da kann man schonmal ins Plaudern kommen, gelle?
Aber wir wollen ja Tipps unter die Tausende bringen, zu euch unermüdlichen Rammlern, uns unermüdlichen Rammlern und Sammlern, die wir die einzig wahre Volkswirtschaft am Laufen halten, ins Leben schalten. The big titt. Für kein Geld der Welt fickt’s sich besser als für Geld. HEHHH, APPLAUS APPLAUS. Denke ich manchmal. Im Hintergrund hört ihr grade einen Oldie, einen Klassiker, »In the year twentyfive twentyfive«, den lassen wir mal kurz laufen und lauschen und fühlen und erinnern uns, dass wir in unruhigen Zeiten leben, aber euer Ecki gibt euch die Sicherheit, gibt euch die Konstante, HEH HEH HEH, besser, es wäre eine Constanze, ich kannte mal eine Constanze, WOW WOW WOW, sage ich euch, die war auch eine Konstante, das war gleich nach der Wende auf der legendären Allee der Wohnwagen, wir brachten so manche Nacht zum Wackeln, noch Fragen?
Und wer sich daran erinnert, an jene Jahre zwischen Zeit und Strom, Fels und Geweb, es führt kein Weg zurück, und das ist gut so, auch wenn die Luft kocht wieder im Moment, Wohnungen und Luxusgirls gab’s damals keine oder so gut wie.
Zofia G., geboren 1988 im Dorf H. nahe der ungarisch-kroatischen Grenze, nach Abschluss der 10. Klasse Arbeit auf dem Hof der Eltern, über eine Agentur, vermutlich die des Zoltan M., nach Deutschland vermittelt, Tätigkeiten ab 2009 in Erotikshows und Stripbars, seit 2010 tätig in der Wohnungsprostitution in verschiedenen deutschen Städten zusammen mit einer ehemaligen Klassenkameradin aus dem Dorf H., zuletzt in XXX, schickt der Familie regelmäßig Geld.
Von dort nach hier, die Gegenwart ohne Vergangenheit, wir wandern wie die alten Philosophen.
Gott ist tot. Sex lebt. Hoch hoch hoch. Moni-Milf is very milf. Mit der könnt ihr alles anstellen. Was das Hirn begehrt. Dreilochstute. Altes Luder. Aber da will ich nicht unhöflich sein, ganz und gar nicht. Weil, und jetzt kommt’s: Ich liebe diese alten Leder. Allein ihre Stimme macht den Sex. Nix Ex. Der Körper noch stramm wie ein alter Sattel. Sagen wir lieber: das Leibchen. Eine Jahrhundertfrau, zumindest das halbe Jahrhundert. Dem Jungchen, der mir letztens schrieb, von wegen: Was hat das zu bedeuten mit dem »Edelkirsch«, dem habe ich sie gleich empfohlen, Brief und Siegel drauf, weil: (Kalauer an) – auf alten Stuten lernt man reiten. Das braucht uns alte Profis nun nicht zu interessieren, aber der gute Ecki hilft, wo er kann. Hab noch keine Antwort von ihm, wahrscheinlich liegt er mit leeren Eiern irgendwo im Koma, denn eine Stunde mit Moni sind Lust und Schmerz und Wahnsinn, und das Hirn zerspringt und zerfließt irgendwo in ihren Löchern.
»Schön bist du, meine Freundin, / ja, du bist schön. Hinter dem Schleier / deine Augen wie Tauben. Dein Haar gleicht einer Herde von Ziegen, / die herabzieht von Gileads
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