Im Sturm der Herzen
wieder erschien und er sich gezwungen sah, in eine andere Richtung zu denken.
»Wir sind hier gleich fertig«, sagte Carmine. »Sie haben vor ungefähr zehn Minuten in Mexiko City Hector Chavoyas erwischt, Ricos Hehler.«
»Gute Arbeit«, sagte Jake. Er sah die letzten Männer das Haus verlassen. »Was passiert mit den Maya-Schätzen?«
»Die werden in Belize der Regierung übergeben. Das ist der Deal, mit dem wir sie dazu gebracht haben, uns ins Land zu lassen.« Jake nickte, froh, dass diese unglaublichen Kunstschätze damit den Nachfahren jener Menschen zugänglich waren, die einst diese Kunstwerke geschaffen hatten.
»Der Helikopter ist bereit, Sie auszufliegen«, sagte Carmine und warf Allie einen fragenden Blick zu. »Die Frage ist nur, möchten Sie nach Belmopan und von dort aus direkt in die Staaten, oder würden Sie das Wochenende lieber am Strand von Belize City verbringen? Sie haben sich ohne Zweifel ein paar Urlaubstage verdient, und die Regierung käme für die Kosten auf. Aber es liegt natürlich an Ihnen, das zu entscheiden.«
Jake sah Allie an und realisierte erst jetzt, dass es endgültig vorbei war. Wenn sie erst in Kalifornien zurück waren, würde die kleine, wohlgeformte Blondine, die er mittlerweile so bewunderte, nicht mehr Teil seines Lebens sein. Er hatte die letzten Tage sein Bestes getan, sich von ihr zu distanzieren und sie beide auf diesen Augenblick vorzubereiten. Jetzt, wo der Augenblick da war, war er nicht annähernd darauf vorbereitet, Allie aufzugeben.
Seine Brust schmerzte. Gott, er würde sie vermissen! Verdammt, warum musste sein Leben so voller schwieriger Wendungen sein?
Er betrachtete ihr glänzendes blondes Haar. Wäre es seine Entscheidung gewesen, er hätte sich jede Sekunde genommen, die er mit ihr verbringen konnte. Aber das wäre ihr gegenüber nicht fair gewesen. Früher oder später würde ihre Beziehung in eine Sackgasse geraten. Es war für sie beide weniger schmerzlich, wenn sie jetzt endete.
Allie schaute ihm geradewegs in die Augen. In ihnen lag ein Anflug von Verunsicherung. »Ich kann nicht für Jake sprechen, aber ich ... ich könnte ein paar Tage am Strand gut gebrauchen.«
Der Druck auf seiner Brust legte sich langsam, und er nahm ihre Hand. Er wollte diese letzten paar Tage mehr, als er jemals zuvor etwas gewollt hatte. »Genau wie ich«, sagte er.
»Dann wäre das also geklärt.« Carmine drehte sich um und marschierte los. »Nehmen Sie bitte Ihre Sachen und folgen Sie mir.«
21
Nach einem tränenreichen Telefongespräch, in dem sie ihren Eltern mitteilte, dass sie in Sicherheit war und in ein paar Tagen nach Hause kommen würde, sich nach Whiskers erkundigte, dem es prächtig ging, und versprach, ihre besorgten Freunde anzurufen, machten sich Allie und Jake in den wohlverdienten Urlaub auf.
Das versprochene Wochenende in Belize erwies sich als dreitägig und führte sie nach Ambergris Caye, das eine einstündige Bootsfahrt von Belize City entfernt lag.
Die Insel war nur ein schmaler Streifen Land, fünfundzwanzig Meilen lang und vier Meilen breit, mit unglaublich weißen Sandstränden und einem derart strahlend blauen Wasser, dass einem beim Hinsehen die Augen schmerzten.
Sie wohnten in einem schindelgedeckten, von Palmen umgebenen Bungalow am Strand. Allie schleuderte die Segeltuchtasche auf den Bambusstuhl im Gang und warf sich mit breitem Grinsen bäuchlings auf das Doppelbett.
»Ich glaube das nicht. So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.«
Jake warf sich auf sie und stützte sich auf den Ellbogen ab. »Ich auch nicht... außer dir, natürlich.«
Allie legte ihm die Arme um den Hals. »Was wollen wir als Erstes machen? Die Stadt erkunden, Schnorcheln gehen oder einen Strandspaziergang?«
Jake schaute sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
»Nichts von alledem«, sagte er, beugte sich über sie und nahm sich ihren Mund in einem tiefen Kuss, der sie hilflos mit den Füßen strampeln ließ.
Allie erwiderte den Kuss und stimmte ihm bedingungslos zu. Das hier hatte sie die letzten Tage über sehr vermisst. Seit jenem ersten Liebesakt unter dem orchideenumwucherten Wasserfall sehnte sie sich nach seinen Berührungen, seinen Küssen und danach, ihn in sich zu spüren. Wenn die Tage hier am Strand schon ihre letzten sein sollten, dann wollte sie einen jeden in vollen Zügen genießen.
Sie hatte sich in Jake Dawson verliebt. Vielleicht war er der einzige Mann, den sie je lieben würde. Aber sie war nicht so naiv zu
Weitere Kostenlose Bücher