Im Sturm der Herzen
Hüften, am Fenster stand und die Wolken und Blitze betrachtete. Sein Haar war noch feucht, das Licht der Lampe neben dem Bett brach sich in den Wassertropfen auf seinen Schultern. Die Muskeln sahen straff aus, eine leichte Anspannung, die gerade eben noch nicht da gewesen war.
Allies Blick wanderte über seinen prachtvollen Körper und die herbe Schönheit seines Profils. Sie dachte daran, wie sehr sie es inzwischen liebte, ihn einfach nur anzuschauen, ihn lachen oder durchs Zimmer laufen zu sehen. Sie dachte auch daran, wie leer ihr Leben ohne ihn sein würde, und es schnürte ihr den Hals zu.
Morgen früh würden sie abreisen. Es war aus. Sie konnte die Realität nicht länger ignorieren.
»Jake ... ?«
Beim Klang ihrer Stimme drehte er sich um. Obwohl er ein Lächeln zu Stande brachte, lag in seinem Blick doch eine Dunkelheit, wie sie sie nie zuvor gesehen hatte. »Drei fabelhafte Tage, nicht wahr?«, sagte er.
Sie schaffte es, sein Lächeln zu erwidern. »Absolut. Das Beste vom Besten.«
»Ich werde diesen Ort nie vergessen.« Er kam auf sie zu. »Und dich auch nicht, Allie.«
Sie warf sich in seine Arme. »L.A. ist nicht weit von San Diego entfernt. Vielleicht könnten wir einander treffen ... so hin und wieder«, sagte sie.
»Yeah, das könnten wir.« Aber sein bedauernder Tonfall sagte ihr, dass sie es niemals tun würden. Er würde irgendwo Undercover arbeiten. Sie würde ihn vielleicht monatelang nicht zu Gesicht bekommen, und sich um ihn sorgen zu müssen würde eine Qual sein. Sie schaute ihn an, blinzelte gegen die Tränen an. »Es ist vorbei, oder?«
Sein Blick wanderte zum Fenster über dem Bett. In der Ferne zuckten die Blitze am aufgewühlten Himmel, und der Donner grollte, während sich der Sturm auf die Insel zubewegte. »Du wusstest, dass das passieren würde ... früher oder später.«
Sie legte den Kopf an seine Brust und spürte, wie sein Kinn einer Bürste gleich über ihr Haar strich. »Ja ... ich wusste es.«
»Sobald ich zurück bin, werden Sie mir einen neuen Auftrag geben. Dann verschwinde ich wieder. Und Gott allein weiß, wie lange ich dann fort sein werde. So ein Leben ist nichts für dich, Allie. Du hast etwas Besseres verdient.«
Sie blickte auf. »Und was ist mit dir, Jake? Verdienst du nicht auch etwas Besseres? Willst du vom Leben nicht mehr als nur deine Arbeit?«
Er seufzte. »Ich gebe einen lausigen Ehemann ab, Allie. Immerhin habe ich es versucht, erinnerst du dich? Ich kann und darf es nicht riskieren, noch einmal so zu scheitern - vor allem nicht bei jemandem, an dem mir etwas liegt.«
Ihr tat es in der Seele weh. Sie wollte nicht weinen, kam aber nicht dagegen an. »Ich werde dich vermissen, Jake.«
Er umfasste sie fester und drückte ihren Kopf an seine Brust. »Gott, Süße, ich werde dich auch vermissen. Mehr als du es dir jemals vorstellen kannst.«
Ja, sie hatte gewusst, wie schwer es sein würde, ihn zu verlieren, aber sie hatte nicht gedacht, dass der Schmerz so schnell kommen würde. »Lieb mich noch einmal, Jake. Ich will nicht an morgen denken. Ich will an überhaupt nichts denken. Das ist unsere letzte Nacht. Und heute Nacht will ich nur fühlen.«
Seine blauen Augen schienen sich zu verdunkeln. In seinem Gesichtsausdruck lag ein Aufruhr, der irgendwie zu dem Sturm draußen passte. Ihr Gesicht in seine großen, sonnengebräunten Hände nehmend, neigte er den Kopf und küsste sie ganz sacht. Allie erwiderte seinen Kuss mit der ganzen Liebe ihres Herzens.
»Jake ...«, flüsterte sie und hoffte, dass er den ängstlichen Unterton nicht hörte. Doch möglicherweise hatte er ihn gehört, denn sein Mund stürzte sich auf ihren. Es war ein wilder, ein sengender, seelenbetäubender, herzanhaltender Kuss, und dennoch lag so viel Zärtlichkeit darin und so viel Sehnsucht, dass der Kloß in ihrem Hals immer größer wurde. Sie legte die Arme um seinen Hals, fühlte die heiße, nasse Zunge und die Finger an der Unterseite ihrer Brüste.
Sein Mund wanderte ihren Hals entlang und über ihre Schultern. Er zog ihr das Handtuch vom Leib und ließ es auf seines gleiten, das längst als weißer, weicher Haufen auf dem Boden lag. Sie wollte ihn berühren, ihn küssen. Ihre Hände bewegten sich über seine Haut, berührten die Muskeln, das Rückgrat, den Nabel und prägten sich alles ein.
Jake küsste sich ihren Hals und ihre Schultern entlang. Sacht umfasste er ihre Brust, seine Finger streichelten langsam über die Brustwarzen und ließen sie anschwellen.
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