Im Sturm der Herzen
glauben, dass jemanden zu lieben einen jede Hürde nehmen ließ. In dem Leben, das Jake sich gewählt hatte, war kein Platz für sie, und Allie war entschlossen, das zu akzeptieren. Aber jetzt hatten sie drei ganze Tage, und die wollte sie sich durch nichts verderben lassen.
Und dieser unglaubliche Nachmittag heute war ganz bestimmt einer der besten ihres Lebens. Der Sex war großartig wie immer, vielleicht sogar noch großartiger, weil sie beide wussten, dass sie nie wieder so zusammen sein würden. Es dauerte ein paar Stunden, bis sie sich - faul und befriedigt, wie sie waren - aufraffen konnten, das kleine Dorf San Pedro zu erkunden.
Bevor sie Belize City verlassen hatten, hatten sie ein paar der nötigsten Sachen gekauft: Shorts und T-Shirts, Tennisschuhe für Jake, silberne Sandalen zu einem rückenfreien blauen Sommerkleid für Allie, das aus einer niedlichen kleinen Open-Air-Boutique stammte. Und Badesachen: kaum mehr als einen gelben Stoffstreifen für Jake und einen rotgeblümten Baumwollbikini, der auch kaum größer war, für Allie.
Allie trug ein T-Shirt mit einem aufgedruckten Fisch, während sie barfuß zwischen farbenprächtigen Bretterbuden die Sandstraßen entlangliefen und den Kopf gelegentlich in einen der Touristenläden steckten. San Pedro hatte dreitausend Einwohner, stand auf dem Schild am Ortsrand zu lesen, die meisten davon Mestizen. Da Spanisch gesprochen wurde, hatten sie keine Schwierigkeiten, sich verständlich zu machen, und die Menschen auf der Insel schienen fröhlich und freundlich.
Der Nachmittag verging, und sie machten in einer Cantina namens El Serape Halt, um sich riesenhafte tropische Rum-Drinks mit Ananasstücken und kleinen Papierschirmen darauf zu genehmigen. Die Straße herauf waren die Klänge einer Steel-band zu hören. Sie machten sich in diese Richtung auf, landeten dann aber zum Abendessen in einem kleinen Fischrestaurant. Schließlich kehrten sie in den Bungalow zurück, wo sie einander noch zweimal liebten und dann in einen tiefen, erholsamen Schlaf sanken.
Allie erwachte am nächsten Morgen energiegeladener als all die Tage zuvor und weckte Jake mit einem Kuss auf, der weitere interessante Aktivitäten zur Folge hatte. Nach einem typischen Frühstück mit gebratenem Fisch, Eiern und Speck sowie einem großen Glas Saft und starkem karibischem Kaffee entschieden sie sich dafür, einen Strandspaziergang zu machen.
Später am Tag mieteten sie sich ein Segelboot, wobei Jake behauptete, Allie sei die geborene Matrosin. Allie konnte sich nur vorstellen, dass damit jener Teil des Segeltörns gemeint sein musste, wo sie das Boot hatte driften lassen, um ihn mitten auf dem Deck unter der warmen durchdringenden Sonne zu lieben.
Am Abend zog Allie das Strandkleid an, und nach einem Mahl aus saftigem Snapper, Muscheln und Shrimps tanzten sie auf dem Strand langsam zu den aus der Ferne kommenden Klängen einer Reggaeband. Allie war sich bewusst, wie schnell das Wochenende zerrann, weigerte sich aber, darüber nachzudenken. Morgen noch , sagte sie sich. Sei einfach glücklich, du hast noch einen ganzen Tag.
Doch dieser Tag kam viel zu schnell. An ihrem letzten Morgen auf Ambergris Caye gingen sie tauchen, was Allie damals an Bord des Kreuzfahrtschiffs gelernt hatte.
»Sie haben in einem der Pools Tauchkurse abgehalten«, sagte sie achselzuckend. »Ich dachte, es macht vielleicht Spaß. Aber seither habe ich es nur ein paarmal versucht, denn das Wasser vor San Diego ist ziemlich trüb und um einiges kälter als hier.«
Jake schüttelte grinsend den Kopf. »Ich glaube langsam, dass es nichts gibt, was du nicht kannst.«
»Also, ich bin bestimmt keine Expertin, was das Tauchen angeht, aber ich hatte doch Recht, oder? Es macht Spaß.«
Genau genommen, machte es mehr als nur Spaß. Es war unglaublich. Im kristallklaren Wasser eines nahe gelegenen Riffs waren tropische Fische in allen Farben, Formen und Größen zu sehen, Teufels-und Glattrochen, eine besonders große Art von Sonnenfischen und Fische, von denen Jake behauptete, es handle sich dabei um harmlose Katzenhaie, wobei es durchaus möglich schien, dass er nicht ganz die Wahrheit sagte.
Als sie das frühe Abendessen beendet hatten und zum Bungalow zurückkehrten, war es bereits dunkel. Sie hatten sich wortlos darauf geeinigt, den Abend hier in ihrem gemütlichen Haus am Strand zu verbringen. Ein Sturm kam auf.
Und es war ihre letzte Nacht in Belize.
Frisch geduscht, schaute Allie Jake an, der, ein Handtuch um die
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