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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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der jüngere der zwei Männer.
    »Das werden wir gleich haben«, sagte er andere. Er zog Ladjipiri auf die Füße. »Wie heißen sie, Opa? Wenn du sie für Mr.Merry einfängst, musst du ihre Namen kennen.«
    Ladjipiri war erleichtert. Er sah einen Ausweg aus diesem Schlamassel.
    Er drehte sich zu den Pferden hin. »Der da, das Yarriman. Dieser hier, dem sein Name General.«
    Der ältere Mann furchte die Stirn. Er rief »He, Yarriman!«, und siehe da, Traders Pferd hob den Kopf.
    Ladjipiri grinste. »Sehen, Mr.Merrys Pferde.«
    »Hältst dich wohl für verdammt schlau, wie?«, fuhr der Jüngere ihn an, zog ohne Vorwarnung seine Pistole und schoss Ladjipiri ins Bein.
    Ladjipiri spürte, wie der Knochen splitterte, und sank stöhnend zu Boden.
    »Das hättest du nicht tun sollen«, sagte der andere Mann. »Geräusche tragen weit hier in den Bergen. Nimm die Pferde und lass uns hier verschwinden.«
     
    Die vier davongaloppierenden Pferde hörten sich für ihn wie Donner an. Er lag auf der Erde, wagte nicht, sich zu rühren, als aber alles wieder still war, stieß er den Wippflöterruf mehrmals hintereinander aus, um Wiradji aufmerksam zu machen, und danach in bestimmten Abständen, um die junge Frau so in das Tal zu lenken.
    Als sie ihn am späten Nachmittag fand, verschlug es ihr vor Schrecken beinahe die Sprache.
    Sachte legte sie ihm seinen Enkelsohn in die Arme, um sein Bein zu untersuchen, dann nahm sie das Kind und wickelte es in eine Pferdedecke. Die andere benutzte sie als Kissen für den Mann, den sie Vater nannte.
    Schusswunden waren ihr nicht fremd, diesmal aber hatte die Kugel das Knie durchschlagen. Die Verletzung war zu kompliziert. Ein neues, gefährliches Problem. Sie lief den ganzen Weg zum Fluss hinunter und holte ihm Wasser für seinen ausgedörrten Mund. Dann versuchte sie auf Vaters Anweisungen hin, sein Bein einzurichten. Sie schnitt Lederstreifen von den Sätteln, die noch unter dem Baum lagen, und benutzte sie als Schienen.
    »Ich brauche nur ein paar Tage Ruhe«, sagte er, »dann werde ich mit Hilfe eines stabilen Stockes gehen können. Also sei unbesorgt. Es ist sowieso ganz gut, wenn wir eine kurze Pause einlegen, damit der Kleine sich an die Welt gewöhnt. Er ist wahrlich ein schöner Knabe.«
     
    Sie nannte ihn Pintyamu, zu Ehren der Sonne, die aus dem Meer aufsteigt, und gemeinsam bestaunten sie die Kraft in seinen Händchen.
    Doch Ladjipiri kam nicht genug zu Kräften, um länger als ein paar Minuten ohne Wiradjis Hilfe aufrecht zu stehen, weswegen sie ihn auf den Rücken nahm und näher an den Fluss trug, wo sie das Lager aufschlug. Sie war eine tüchtige Jägerin und versorgte sie gut mit Nahrung, und sie brachte auch einen bestimmten Lehm mit, den sie anstelle der Lederstreifen rund um das Knie legte.
    »Mit dem Gewicht am Bein werde ich nicht laufen können«, klagte er.
    »Das sollst du auch nicht. Es dient dazu, dein Bein ruhig zu halten, damit die Knochen heilen können. In vielleicht fünf und wieder fünf Tagen kannst du dann laufen.«
    Er befürchtete, dass sein Knie lange brauchen würde, um zu heilen, wenn überhaupt. Dennoch hoffte er, irgendwie zum Gehen imstande sein zu können. Sie konnten sich nicht zu lange hier in den Bergen aufhalten.
    Dies war gefährliches Land für eine schwarze Frau ohne den Schutz ihrer Familie.
    Auch
mit
Familie, verbesserte er sich. Weiße Bewaffnete hatten kein Mitleid mit wehrlosen Frauen und Kindern.
    »Du musst ohne mich weitergehen«, erklärte er. »Ich sage dir, wie du an einen sicheren Ort gelangst.«
    Wiradji lachte. »Wie kannst du das? Das Meer ist so weit weg. Es hat keine Eile. Wir ziehen ohnehin bald weiter.«
    Ladjipiri hatte keinen Zweifel, dass die Angreifer Buschräuber waren, was bedeutete, diese Wege waren solchen Männern bekannt, die einen leichten Zugang durch die Berge suchten. Wenn sie hier herumsaßen, anstatt sich in Bewegung zu setzen, war Wiradji in Gefahr. Früher oder später würde jemand den Rauch ihres Lagerfeuers erspähen und sie aufspüren.
    Er konnte sie nicht beschützen. Im Falle einer solchen Gefahr gab es nur zwei Möglichkeiten. Anständige Weiße würden ihnen zu Hilfe kommen oder schlimmstenfalls über sie hinwegsehen. Und die anderen? Er schüttelte den Kopf.
    Die Frau weigerte sich zu gehen. Sie war eisern entschlossen, bei ihm zu bleiben.
    »Ich bin eine Kalkadoon! Ich kann kämpfen! Ich will bei dir bleiben und dich pflegen, bis es dir bessergeht. Was wird Banggu sagen, wenn er hört, dass ich

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