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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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merkte, dass Edward auf ihren Tisch zuging, und erhob sich rasch.
    »Hoffentlich habe ich Sie nicht warten lassen, Mr. und Mrs.MacNamara«, sagte der junge Mann, »aber ich musste mich zuvor mit Duke treffen und habe ihn offensichtlich verpasst.«
    Paul, der erkannte, dass Duke seinen Freund eingeladen hatte, mit ihnen zu Mittag zu essen, ohne daran zu denken, es ihnen zu sagen, brachte ein Lachen zustande.
    »Geht uns genauso. Aber nehmen Sie doch Platz, Edward. Wir haben uns auf Sie gefreut. Dies ist Laura, meine Frau.«
    »Sehr erfreut«, sagte Edward mit einer leichten Verbeugung, und Paul stellte erstaunt fest, wie sehr er seinem Vater ähnelte, da er nun die Viehtreiberkluft abgelegt hatte und nach der neuesten Mode gekleidet war, ganz in der Manier von Jasin Heselwood.
    »Edward«, sagte Paul, »es freut mich, dass Sie uns Gesellschaft leisten können. Laura und ich möchten Ihnen unser aufrichtiges Beileid zum plötzlichen Verlust Ihres lieben Vaters aussprechen.«
    »Danke. Es war ein schwerer Schlag, und es muss eine schlimme Zeit für meine Mutter gewesen sein. Ich hoffe, es an ihr wiedergutmachen zu können.«
    Eine Weile plauderten er und Paul über ihre Jugendzeit auf benachbarten Rinderfarmen, was Laura amüsierte, dann aber brachte sie die Rede auf Edwards jüngste Unternehmungen.
    »Mir scheint, Sie und Duke haben unterwegs so einige Abenteuer erlebt.«
    »O ja, Mrs.MacNamara. Es war ein sehr, sehr langer Treck, viel beschwerlicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte keine Ahnung, dass die Siedlung so ungeheuer groß war.«
    »Entschuldigung, dass ich unterbreche«, sagte Paul, »aber sollten wir nicht lieber bestellen? Die Mittagsküche schließt um zwei Uhr.«
    »Dann sollten wir das tun«, sagte Laura.
    »O ja, sicher.« Edward grinste. »Ihr Bruder kann sich mitunter ein wenig verspäten.«
     
    Das gemeinsame Mittagessen war Dukes Idee gewesen, und er hatte fest vorgehabt, pünktlich zu sein, doch die Umstände hatten ihn aufgehalten.
    Er war mit einem Arbeiter auf Harrys und Totties Grund gewesen, hatte das Wohnhaus inspiziert und gefunden, dass alles in bester Ordnung war, dann hatte er dem Mann Anweisungen erteilt, den großen Garten zu jäten und zu pflegen. Als er jedoch aufbrechen und den Gärtner seiner Arbeit überlassen wollte, sah er seinen Bekannten Chester Newitt zum Nachbarhaus reiten.
    Er stieß einen Pfiff aus und stapfte zum Zaun.
    »Was machen Sie denn hier, Sie alter Schurke?«, rief er.
    Chester zügelte sein Pferd und saß ab. »Verdammt und zugenäht, wenn das nicht Duke ist! Ich dachte, Sie wären im Westen, wo Sie bei Harry den obersten Treiber spielen. Seit wann sind Sie zurück?«
    »Seit gestern.«
    »Hatten Sie viel Scherereien mit den Rindern?«
    »Nein, wir haben sie ans Ziel gebracht. Bis weit hinter Longreach.«
    »Da haben Sie ja hübsch viele Meilen hinter sich. Was war denn mit den Schwarzen? Ich glaube, die sind feindlich gesinnt da draußen.«
    »Wohl wahr. Aus gutem Grund, finde ich.«
    Chester schob seinen Hut auf den Hinterkopf und sah ihn erstaunt an. »Mensch! Ich hätte nie gedacht, dass Sie mal für die eintreten. Sind Sie krank oder was?«
    Duke lachte. »Nein, nur älter geworden. Ich denke, ich bin auf dem vermaledeiten Treck um zehn Jahre gealtert. Es ist schön, wieder daheim zu sein.«
    »Dann kommen Sie mit, ich gebe Ihnen einen aus, und Sie können mir das Neueste erzählen.«
    »Das geht nicht, ich bin mit meinem Bruder verabredet. Aber was tun Sie hier?«
    Chester wies auf ein Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen« hin. »Wussten Sie das nicht? Die alte Miss Delaney ist gestorben.«
    »Nein, das wusste ich nicht. Tut mir leid, das zu hören. Verkaufen Sie das Haus für die Familie?«
    »So ist es. Jack Delaney ist ihr Bruder, wie Sie wissen. Er will fünfunddreißig Pfund dafür. Zu viel verlangt, finde ich, aber er kann es sich leisten abzuwarten.«
    »Ich nehme es«, sagte Duke. »Das Haus gefällt mir, sie hat es mir vor ein paar Monaten gezeigt.«
    »Wozu möchten Sie es?«
    »Ich muss irgendwo wohnen. Paul hat Mango Hill gekauft.«
    »Ach ja, stimmt. Schön, holen Sie Ihr Pferd, wir gehen in mein Büro und schließen den Handel ab, ehe Sie es sich anders überlegen. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist, mein Freund.«
    Als Duke ins
Criterion
kam, war das Mittagessen vorbei, doch die drei plauderten angeregt in dem fast leeren Speisesaal. Er entschuldigte sich, erklärte, es habe länger gedauert als erwartet, um

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