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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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würden sie die letzte Etappe ihrer Reise antreten, und seine geliebte Frau würde entzückt aufschreien, wenn sie ihr Banggus Kind brachten. Ein Geschenk zur Heimkunft, zusammen mit Banggus Frau und der Botschaft, dass er nach Erfüllung seiner Verpflichtungen bei Wiradjis Volk zu seiner Familie zurückkehren werde.
    Ladjipiri nahm die Pferde, die sie so lange durch das weite Land getragen hatten, und machte sich an den Abstieg an der Ostseite des Gebirges, bis sein scharfer Blick auf ein kleines grünes Tal fiel. Er wusste, dort gab es gutes Futter für die treuen Tiere und reichlich pflanzliche Nahrung für einen alten Mann.
    Die Sonne stand hoch am Himmel. Er ließ die Pferde frei, darauf vertrauend, dass diese in seiner Obhut niemals grausame Fußfesseln benötigen würden. Er legte die abgeschabten Sättel und das abgegriffene Zaumzeug unter einen Baum und suchte im Wald nach Nüssen und Beeren, die er in Hülle und Fülle fand. Er sah auch einen Bach, der ihn später mit Fischen versorgen würde, aber jetzt wollte er sich nur in der warmen Sonne ausstrecken und eine Weile schlafen.
    Wohl war ihm warm am Körper, doch seine Träume waren kalt und beängstigend. Er sah einen wild bewegten Himmel, staubgeschwängerte Wüstenwinde, die über das Land stürmten, gehetzte Tiere, die schreiend flohen. Und er selbst rannte auch, doch etwas hielt ihn zurück. Er stellte fest, dass seine Füße gefesselt waren, und als er stürzte, sah er einen Krieger von den Felsen springen, mit erhobenem Speer, bereit zur Flucht. Der Krieger, der mit seinem mit Federn und weißer Farbe gefleckten Gesicht und dem Körper in voller weiß-ockergelber Kriegsbemalung einen furchterregenden Anblick bot, schien an dem tiefblauen Himmel zu schweben.
    Er sah zu seinem Vater hinunter, als sei er überrascht, ihn zu sehen. Doch er stürzte nicht. Er blieb dort, bis der Himmel ihn umhüllte und Ladjipiri weinend erwachte.
    Wie konnte er der jungen Frau, die gerade ein Kind zur Welt brachte, sagen, dass Banggu in die Traumwelt eingegangen war?
     
    Ein Chor aus Vögeln aller Art stimmte seine Lieder an, als sie den Knaben hinausbrachte, damit er seinen ersten Morgen dämmern sah, und inmitten des fröhlichen Lärms stand Wiradji und hielt staunend den Atem an.
    Zuerst war der Horizont ein schmaler Lichtbogen, der durch keine Berge unterbrochen wurde. Das war an sich schon ein magischer Anblick, dann aber flammte das Feuer am ganzen Horizont, und sie drückte das Kind angstvoll an ihr Herz. Etwas so Gewaltiges hatte sie noch nie gesehen! Doch bald löschte der anbrechende Morgen die Flammen, und die Sonne ging auf, eine goldene Sonne, die Lichtstrahlen über das flachste Land schickte, das Wiradji je erblickt hatte.
    Sie hielt den Knaben hoch, damit er die Sonne sehe, und sie sah zu, wie Himmel und Erde in bunten Farben funkelnd in Sicht kamen. Doch das flache Land am fernen Horizont war jetzt blau!
    Wiradji rieb sich die Augen. Wie konnte das sein?
    Plötzlich wusste sie die Antwort. Das musste das Meer sein! Vater hatte gesagt, es sei meistens blau, könne aber bei Sturm grau werden. Sie war so entzückt von dieser Entdeckung, dass sie sich nicht abwenden konnte. Sie setzte sich auf einen hohen Felsvorsprung, um ihren Sohn zu stillen, und dichtete dabei Lieder auf diesen bedeutenden Sonnenaufgang und auf ihren ersten Anblick des Meeres.
     
    Zwei Tage später wurde Ladjipiri von ihrem Ruf, einem zweitönigen Pfiff, der dem eines Wippflöters glich und über weite Entfernungen trug, aus seinem Trübsinn geweckt.
    Sie war bereit weiterzuziehen.
    Und sie hatte ein Enkelkind für ihn. Das beschleunigte seine Schritte. Er nahm die Zügel, eilte über die Weide, pfiff den Pferden. Während sie zu ihm trotteten, kamen zwei Reiter aus dem Wald.
    Sie blieben stehen, blinzelten ihn im frühen Sonnenlicht an, galoppierten dann zu ihm. Der erste Reiter streckte ihn mit einem Peitschenhieb nieder.
    Beide Männer saßen ab.
    »Wessen Pferde sind das?«, wurde er gefragt.
    Im Laufe der Jahre war Trader ein wahrer Meister im Umgang mit schikanösen weißen Männern geworden, und er hatte seine Antworten für den Fall einer Begegnung wie dieser parat. Schwarze durften keine Pferde besitzen.
    Er gab sich unterwürfig. »Die Burschen sind Mr.Merry seine.«
    »Wo ist er?«
    »Lagert längs am nächsten Tal.«
    »Was machst du mit ihnen?«
    »Sind ausgerissen. Hab Spur gefunden, bringe allesamt Mr.Merry.«
    »Der hat sie gestohlen, will mir eher scheinen«, knurrte

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