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Im Tal des wilden Eukalyptus

Im Tal des wilden Eukalyptus

Titel: Im Tal des wilden Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inez Corbi
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zustieße. Oder dem Kind …«
    Â»Wie könnt Ihr es wagen?«, fuhr sie auf.
    Duncan fasste ihren Arm und zog sie näher an sich. »Runter von meinem Land!«, sagte er gefährlich ruhig. Moira konnte seine Anspannung spüren. Auch dann noch, als Penrith längst fortgeritten war.
    Â»Glaubst du, es ist etwas dran an diesen Gerüchten von Pemulwuys weißem Helfer?«, fragte sie und schaute zu ihm auf.
    Duncan sah sie lange an. »Ja«, murmelte er schließlich. »Ich wünschte, es wäre anders. Aber ich fürchte, bei dem weißen Helfer handelt es sich um Joseph.«
    Langsam zerknüllte er das Papier in seiner Hand.
    *
    Â»Ihr müsst schon stillhalten, Mrs Zuckerman!« Alistair fing erneut an, einen Verband um das Handgelenk der fülligen Frau zu wickeln.
    Eigentlich war es kaum der Rede wert; die kleine Schwellung des verstauchten Gelenks würde auch ohne Behandlung verschwinden. Aber Mrs Zuckerman hatte darauf bestanden, dass er sie behandelte. Deswegen hätte sie nicht extra nach Toongabbie kommen müssen; in Parramatta gab es genug Ärzte, die sie wegen dieser Lappalie hätte aufsuchen können. Der wahre Grund ihres Besuchs war natürlich ein anderer.
    Â»Und Eure Frau lebt nun wirklich mit diesem ehemaligen Sträfling zusammen?« Mrs Zuckerman versuchte schon wieder, ihm ihre Hand zu entziehen, um gestenreich ihre Sorge zu unterstreichen. »Wie entsetzlich für Euch, lieber Dr. McIntyre. Wenn ich mir vorstelle, was sie Euch angetan hat …«
    Alistair hielt ihre Hand nun etwas fester als nötig. »Noch zwei Tage, Mrs Zuckerman, dann könnt Ihr die Hand wieder wie bisher gebrauchen«, gab er zurück und stellte den Verband fertig.
    Nachdem er es endlich geschafft hatte, die schwatzhafte Person loszuwerden, trat er in den schmalen Flur, der sich zwischen Behandlungszimmer und Stube erstreckte. Aus der Küche drang der Geruch nach Bohnen und gekochtem Fleisch.
    Â»Ann, ich gehe in mein Studierzimmer!«, rief er.
    Â»Ja, Sir.« Die junge Sträflingsfrau war nach Moiras Auszug die einzige Person, die mit ihm in diesem Haus lebte.
    Lustlos blätterte Alistair in einer alten medizinischen Zeitschrift. Auch in dem engen Studierzimmer fand er nicht die rechte Muße. Solange keine weiteren Patienten auf ihn warteten, hatte er Zeit, sich wieder seinen Forschungen zu widmen. Aber seit Duncan ihm nicht mehr zur Verfügung stand, stockte diese Arbeit. Alistair hatte sich zwar halbherzig um einen Ersatz bemüht, aber es war geradezu ein Ding der Unmöglichkeit, einen so passenden Kandidaten wie Duncan zu finden. Der junge Sträfling – Ex-Sträfling, korrigierte er sich – war tatsächlich eine wertvolle Bereicherung für seine Forschungen gewesen. Und nicht nur dafür.
    Wie so oft, wenn er an Duncan dachte, machte sich ein geradezu schmerzhaftes Ziehen in seinem Unterleib bemerkbar. Nein! Diese schändliche Begierde war schon früher sein Verderben gewesen. Er musste endlich davon loskommen!
    Es klopfte. Froh über die Ablenkung schloss Alistair die Tür auf – und sah sich Ann gegenüber, die mit schreckgeweiteten Augen vor ihm stand; ihr blasses Gesicht wirkte, als hätte sie den Leibhaftigen persönlich gesehen.
    Â»Der … er … Major Penrith«, stammelte sie.
    Der ehemalige Major, inzwischen nur noch Captain Penrith, beehrte ihn mit einem Besuch? Heute gaben sich die unerwarteten Gäste ja die Klinke in die Hand.
    Im nächsten Moment erschien der Angekündigte hinter ihr. »Ah, McIntyre, hier versteckt Ihr Euch!«
    Ann verschwand eilig. Alistair fühlte sich plötzlich unwohl. Seit Monaten hatte er nicht mehr mit Penrith zu tun gehabt. Aber der Mann war immer noch sein Vorgesetzter.
    Â»Was kann ich für Euch tun, Captain?« Er trat zu ihm in den Flur und schloss das Studierzimmer hinter sich ab.
    Â»Ich brauche Euren Rat, McIntyre. In einer medizinischen Angelegenheit.«
    Â»Und da kommt Ihr ausgerechnet zu mir?« Alistair sah ihn verwundert an. Gemeinsam mit einigen von Penriths Soldaten hatte er gegen den damaligen Major ausgesagt, woraufhin dieser degradiert worden war.
    Â»Nun, Ihr habt Euch einen ganz ordentlichen Ruf als Arzt erworben.« Für einen Augenblick erlaubte Alistair es sich, geschmeichelt zu sein. »Und die Angelegenheit ist etwas … heikel.«
    Alistairs ärztliche Wissbegierde war

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