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Im Tal des wilden Eukalyptus

Im Tal des wilden Eukalyptus

Titel: Im Tal des wilden Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inez Corbi
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auf.«
    Â»Diese verdammte Hure! Ich bringe sie um!« Penrith schluckte mühsam, er war blass geworden.
    Â»Offenbar seid Ihr im zweiten Stadium. In diesem Stadium ist die Krankheit überaus ansteckend. Ich muss Euch daher dringend bitten, Euch jeglichen geschlechtlichen Verkehrs zu enthalten. Überhaupt solltet Ihr Berührungen meiden.«
    Â»Was sagt Ihr da? Ich darf keine Frau mehr anfassen?«
    Â»Am besten überhaupt niemanden mehr. Bis der Ausschlag verschwunden ist.«
    Penrith atmete sichtbar auf. »Dann verschwindet es also wieder?«
    Alistair nickte. »Aber es wird wiederkommen. Wenn ma n es nicht behandelt, zerstört es innere Organe und das Nervensystem. Und führt irgendwann zum Tode.«
    Â»McIntyre, redet nicht um den heißen Brei herum, sondern bringt es wieder in Ordnung! Ich werde Euch anständig dafür bezahlen!«
    Â»Die einzig wirksame Behandlung ist eine Schmierkur mit Quecksilber. Und selbst dann ist eine Heilung nicht gewährleistet.«
    Â»Gut, McIntyre, gut. Gebt mir einfach dieses verdammte Quecksilber, und die Sache ist erledigt. Was schulde ich Euch?«
    Alistair hätte fast gelacht über Penriths Eifer. »Sir, ganz so einfach ist es nicht. Ich muss das Mittel erst zusammenstellen. Und die Kur selbst ist äußerst strapaziös. Ihr werdet für eine ganze Weile Euren Dienst nicht versehen können.«
    Penrith erhob sich. Er sah aus, als wollte er Alistair am Arm packen, besann sich dann aber anders. »Ich werde darüber nachdenken. Und, McIntyre: zu niemandem ein Wort! Sollte irgendjemand davon erfahren, kenne ich genug Mittel und Wege, Euch zu vernichten!«

4.
    Moira warf einen prüfenden Blick nach oben, wo der glühende Ball der Sonne von einem wolkenlosen Himmel herunterbrannte. In Irland, auf der anderen Seite der Welt, war jetzt Winter, kurz vor Weihnachten. Doch hier, auf ihrem eigenen Stück Land, war ihr Weizenfeld zu einer wogenden Fläche goldgelber Halme geworden und das Licht des frühen Vormittags so grell, dass es in den Augen stach.
    Moira lehnte sich an den großen Baum hinter sich. Unter ihrem leichten Sommerkleid floss der Schweiß. Mit ihrem riesigen Bauch kam sie sich vor wie ein unbewegliches Schlachtschiff, aufgedunsen und unattraktiv. Sie blickte sich um. Duncan war auf dem Feld, blieb immer wieder stehen und ließ prüfend ein paar Halme durch seine Finger gleiten. Sonst war niemand hier. Verstohlen hob sie ihren langen Rock und wedelte sich etwas Luft zu. Oh, wie gut das tat! Und dennoch: Obwohl sie ihre dünnsten Seidenstrümpfe trug, fühlten sich ihre Beine unendlich schwer und plump an. Sie schob ihren Rock höher und lehnte sich an den Baumstamm, dann beugte sie sich vor und öffnete das Band, das ihren rechten Strumpf über dem Knie fest hielt. Langsam, denn der dicke Bauch war ihr im Weg, rollt e sie den Strumpf hinunter bis zum Knöchel. Welche Wohltat! So etwas gehörte sich natürlich nicht. Aber ihr war warm, und der Stoff klebte auf ihrer Haut. Außerdem sah es ja niemand. Unter diesen Umständen, fand sie, durfte sie sich durchaus etwas Erleichterung verschaffen.
    Sie war gerade dabei, den zweiten Strumpf hinunterzu rollen, als ein heftiger Krampf ihren Leib durchfuhr. Sie ließ den Strumpf los, der auf ihren Knöchel rutschte, und richtete sich langsam auf. Eine Hitzewelle, die nichts mit der äußeren Temperatur zu tun hatte, breitete sich in ihr aus und ließ ihr am ganzen Körper den Schweiß ausbrechen. Sie stöhnte leise auf. Ihr Bauch war hart wie ein Brett.
    Allmählich ebbte der Schmerz wieder ab und ließ nur ein leichtes Ziehen zurück. War das eine Wehe gewesen? Sollte sie Duncan rufen? Nein, noch nicht. Zählen, hatte Elizabeth Macarthur gesagt. Wenn es so weit war, sollte sie anfangen , zwischen den einzelnen Wehen zu zählen. Schwerfällig ließ sie sich ins Gras sinken.
    Bald darauf erschien Duncan neben ihr, ein paar Ähren in der Hand. »Das Korn wächst gut. Nächste Woche werde ich zu Mr Betts gehen und ihn fragen, ob er mir eine seiner Sensen ausleiht. Dann kann ich ernten.«
    Moira nickte stumm, ohne mit dem Zählen aufzuhören. Sie war bei dreihundertvierundzwanzig, als der Schmerz ihr erneut reißend in Rücken und Unterleib fuhr. Sie legte eine Hand auf ihren brettharten Bauch und atmete langsam aus.
    Â»Aber vorher«, sagte sie, als die Wehe wieder abflachte,

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