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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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auch für mich. Wobei ich zugeben muss, dass mir die Freiheit fehlen wird, welche diese Verlobung mir verschafft«, fügte Julia hinzu. »Denk mal darüber nach. Du hast es ja selbst gesagt, ich benötige nicht einmal eine Anstandsdame, weil ich verlobt bin. Alle betrachten mich als eine Frau, die so gut wie verheiratet ist. Was glaubst du, auf wie viele Feste ich noch eingeladen werde, wenn die Leute erst einmal wissen, dass ich eine reiche Erbin auf der Suche nach einem Ehemann bin?«
    »Sei nicht albern!«, gab Carol zurück. »Du bist sehr beliebt, und das weißt du auch.«
    »Und du bist eine zu treue Freundin, um die Hintergründe zu erkennen. Im Moment stelle ich für niemanden eine Bedrohung dar, und deswegen bin ich für die Mitglieder der vornehmen Gesellschaft ein akzeptabler Zusatz auf ihren Gästelisten. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass ich ihre Söhne die gesellschaftliche Leiter hinunterlocken oder ihren Töchtern die beste Partie vor der Nase wegschnappen könnte.«
    »Das ist doch alles Unsinn!«, wiedersprach Carol mit Nachdruck. »Du, mein liebes Mädchen, stellst gern dein Licht unter den Scheffel. Die Leute mögen dich um deiner selbst willen und nicht, weil du reich oder ›bereits vergeben‹ bist, wie du es ausdrückst.«
    Die getreue Carol sprach immer noch aus tiefster Überzeugung
heraus, aber Julia war klar, dass die Aristokratie auf Kaufleute oft herabblickte und sie für unter ihrer Würde hielt. Ironischerweise hatte dieses Stigma sie bisher nie berührt – vielleicht, weil sie schon ihr ganzes Leben lang mit einem Aristokraten verlobt war und alle darüber Bescheid wussten oder weil ihre Familie so verdammt reich war, dass sie es manchmal fast als peinlich empfand. Im Lauf der Jahre waren so viele Adlige wegen eines Darlehens an ihren Vater herangetreten, dass man ihn für einen Bankier hätte halten können. Allerdings hatte auch Carols Vater auf Bitten seiner Tochter hin ein paar Fäden gezogen, um Julia Zutritt zu dem exklusiven Mädchenpensionat zu verschaffen, das Carol besuchte, und Julia hatte dort weitere Freundinnen aus Adelskreisen gefunden.
    All das hatte ihr Türen geöffnet, doch dieselben Türen würden sich ziemlich schnell wieder schließen, sobald bekannt würde, dass sie nach einem Ehemann Ausschau hielt.
    »Kaum zu glauben, dass uns diese Lösung des Problems nicht früher eingefallen ist«, bemerkte Carol. »Hast du denn schon angefangen, nach einem richtigen Ehemann Ausschau zu halten, nachdem du den Mühlstein um deinen Hals nun bald loswirst?«
    Julia grinste. »Ein bisschen umgesehen habe ich mich tatsächlich, aber noch keinen gefunden, den ich heiraten möchte. «
    »Ach, sei doch nicht immer so schrecklich heikel!«, meinte Carol, der vermutlich nicht bewusst war, dass sie sich schon anhörte wie ihr Gatte Harry. »Mir fällt auf Anhieb eine ganze Reihe von geeigneten …« Als Julia lachte, brach Carol ab und fragte: »Was ist daran so lustig?«
    »Du denkst dabei an deine gesellschaftlichen Kreise, doch ich bin nicht darauf festgelegt, einen weiteren Lord als zukünftigen Ehemann zu finden, nur weil ich derzeit mit einem
verlobt bin. Ganz im Gegenteil, ich habe jede Menge andere Möglichkeiten. Was nicht heißen soll, dass ich einen Aristokraten von vornherein ausschließe. Ich freue mich sogar auf den Ball, der dieses Wochenende die neue gesellschaftliche Saison einläuten wird.«
    Carol runzelte die Stirn. »Demnach hat in den vergangenen Monaten also keiner dein Interesse erregt?«
    Julia errötete. »Also gut, dann bin ich eben ein klein wenig heikel, aber machen wir uns nichts vor: Du hattest ganz großes Glück, deinen Harry zu finden. Die Frage ist nur: Wie viele Harrys gibt es dort draußen wohl? Nichtsdestoweniger wünsche ich mir einen Mann, wie du ihn hast – einen, der sich mit mir in meine Ecke stellt und mich nicht in seiner Ecke hinter sich platziert. Außerdem muss ich mein Erbe davor schützen, von einem Mann vergeudet zu werden. Ich muss sicherstellen, dass es auch noch für die Kinder zur Verfügung steht, die ich eines Tages zu bekommen hoffe.«
    Carol riss plötzlich sorgenvoll die Augen auf. »Denk nur daran, wie viel Zeit du bereits verschwendet hast! Mittlerweile bist du einundzwanzig und noch immer nicht verheiratet!«
    »Carol!«, rief Julia lachend aus. »Ich bin doch schon seit Monaten einundzwanzig. An meinem Alter hat sich nichts geändert. «
    »Aber bisher warst du eine verlobte Einundzwanzigjährige. Es ist

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