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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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platzierte sie in zwei gegenüberliegenden Ecken. Wenn Erin aufwachte, beabsichtigte er an ihrer Seite zu sein. Liam hegte die Befürchtung, dass sie, würde sie nachts wieder das Bewusstsein erlangen und ihn erkennen, sofort die Flucht ergreifen würde. Das konnte er ihr nicht einmal verübeln. Vermutlich würde sie ihn hassen.
    Er flößte Erin behutsam etwas Flüssigkeit ein. Anschließend wusch er ihr Gesicht mit einem feuchten, kühlen Lappen ab. Währenddessen bewunderte er ihre makellose Schönheit. Schon oft hatte er sich gefragt, warum sie nicht verheiratet war. Es gab viele Männer, die zu arm waren, um Frauen höherer Gesellschaftsschichten um ihre Hand zu bitten. Manche suchten sich ihre Frauen in Waisenhäusern.
    Vielleicht hatte sie so abwehrend auf seine Annäherungsversuche reagiert, weil zuvor eine Verbindung mit einem Mann misslungen war. War sie von einem Lüstling ausgenutzt und ins Waisenhaus abgeschoben worden? Es schien schwer vorstellbar, dass diese Frau mit der scharfen Zunge auf einen Charmeur hereingefallen sein könnte. Aber ihr Leben hatte ihn neugierig gemacht. Er würde hinter ihr Geheimnis kommen.
    Mit einem Seufzen rief er nach Walter, denn er wagte es nicht, Erin aus den Augen zu lassen. Als sein Freund nach einer halben Minute noch nicht da war, brüllte er neuerlich: „Walter, wo zum Teufel bleibst du?! … Walter! Verdammt, Walter!“
    „Ich bin ja schon da“, antwortete dieser außer Atem, als er das Zelt betrat.
    Walter versuchte einen kurzen Blick auf Erin zu erhaschen. Es war ihm anzusehen, dass er sich mehr für sie interessierte, als für Liams ärgerliches Gesicht. Bestimmt würde er draußen von der Situation in Liams Zelt Bericht erstatten.
    Schließlich musste sich Liam zwischen Walter und Erins Bett stellen, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    „Ich möchte, dass du nach Sigleß reitest, um Unterlagen über die Dinge, die in meiner Abwesenheit angefallen sind und die ich hier erledigen kann, zu holen.“
    Walter starrte ihn an, als zweifle er an seinem Verstand. „Was? … Aber … das geht doch nicht!“
    „Ich kann die Arbeit auf Sigleß nicht unbeaufsichtigt lassen“, meinte Liam ungeduldig.
    „Wir werden hoffentlich nicht so lange von Zuhause wegbleiben, dass sich dieser Aufwand lohnt“, widersprach Walter neuerlich. „Du hast erst gestern gesagt, dass wir in höchstens einer Woche zurück sein werden.“
    „Dann habe ich meine Pläne eben geändert. Und jetzt mach, dass du fort kommst, und tu was ich dir gesagt habe!“
    Walter wirkte entsetzt über Liams seltsame Stimmung und schien es für besser zu halten seinen Wunsch zu erfüllen. „Aye, aye. Ich gehe schon.“
    „Ach, und bring Garrick von Sigleß her. Vielleicht kann er unseren Aufenthalt hier für Kampftraining nutzen.“
    Walter nickte mit gerunzelter Stirn und verließ das Zelt.
    Liam blickte ihm einen Moment nach, dann wandte er sich wieder Erin zu. Die Zeit, bis er die Unterlagen von seinem Wohnsitz zum Bearbeiten bekam, würde schwer werden. Jetzt hatte er erst einmal genug damit zu tun, sich um Erin zu kümmern.

 
    2. Kapitel
    „Liam?“ flüsterte Walter, als er das Zelt betrat.
    Er fand Liam schlafend neben Erins Bett. Dieses Frauenzimmer hatte seinen Freund ganz schön durcheinander gebracht. Walter konnte nicht ahnen, dass Liam nachts oft schlaflos blieb, weil er ständig daran denken musste, dass Erin in Reichweite neben ihm lag. Lockend und doch unerreichbar. Es kostete Liam große Überwindung, sie nicht auf unanständige Art und Weise zu berühren. Nur in seinen Träumen war ihm erlaubt, ihrem anbetungswürdigen Körper zu huldigen.
    Walter nutzte die Gelegenheit, einen ungestörten Blick auf Erin zu werden, was ihm sonst verboten war. Er konnte nicht nachvollziehen, weshalb Liam darauf bestand, dass nur er selbst sich um die junge Frau kümmerte und in seiner Abwesenheit zwei Männer, denen er vertraute, den Eingang bewachten. Allerdings war einigen der Männer draußen zuzutrauen, dass sie nur darauf warteten, endlich wieder eine Frau in ihr Bett zerren zu können.
    Inzwischen waren bereits mehrere Tage vergangen, in denen sich Erins Zustand nicht verbessert hatte. Liams Verhalten wurde für Walter deshalb immer unverständlicher. Sehnte er sich nicht nach Abwechslung? Noch niemals hatte sein Freund diese Ausdauer bei einer derart langweiligen Beschäftigung gezeigt.
    Die junge Frau wirkte sehr blass, was nicht ausschließlich aus ihrer Bewusstlosigkeit resultierte. Doch

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