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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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Verführungskünste zur Anwendung zu bringen. Stattdessen stieß sie ihn von sich und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    „Das reicht nicht“, verkündete er und wollte sie neuerlich küssen.
    Bevor sein Mund ihren erreicht hatte, drückte sie ihn mit beiden Händen von sich. „Nay! Ihr geltet als Herzensbrecher, werdet aber trotzdem keine Probleme haben, ein willfährigeres Opfer für Eure amourösen Absichten zu finden.“
    „Ein gewisser Teil meines Körpers bildet sich allerdings ein, dass ich genau Euch besitzen sollte.“ Sein Finger strich über ihre Wange.
    Die unbekannten, warmen Gefühle, die sie dabei durchströmten, verursachten mehr Panik in ihrer Magengrube, als es der Fall gewesen wäre, wenn er sie mit einer Waffe bedroht hätte. Sie versuchte ihn weiter von sich zu schieben, doch seine freie Hand hielt ihren Arm umklammert. „Lasst mich los, oder ich schreie um Hilfe!“
    „Ich dachte, Ihr würdet niemanden brauchen, der für Euch einsteht“, lachte er. Doch trotz seiner zur Schau getragenen Gleichgültigkeit hatte dieses Weib seinem Stolz einen empfindlichen Schlag versetzt. Hölle! Noch nie hatte eine Frau ihm gegenüber erwähnt, dass ihn zu küssen sie Überwindung koste. Und noch keine hatte gewagt, ihn zu schlagen. Wollte sie ihn lediglich provozieren oder war ihre Abscheu echt?
    Erin rang um Atem. Sie empfand keine Angst vor Liam MacNeal. Er würde keine körperliche Gewalt anwenden. Sein Wort besaß allerdings zu viel Gewicht, um seine Rache nicht zu fürchten. „Ich wollte Euch nicht beleidigen.“
    „Dann solltet Ihr nicht behaupten, Euch vor mir zu ekeln. Mein Fingerspitzengefühl ist weithin bekannt.“ Er ließ ihren Arm los und tätschelte den Kopf des Pferdes in der Koppel neben ihm. Seine Hände benötigten dringend Beschäftigung, um nicht ihr wundervolles, feuriges Haar zu berühren.
    Sie beobachtete seinen sanften Umgang mit dem Tier. „Ich habe gehört, dass Ihr gut mit Pferden umgehen soll. Allerdings bezweifle ich, dass Ihr es mit meinen Reitkünsten aufnehmen könnt“, meinte sie keck. „Ich verstehe auch nicht, wie Eure Fertigkeiten auf dem Pferd mit meiner Weigerung, Euch zu küssen, in Zusammenhang stehen soll.“
    Er lachte ob ihrer Ahnungslosigkeit. „Vielleicht kommt Ihr noch in den Genuss, die wahre Bedeutung meiner Worte herauszufinden. Was Eure Behauptung betreffend Eurer Fähigkeiten anbelangt … Lasst uns einen Wettkampf austragen“, schlug er vor. Der Anfang vom Unglück.
    Erin war misstrauisch genug, um die Stirn zu runzeln und zu zögern.
    „Ein Wettkampf? Mit Einsatz?“
    Er nickte.
    Ihre Finger tasteten nach der Kette um ihren Hals. Sie und der Anhänger, der sich daran befand war alles, was ihr gehörte. Eine Hinterlassenschaft ihrer Eltern, die sie als Baby alleine zurückgelassen hatten. Mehrmals war sie bereits kurz davor gewesen, ihn um Hilfe zu bitten, um ihr Informationen über ihre Familie zu beschaffen. Er besaß die Möglichkeiten und Verbindungen, um zu erfahren, was ihr Herz begehrte. Doch ihm einen Gefallen schuldig zu sein, kam nicht in Frage. „Ich besitze nicht viel.“
    „Es wird Euch kein Geld kosten“, versprach er. „Es gibt noch anderes, das Ihr mir schenken könnt.“
    MacNeal wollte vermutlich seinen Kuss und glaubte, mit ihr leichtes Spiel zu haben. Wenn er sich da nicht überschätzte. Er konnte nicht ahnen, dass es sich bei ihr um eine geübte Reiterin handelte. Sie könnte ihm mit einem Sieg die Arroganz aus dem Gesicht wischen. Es gab keine bessere Möglichkeit, ihn ein für alle Mal los zu werden. „Worum soll es sich handeln?“
    „Der Verlierer muss dem Sieger einen Wunsch erfüllen“, meinte Liam. Der Gedanke gefiel ihm sehr gut.
    Sie überlegte. „Es darf nichts Unmögliches sein.“
    „Aye.“ Ungeahnte Möglichkeiten taten sich auf.
    „Einverstanden“, antwortete sie gedehnt nach ein paar Sekunden des Schweigens. Sie hatte da bereits eine Idee. Wie naiv im Nachhinein gesehen. Doch sie hatte sich trotz besseren Wissens auf MacNeals Ehrgefühl und Anstand verlassen. „Wann soll das großartige Ereignis stattfinden, das Eure sichere Niederlage werden wird?“
    Er lachte neuerlich. Und fühlte sich siegesgewiss. „Leider habe ich heute noch Geschäftliches zu erledigen. Sobald ich wieder in der Stadt bin, werden wir den Wettkampf austragen. Möge der Bessere gewinnen.“

 
    4. Kapitel
    Als die junge Frau erwachte, war sie allein. Langsam drangen Einzelheiten in ihr Bewusstsein. Sie lag auf einer

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