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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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seine rechte Augenbraue hob sich. „Hölle! Ihr könntet Euch tatsächlich etwas besser kleiden.“
    Sie würdigte ihn keines Blickes. „Für die Arbeit ist das nicht notwendig. Sobald ich die nächste Einladung zu einem Ball erhalte, werde ich Euren Rat beherzigen.“
    Liam musste lachen. Aber die Vorstellung, wie sie herausgeputzt und strahlend von ihm zur Musik im Kreis bewegt wurde, gefiel ihm.
    „Reicht Ihr mir die Heugabel?“ bat sie in seine Gedanken hinein. Was würde wohl ihre Freundin Anne sagen, wenn sie ihr von seinem neuerlichen Auftauchen erzählte? „Bei der Jungfrau Maria, Erin. Dieser Mann beweist mehr Ausdauer bei deiner Belagerung als Vater Brennan beim Einhalten der zehn Gebote.“ Sie unterdrückte ein Lächeln.
    Ihre Bitte verblüffte ihn. Er konnte sich  nicht erinnern, wann er das letzte Mal in einem Stall etwas außer dem Pferd angefasst geschweige denn sich nützlich gemacht hatte. Diese Frau hatte ihn bei jeder ihrer vier Begegnungen überrascht. Ihre Widerspenstigkeit stellte eine große Herausforderung für seinen männlichen Stolz dar.
    Er reichte ihr das Arbeitsgerät.
    „Ich weiß nicht, warum man Euch überhaupt gesagt hat, dass ich mich hier aufhalte. Es muss mit Eurem Ruf zu tun haben.“
    „Weil ich bei Frauen so beliebt bin?“ Glaubte sie, selbst Nonnen könnten sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen?
    „Nay, weil Ihr so viel Macht besitzt.“
    Dann wusste sie, dass es von Vorteil wäre, ihn auf ihrer Seite zu haben. „Ich habe gehört, dass Ihr eine gewisse Fähigkeit besitzt.“
    „Wie bitte?“ Ihre Stimme überschlug sich, während sie sich ihm zuwandte. Was wollte er andeuten?
    „Eure Hände … Ihnen werden heilende Kräfte nachgesagt.“
    Sie entspannte sich. „Durch Handauflegung habe ich Schwester Agathe bei ihrer Arthritis geholfen und die Schmerzen einiger Kinder geheilt. Habt Ihr ein Problem, bei dem Ihr Unterstützung braucht?“
    Ein breites, schamloses Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Das habe ich tatsächlich. Wir könnten ein ruhiges Plätzchen suchen, ich lege meine Kleidung ab und zeige Euch, wo es schmerzt.“
    Auch wenn sie unerfahren war, hatte sie eine dunkle Ahnung, worauf er anspielte. Ihr Gesicht überzog sich mit Röte. „Für diese Komplikationen fühle ich mich leider nicht zuständig.“ Sie mied seinen Blick und konzentrierte sich auf ihre Arbeit.
    Seine nächste Frage kam abrupt. „Wann seid Ihr hier fertig?“
    „Es dauert noch. Weshalb fragt Ihr?“
    „Das Wetter ist herrlich …“
    „Nay!“ Der Widerspruch kam automatisch. Einem Mann wie MacNeal würde sie niemals freiwillig zustimmen. „Der Wind ist stark genug, um mir den Hut vom Kopf zu wehen.“
    „Trotzdem … Wir könnten …“ Er zögerte und überlegte. Dann fuhr er sich durch die schwarzen, schulterlangen Haare. „Wir könnten einen Spaziergang machen?“
    Sie runzelte die Stirn. „Ein Spaziergang? Ich fürchte, ich verstehe nicht. … Wieso sollten wir das tun?“ Ihr war nicht einmal klar, weshalb er hier in ihrer Nähe herumscharwenzelte, obwohl sie doch so offensichtlich kein Interesse an einer Vertiefung ihrer Bekanntschaft zeigte.
    „Nun …“ Er hatte bislang noch keine Frau getroffen, die gezögert hätte, Zeit mit ihm zu verbringen. Erin hingegen schien das Ausmisten der Ställe zu bevorzugen. „Wir könnten uns unterhalten … uns ein wenig besser kennenlernen?“
    „Wozu?“
    Liam seufzte. „Das macht man doch so, wenn man sich mag.“
    „Ich mag Euch aber nicht“, widersprach sie. „Außerdem habe ich keine Zeit dafür. Später warten die Kinder auf mich. Und vorher muss ich unbedingt die Ställe fertig ausmisten. Mit dem Verdienst, den ich durch diese Aufgabe dazuverdiene, kann ich mir vielleicht irgendwann einmal ein solches Kleid leisten, von dem Ihr gesprochen habt.“
    „Ich könnte es Euch kaufen.“
    „Welche Gegenleistung würdet Ihr dafür wohl verlangen?“ murmelte sie und ahnte nur zu genau, wie die Antwort ausfallen würde.
    Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht einen Kuss?“
    „Danke für dieses großzügige Angebot. Aber es würde mich zu viel Überwindung kosten. … Ich kann ohnehin selbst für mich sorgen.“
    „Diese Herausforderung nehme ich an“, murmelte er mit verärgertem Blick.
    Bevor ihr klar wurde, was er vorhatte, hatte er die Mistgabel zur Seite geworfen und sie an sich gezogen. Seine Lippen pressten sich auf ihre.
    Sie räumte ihm keine Gelegenheit ein, seine vielgerühmten

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