Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Jack entschieden.
»Du auch.«
Er lächelte sie an. »Ich habe meine Uniform sonst nie getragen, wenn ich nicht im Dienst war, aber da ich ihn schon fast quittiert habe, dachte ich, dass dies meine letzte Chance sein könnte, meine Farben zu zeigen.«
»Wirst du die Armee vermissen?«, fragte Abby leise.
Er tat, als schauderte es ihn. »Du liebe Güte, nein! Was soll ich denn vermissen? Schlechtes Essen, noch schlechtere Quartiere, idiotische Befehle und die Gelegenheit, auf scheußliche Weise an einem fremden Ort zu sterben? Nein, das wird mir ganz bestimmt nicht fehlen.«
»Aber es gab doch sicher auch ein paar erfreuliche Dinge.«
Nach langem Schweigen sagte er: »Die Menschen. Meine Freunde, die lebenden und toten. Meine Truppe. Die Tatsache, dass der Krieg dir einen Mann, der im normalen Leben nie dein Freund sein würde, näherbringen kann als einen Bruder. Solche Dinge sind mit Geld nicht zu bezahlen.«
Abby holte tief Luft, bevor sie sagte: »Du brauchst dein Patent nicht zu verkaufen, weißt du. Das würde ich nie von dir verlangen.«
Jack zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Obwohl es nicht mein Wunsch war, mein Regiment zu verlassen, ist es doch an der Zeit, dass ich meinen privaten Verpflichtungen nachkomme.« Er strich über die goldene Borte an seinem scharlachroten Rock. »Die Uniform zu verlieren, werde ich bedauern. Es gibt keinen Mann, der in dieser scharlachroten Uniform nicht gut aussieht.«
»Wahrscheinlich werden sie auch im Hinblick darauf entworfen. Der Anreiz, eine Uniform zu tragen, dürfte für viele Männer ein Beweggrund sein, Soldat zu werden.« Sie bedauerte, dass Jack es vorzöge, in der Armee zu bleiben, wenn er könnte, aber zumindest war es seine eigene Entscheidung auszuscheiden. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. »Als Hochzeitsgeschenk würde ich gern ein Porträt von dir in Uniform in Auftrag geben. Celeste kann mir sicher den Namen eines Malers geben, der der Aufgabe gewachsen ist.«
»Damit ich mich für den Rest meines Lebens ansehen muss?«, sagte er misstrauisch.
»Wenn du das Porträt nicht magst, hänge ich es in meinem Boudoir auf. Vorausgesetzt, ich habe eins. Noch lange, nachdem wir nicht mehr sind, wird das Porträt noch ein geschätztes Familienerbstück sein.« Sie lächelte verschmitzt, als sie hinzufügte: »Und wenn auch nur, weil die Uniform so prachtvoll ist.«
»Na gut, ich bin bereit, mich porträtieren zu lassen - wenn du es auch bist. Ich will ein Gemälde von dir, so wie du heute Abend aussiehst.«
Sie errötete vor Freude. »Das wäre schön, da ich niemals besser aussehen werde.«
Jack betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf. »Warum bist du so unsicher? So furchtlos, wie du in den meisten Dingen bist, verstehe ich nicht, wovor du dich in der Londoner Gesellschaft fürchtest? Es ist doch nur ein Ball. Was ist das Schlimmste, was dir da passieren kann?«
»Brenne, Hexe, brenne!«, entfuhr es ihr. Schockiert über ihre eigenen Worte, schloss sie für einen Moment die Augen. »Ich denke nicht jeden Tag an solche Dinge, aber zu wissen, dass ich unter Leute gehe, die dem, was ich bin, mit Feindseligkeit begegnen, rührt alte Ängste in mir auf. Obwohl Magier seit dem Schwarzen Tod geduldet werden, ist es immer noch nichts Ungewöhnliches, dass man von einem hört, der in irgendeiner rückständigen, abergläubischen Ecke dieses Landes getötet wurde. Vor zweihundert Jahren konnten Frauen wie ich verbrannt werden, nur weil sie ein Haus oder ein Stück Land besaßen, das irgendein Mann für sich begehrte. Er brauchte sie nur zu beschuldigen, seine Kinder oder sein Vieh verhext zu haben, damit sie um ihr Leben rennen mussten. Diese Ängste stecken meiner Familie in den Knochen, Jack.«
»Ich kann verstehen, dass das einen Menschen misstrauisch macht, aber es wird keine Hexenverbrennungen im Alderton'schen Ballsaal geben. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre eine offene Brüskierung.« Seine Augen verengten sich. »Und wer sich das bei dir erlauben sollte, wird es mit mir zu tun bekommen!«
»Und wie wird es in Zukunft sein, falls bekannt wird, dass du magische Fähigkeiten besitzt und man dich brüskieren wird?«, fragte sie mit aufrichtiger Neugierde.
Jack runzelte die Stirn. »Daran habe ich noch nicht gedacht. Magie scheint für mich immer noch eine Fähigkeit zu sein, die andere Leute besitzen. Aber sollte ich je dafür verurteilt werden, dass ich ein wenig Magie wirken kann - na, dann sollen sie sich zum Teufel scheren, diese
Weitere Kostenlose Bücher