Im Zeichen des Schicksals
gesucht!« Sie schwenkte ihr Champagnerglas in der Hand und sah in ihrem winzigen, mit Kristallen und kleinen Silberplättchen besetzten Kleid einfach umwerfend aus. Das konnte ja wohl kein echtes Silber sein, oder? »Ich habe Ace gebeten, uns die köstlichsten Cocktails zu mixen, die ihr je zu kosten bekommen werdet. Ich hatte so einen vor ein paar Wochen in Monte Carlo, und sie sind einfach unwiderstehlich.«
Ich hatte gar keine Zeit, mich zu fragen, wer Ace war, da tauchte auch schon Sandras Tanzpartner von eben mit einem Tablett voller Drinks auf.
»Ist ein Familienrezept.« Ace lächelte, und sein französischer Akzent verlieh den Worten einen geschmeidigen Rhythmus. Er hielt das Tablett zuerst Ian hin und sah ihn voller Hochachtung an. »Bitte, greif zu.«
Ian hob sein Glas, das immer noch fast voll war. »Ich bin mehr ein Whiskymensch.«
»Oh, aber es wird dir schmecken«, beharrte Ace, dann zuckte er geziert die Achseln, da Ian ein weiteres Mal ablehnte. Als Nächstes wandte er sich Josh zu. »Vielleicht willst du probieren?«
»Natürlich will er.« Sandras Hand streifte meine, als sie nach dem Tablett griff. Mir stockte der Atem, und als nun die Vision kam, lief sie so schnell vor meinem inneren Auge ab, dass ich nicht viel mehr als ein paar undeutliche Bilder ausmachen konnte.
Sandra, die ein Cocktailglas von Aces Tablett nimmt. Während alle Augen auf Josh gerichtet sind, lässt sie eine kleine weiße Tablette in die grüne Flüssigkeit fallen. Sie reicht Josh das Glas. Josh trinkt.
»Josh würde niemals deine Gefühle verletzen, Ace«, sagte Sandra, als ich wieder aus der Vision auftauchte.
Oh Gott, Sandra wollte Josh unter Drogen setzen! Ich beobachtete, wie sie das Glas vom Tablett ihres Freundes nahm.
»Nicht wahr, Josh?«
Josh zögerte einen Moment, dann lächelte er höflich. »Natürlich will ich probieren.«
Wenn ich nicht gewusst hätte, wonach ich Ausschau halten musste, hätte ich die kleine Drehung von Sandras Handgelenk übersehen, mit der sie die winzige Pille in den Cocktail warf. Wie in Zeitlupe schwappte die grüne Flüssigkeit unheilverkündend im Glas. Josh nahm das angebotene Glas und hob es an die Lippen. Nein!
Ohne einen weiteren Gedanken riss ich Josh das Glas aus der Hand und erstarrte. Ian, Ace, Sandra und Josh sahen mich alle mit großen Augen an.
»Celine?«, lachte Josh. Er klang unsicher.
Oh Gott, wie um alles in der Welt sollte ich das erklären, wo ich doch selbst keine Ahnung hatte, was ich tat! Mist. Mist. Mist. Was jetzt? Ich tat das Einzige, was mir einfiel. Die Flüssigkeit hatte etwas Klebriges und schmeckte unangenehm übersüß, ein wenig wie süßsaure Äpfel.
»Bravo!« Ace lachte, als ich das leere Glas wieder aufs Tablett stellte. »Hat es dir geschmeckt?«
»Hmm.« Ich gab einen unverbindlichen Laut von mir und spürte, wie mir etwas heiß wurde.
Josh lächelte mich irritiert an. »Du wolltest das grüne Zeug unbedingt probieren, hm?«
Ich bemerkte, wie Sandra die Stirn runzelte, dann blickte sie über meine Schulter hinweg. »Da ist Jacqueline, erinnerst du dich, Josh? Wir sollten ihr Hallo sagen!« Sie zog an Joshs Arm.
»Bin gleich wieder da«, sagte Josh, und dann waren sie weg. Ace folgte ihnen.
Ian kam unverzüglich zur Sache. »Was war das denn?«
»Was?«, fragte ich. Mir wurde allmählich ein wenig schwindelig. Und ich bekam nun wirklich Durst. Was zum Teufel war das für eine Tablette gewesen?
»Ich hab gedacht, du trinkst keinen Alkohol«, sagte Ian.
Trinken? Was zu trinken wäre jetzt gut. Ich war völlig ausgedörrt. »Ich habe wirklich Durst, Ian. Könntest du mir ein Glas Wasser holen?«
Er sah mich unsicher an, dann war er fort.
Heiß. Es war so heiß. Ich schüttelte den Schal von den Schultern und ließ ihn zu Boden fallen. In der Ferne sah ich ein vertrautes Gesicht, das mich beobachtete. Sandra? Nein, sie war mit Josh irgendwohin verschwunden. Mir drehte sich der Kopf.
»He, du hast das hier fallen lassen.« Ein blonder Junge, den ich noch nie gesehen hatte, hielt mir ein Stück weißen Stoffes hin.
»Hi.« Ich lächelte. Er sah nett aus.
»Gleichfalls hi.« Jetzt grinste er.
Die Musik wurde schneller, der Rhythmus erinnerte mich an Juanes.
Ich bewegte die Schultern und wippte im Takt mit dem Kopf. »Marie legt gern solche Musik auf.«
»Tatsächlich? Weißt du, du bist eine tolle Tänzerin«, sagte der Junge.
Er war wirklich nett. Ich lachte und fühlte mich leicht, zugleich war mir heiß und ein wenig
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