Im Zeichen des Schicksals
pflichtete ich ihm bei und beobachtete, wie sich die Mädchen Josh an den Hals warfen, ihn lange umarmten und wie Hofnarren drauflosplapperten.
Ian lachte. »Eifersucht steht dir nicht.«
»Wie bitte? Ich bin nicht eifersüchtig!« Wie um alles in der Welt kam er da drauf?
»Okay«, nickte Ian, aber die Skepsis in seiner Stimme entging mir nicht.
Mit gerunzelter Stirn fuhr ich zu ihm herum. »Du glaubst mir nicht!«
»Ich habe dir beigepflichtet.« Er zuckte die Achseln.
»Okay«, sagte ich in dem gleichen Tonfall wie zuvor er.
Ian musterte mich einen Moment lang. »Ich muss sagen, einen verwirrten Eindruck zu machen steht dir durchaus.«
Das war wohl einfach nur lächerlich! »Du bist unmöglich!«
»McAlpine, belästigst du meinen Hausgast?«
Ich drehte mich um, als ich Joshs Stimme hörte. Er hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und sah uns mit einem Gesichtsausdruck an, der nicht gerade freundlich war.
Ian nahm noch einen Schluck von seinem Drink. »Es ist eher andersherum, Beaumont.«
Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er lächelte nur.
»Dann will ich dir einen Gefallen tun.« Josh nahm meine Hand. »Komm, lass uns tanzen.«
Tanzen? Ich hatte noch nie getanzt! Jedenfalls nicht mit jemand anderem und nichts Langsames. Ich tanzte manchmal durch die Wohnung, aber das war kein richtiges Tanzen. Ian trat zurück, als Josh mich an sich zog.
»Warte, Josh, das ist keine gute Idee.«
»Es ist eine großartige Idee. Es ist die beste Idee des ganzen Abends. Ich brauche eine Minute Ruhe vor all diesen Leuten. Celine, komm, tanz einfach mit mir.« Er machte ein flehentliches Gesicht, dem ich unmöglich widerstehen konnte.
Ich seufzte, brachte die letzten Schritte zur Tanzfläche hinter mich, dann ließ ich ihn meine Hand in die Höhe heben. »Gut, aber sei gewarnt. Ich werde dir wahrscheinlich auf die Füße treten.«
Er legte mir seine Hand um die Taille; seine warmen Finger streiften meine nackte Haut. »Lass mich einfach führen«, sagte er und lächelte auf mich herab.
Und dann drehten wir uns, bewegten uns zu den sinnlichen Rhythmen der Musik von Pink Martini, und alles war ganz einfach. Wir drehten uns, schwebten förmlich über den glänzenden Boden, und ich fühlte mich seltsam geborgen. Wie auch vorhin mit Ian …
»Siehst du, so schwer ist es gar nicht, nicht wahr?«
Ich lehnte mich ein wenig zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Das liegt nur daran, dass du die ganze Arbeit übernimmst.«
Er lachte und umrundete mit mir ein anderes Tanzpaar. »Du siehst anders aus.«
Anders. Das war auch ein mögliches Wort dafür. Als ich in den Spiegel geschaut hatte, sobald Penelope fertig gewesen war, hatte ich mich kaum wiedererkannt. Mein Haar war viel kürzer und hing mir gerade noch knapp über die Schultern, und sie hatte es gelockt, sodass es in großen Wellen herabfiel. Und das Make-up … Ich war noch nie im Leben geschminkt gewesen, und jetzt trug ich goldenen und weißen Lidschatten, Wimperntusche, Eyeliner, eine Make-up-Grundierung, Rouge, Glitzerpuder, Lipgloss … So ziemlich jedes kosmetische Produkt, das der Menschheit bekannt war, war auf meinem Gesicht wiederzufinden!
»Es ist ein komisches Gefühl.«
»Du siehst wunderschön aus«, sagte Josh.
»Danke.« Ich wusste, dass er nur nett sein wollte, aber seine Bemerkung ließ mich dennoch erröten. Genau in dem Moment tanzte Sandra in den Armen eines hochgewachsenen Jungen mit Dreadlocks an uns vorbei. Der perfekte Stimmungskiller.
»Hast du Sandra schon gesehen?«, fragte ich und versuchte, beiläufig zu klingen.
»Ja.« Er verzog das Gesicht. »Sie tut so, als sei alles in Ordnung zwischen uns, aber ich merke, dass sie wütend ist. Und mit Sandras Wut ist nicht zu spaßen.«
»Oh.« Das klang nicht gut. Wenn mit Sandras Wut nicht zu spaßen war, dann wäre eine von einem Dschinn getriebene Sandra eine wahre Horrormeldung. »Aber wenn sie immer noch wütend ist, warum lädt sie dich dann zu dieser Party ein – oder beziehungsweise mich?«
Mit einem frechen Grinsen im Gesicht wirbelte uns Josh ein letztes Mal herum. »Ohne uns wäre es ja wohl kaum eine Party, oder?« Der Song war zu Ende; er zwinkerte mir zu und führte mich dann dorthin zurück, wo Ian wartete.
»Er beobachtet dich wie ein Wachhund«, flüsterte Josh, während wir auf ihn zugingen.
Ich stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. »Nein, das tut er nicht!«
Wir hatten Ian gerade erreicht, als Sandra auftauchte.
»Genau nach euch habe ich
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