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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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betraf, immer noch keinen Plan hatte, wie ich Josh helfen sollte, und dass ich jetzt die Party eines Mädchens besuchte, das vielleicht oder vielleicht auch nicht von einem Dschinn besessen war, das es in jedem Falle aber genießen würde, mich flach auf die Schnauze fallen zu sehen – was sehr leicht passieren konnte, schließlich trug ich zum ersten Mal in meinem Leben High Heels. Davon abgesehen war alles einfach perfekt.
    »Gut.« Ian nickte. »Aber jetzt sag schon. Was versteckst du unter diesem weißen Schal?«
    »Gar nichts!« Ich war froh, dass es auf der Terrasse relativ dunkel war, denn meine Wangen glühten plötzlich feuerrot. Warum zum Teufel hatte ich mich von Melissa und Penelope dazu überreden lassen, dieses verdammte Kleid anzuziehen?
    Ian verschränkte die Arme vor der Brust. »Du kannst dich nicht den ganzen Abend lang einmummeln. Es wird heiß in diesen Zelten.«
    Er hatte recht, aber nur für den Fall, dass ich tatsächlich eines dieser Zelte betrat. Ich wäre niemals auf diese Party gekommen, hätte ich nicht gewusst, dass Josh hier sein und vielleicht auf meine Hilfe angewiesen sein würde. Vor allem, falls seine Exfreundin die willenlose Marionette eines Dschinns war. Aber das bedeutete nicht, dass ich mich mitten in die Party stürzen musste. Es war sehr gut möglich, von genau hier aus ein Auge auf ihn zu haben … Ich musste ihn nur zuerst einmal entdecken. »Warum gehst du nicht schon mal voraus, und ich suche mir erst mal ein Bad, um …«
    Ian schüttelte den Kopf und lachte mich aus. »Das ist doch lächerlich, gib einfach her.« Dann riss er mir den Schal aus den Fingern, noch ehe ich ihn fester um mich ziehen konnte.
    Beschämt streckte ich die Hand aus. »Gib ihn mir zurück, Ian.«
    Seine Augen wurden dunkler, als er nun seinen Blick auf meinem Outfit ruhen ließ. »Nein.«
    »Ian, das ist nicht lustig.« Ich sah mich um, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war, dann machte ich einen Schritt auf ihn zu. Wenn ich ihm eine knallte, würde er sich vielleicht als entgegenkommender erweisen. »Gib ihn mir einfach!«
    »Du hast keine Ahnung, wie schön du bist. Ist doch so, oder?«
    Schön? Ich blinzelte. Er wollte einfach nur nett sein. Ich strich mit den Fingern über den hohen Ausschnitt des schlichten weißen Seidenkleides und wünschte sehnlich, mein Rücken wäre genauso bedeckt. »Nein, das stimmt nicht. Ich meine, natürlich ist es ein schönes Kleid. Nel hat es in einem Laden für schöne alte Kleider gefunden und hergerichtet, sie hat da wirklich ein unglaubliches Händchen. Aber wie auch immer, ich sollte es nicht tragen. Das bin nicht ich.« Ich verlagerte mein Gewicht ein wenig und spürte, wie der Stoff über meinen entblößten Rücken glitt.
    »Es ist hinreißend«, sagte Ian schlicht. »Und du hast vielleicht doch recht mit dem Schal. Ich weiß nicht so recht, ob mir die Vorstellung gefällt, dass jeder Junge auf der Party hinter dir her sein wird.«
    Ich nahm ihm den Schal wieder aus der Hand und lachte: »Aber klar doch.«
    »Meine Dame, mein Herr, darf ich Ihnen einen Drink anbieten?« Ein Kellner kam mit einem silbernen Tablett voller gefüllter Gläser die Treppe herauf und verbeugte sich höflich vor uns. Er musste uns unten vom Garten aus gesehen haben. Wie lange standen wir schon hier?
    Ian nahm ein Glas Scotch vom Tablett, dann drehte er sich zu mir. »Irgendetwas für dich, Celine?«
    »Nein, danke«, lehnte ich höflich ab und sah zu, wie der Kellner sich nun einem anderen Paar zuwandte, das über den Rasen geschlendert kam.
    »Hast du keinen Durst?«
    »Nicht so recht. Außerdem trinke ich keinen Alkohol, und ich habe den Verdacht, dass Sandras Kellner nicht mit Orangensaft herumlaufen.« Wenn ich ein Glas in der Hand gehabt hätte, hätte ich es wahrscheinlich ohnehin verschüttet.
    Ian lächelte. »Mit Sicherheit gibt es auf diesen Tabletts auch Gläser mit Orangensaft. Nun gut, er wird wohl mit Wodka gemischt sein … Gibt es irgendeinen speziellen Grund dafür?«
    »Warum ich keinen Alkohol trinke?«, fragte ich und zuckte die Achseln, als ich sein Nicken sah. Die einzigen Leute, die ich je hatte trinken sehen, waren die Billingtons gewesen. Und je mehr sie getrunken hatten, umso gewalttätiger waren sie geworden. »Ich denke, er verwandelt die meisten Menschen in Dreckskerle.«
    »Die meisten, ja«, nickte Ian und nippte an seinem Whisky. Ein angewiderter Ausdruck trat in sein Gesicht, und er stellte sein Glas auf der breiten Marmorbalustrade

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