Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
”
„Und du kannst ihre Gedanken nicht lesen”, wiederholte Etienne. „Und du liebst sie. Du hast offenbar deine Lebensgefährtin gefunden. Glückwunsch, Bruder! Ich bin sehr froh für dich.”
„Ja. Aber sag es nicht Mutter.” Bastien schüttelte den Kopf, als Etienne ihm die Hand auf den Rücken legte. Er brauchte keine Einmischung.
„Sag mir was nicht?” Beide Brüder drehten sich um und stöhnten, als Marguerite Argeneau sich ihnen anschloss.
„Mutter.” Bastien küsste sie pflichtschuldig auf die Wange, und Etienne tat es ihm nach.
„Ich weiß nicht, warum ihr Jungs versucht, Dinge vor mir zu verheimlichen. Man sollte annehmen, dass ihr es in eurem Alter eigentlich besser wisst, als mit so etwas Zeit zu verschwenden. Ich bin eure Mutter. Ich sehe, höre und weiß alles.”
„Ist das wahr?”, fragte Bastien.
„Das ist wahr”, antwortete sie energisch. „Und vielleicht werdet ihr in den nächsten zweihundert Jahren zu der Erkenntnis kommen. Lucern brauchte nur, bis er sechshundert war, um es herauszufinden. Wirklich. Jungen sind so viel schwieriger großzuziehen als Mädchen.” Marguerite sah ihre Söhne verärgert an, weil sie bei dieser schon so oft gehörten Beschwerde grinsten, dann seufzte sie. „Ich nehme an, Etienne sollte mir nicht erzählen, dass du Kates kleine Cousine Terri liebst?”
Etienne fing an zu lachen, als er Bastiens Grimasse sah.
„Du dachtest doch sicher nicht, dass mir das entgangen ist, oder?”, fragte ihre Mutter amüsiert. „Nach vierhundert Jahren würde man erwarten, dass ich meinen Jungen kenne und gut genug verstehe, um zu wissen, wann er verliebt ist.” Sie seufzte, dann nickte sie. „Ich bin übrigens mit ihr einverstanden. Sie ist ein reizendes Mädchen. Und es wird Kates Verlustgefühle mildern, wenn sie den Rest ihrer Familie aufgeben muss. Ganz davon abgesehen, dass es die Sache auch für Terri leichter machen wird, wenn Katie zur Familie gehört. Ja, das wird sich alles bestens fügen.”
„Daran hatte ich noch gar nicht gedacht”, sagte Bastien überrascht. „Ich meine, dass sie es sich gegenseitig einfacher machen werden.”
„Deshalb hast du ja eine Mutter.” Marguerite tätschelte seine Schulter, dann sah sie sich um. „Habt ihr schon auf dem Gang oder in der Bar im Obergeschoss nach ihm gesucht?” Als ihre beiden Söhne Blicke wechselten, verdrehte sie die Augen. „Ihr denkt doch nicht, Vincent würde sie direkt hier beißen? Er wird eine nette dunkle Ecke finden. Also kommt mit. Finden wir den Jungen, bevor er sich in Schwierigkeiten bringt.”
„Wir kümmern uns schon darum, Mutter”, sagte Bastien schnell.
„Warum gehst du nicht.... ”
„Und ich soll den ganzen Spaß verpassen?”, fragte sie. „Das hättest du wohl gern.”
Als Bastien und Etienne noch einen Blick wechselten, fügte sie hinzu: „Sei dankbar dafür, dass ich beschlossen habe, mich bei dir und Terri nicht einzumischen.”
„Tatsächlich?” Bastien betrachtete sie mit einer Mischung aus Hoffnung und Argwohn. Es fiel ihm schwer, ihr das zu glauben.
„Das werde ich nicht”, versicherte Marguerite ihm. „Du scheinst gut allein zurechtzukommen. Behalte nur im Hinterkopf, dass ich meine Ansicht noch ändern kann, wenn du es verderben solltest.” Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging ihren Söhnen voran aus dem Saal.
Terri sah, wie Bastien, Etienne und ihre Mutter den Saal verließen, um nach Vincent zu suchen, während sie weiter zuhörte, wie ihre Tante über diesen „absolut reizenden jungen Mann” schwafelte, von dem sie glaubte, dass Terri ihn kennenlernen müsse. Es war gut gemeint von ihr, aber Terri suchte nicht nach, einem Mann. Sie hatte einen. Jedenfalls irgendwie. Ihr Blick ging zurück zu der Tür, durch die Bastien verschwunden war.
„Terri braucht keinen Mann, Mom. Sie hat schon einen”, berichtete Kate, als Lucern sie auf die beiden zuführte.
„Ach ja?”, fragte Lydia Leever eifrig. „Du hast uns nichts davon gesagt. Wer ist es denn?”
„Lucerns Bruder Bastien”, antwortete Kate.
„Oh!” Tante Lydia war offensichtlich erfreut über die Nachricht, denn sie umarmte Terri. „Das ist ja wunderbar. Er ist so ein gut aussehender Mann, und wenn er nur halb so nett ist wie Lucern, solltet ihr beide sehr glücklich miteinander werden.”
„Ich bin froh, dass Sie mich für nett halten, Mrs. Leever”, warf Lucern ein. „Ich hoffe, dass Sie sich damit einverstanden erklären, mit Ihrem neuen Schwiegersohn zu
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