Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
sich vor Kates Hochzeit ereignet hatten und was sie und Bastien unternommen hatten, um alles wieder ins Lot zu bringen. Ihr Bericht nahm tatsächlich die ganze Rückfahrt bis nach Huddersfield in Anspruch und endete erst, als sie in Daves und Sandis Straße einbogen.
„Wir dachten, du würdest vielleicht gern noch zum Tee hereinkommen, bevor wir dich nach Hause bringen”, erklärte Dave. „Da du mit Sicherheit nichts Essbares zu Hause hast, kannst du dich bei uns zuerst etwas ausruhen. Wir würden dich dann später zu Sainsbury’s fahren, damit du etwas einkaufen kannst, bevor wir dich nach Hause bringen. Ist das in Ordnung so?”
„Ja, das ist wunderbar. Danke.” Terri begegnete seinem Blick im Rückspiegel und nickte. Sie war mehr als einverstanden. Sie freute sich wirklich nicht darauf, wieder allein in ihrem kleinen Cottage zu sitzen. Terri wusste, dass all diese Gedanken und Erinnerungen, die sie mit aller Macht zu verdrängen suchte, sie wieder einholen würden, sobald sie allein war.
„Ich mache uns Tee, und ihr Mädels bringt euch auf den neuesten Stand”, bot Dave an, als er das Auto parkte.
„Du bist ein Schatz, Dave”, sagte Terri liebevoll.
„Er ist mehr als nur ein Schatz”, verkündete Sandi. Sie stiegen aus. „Er ist ein Goldstück.”
„Ebenso wie du, mein Herzblatt”, antwortete ihr Mann, nahm ihre Hand und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, bevor er den Weg zum Haus voranging.
Terri lächelte, als sie dem Paar nach drinnen folgte, aber ihr Herz tat ein bisschen weh bei dieser unbeschwerten Demonstration von Zuneigung. Es erinnerte sie an Bastien.
„Also gut!” Sandi führte sie ins Wohnzimmer und ließ sich mit einem Seufzer auf die Couch fallen, dann sah sie Terri er-wartungsvoll an. „Jetzt, da wir allein sind, möchtest du vielleicht über diesen Bastien sprechen und was er angestellt hat, um dir das Herz zu brechen?”
Terri erstarrte, dann warf sie ihrer Schwägerin einen scharfen Blick zu. „Wie kommst du darauf, dass er mir das Herz gebrochen hat?”, fragte sie schließlich. „Oder auch nur, dass ich ihn liebe?”
„Also bitte.” Sandi lachte. „Jedes zweite Wort aus deinem Mund war Bastien’. Und du bist nicht so schnell wie möglich heimgeflogen und siehst aus wie der Tod auf Urlaub, weil alles gut gelaufen ist. Also spuck es aus. Was hat er getan?”
„Tatsächlich hat er gar nichts getan. Ich bin diejenige, die ihn verlassen hat”, gab Terri zu. Dann brach die Geschichte aus ihr heraus. Sie erinnerte sich an jeden Augenblick der letzten zwei Wochen und berichtete darüber, ohne etwas auszulassen. Sie kam nicht einmal ins Stocken oder nahm Dave zur Kenntnis, als er sich zu ihnen gesellte. Es war wie eine Läuterung der Seele.
Die beiden saßen schweigend da, bis Terri fertig war und sich zurücklehnte, um ihre Meinung zu hören. Und die äußerten sie ziemlich unverblümt. Terri hatte nach ihrer langen Freundschaft angenommen, Sandi würde Mitgefühl zeigen und Dave würde sie vielleicht für eine Idiotin halten, also war sie überrascht, als ihre Schwägerin den Kopf schüttelte und sagte: „Du Dummkopf.”
Terri zuckte zusammen, aber Sandi war noch nicht fertig. „Du hast wahre Liebe gefunden - den Mann, der wirklich zu dir passt, und du zu ihm - und dann aus Angst alles weggeworfen? Du bist eine Idiotin!”
Während Terri noch nach Luft schnappte, schlug Sandi sich mit den Händen auf die Oberschenkellund lehnte sich zurück, um die Arme zu verschränken. „Das war’s dann wohl. Ich nehme an, als Nächstes wirst du nach Frankreich ziehen.”
„Was?”, rief Terri verwirrt.
„Naja, ich nehme an, du hast uns gern.”
„Selbstverständlich hab ich das”, sagte Terri. „Ich weiß nicht, was ich nach Ians Tod ohne euch gemacht hätte.... ”
„Eben”, unterbrach Sandi sie mit einem Schulterzucken, „dann solltest du am besten nach Frankreich ziehen, um von uns weg-zukommen. Je mehr Zeit du in unserer Nähe verbringst, desto mehr-werden-wir-dir-ans-Herz-wachsen-und du weißt, dass auch wir eines Tages sterben werden.”
„Das ist nicht das Gleiche”, protestierte Terri.
„Aber sicher ist es das. Liebe ist Liebe und Verlust ist Verlust. Wir alle lieben und wir alle sterben, und keinem bleibt der Schmerz zu trauern erspart. Das Kunststück besteht darin, zu genießen, was man hat, solange man es hat. Nicht wie ein Angsthase davonzulaufen, weil einem das, was man liebt, früher oder später genommen werden
Weitere Kostenlose Bücher