Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
informierte sie ihn mit beinahe freudigem Zorn. „Da drin ist die Hälfte der Kabinen zum Putzen geschlossen, und die Schlange ist abartig lang. Selbst schuld! Sie sollten sich beschweren. Ich jedenfalls werde das jetzt tun. Dienstleistungen sind heutzutage auch nicht mehr, was sie einmal waren.”
Manche Menschen fanden einfach keine Freude am Leben, wenn sie sich nicht über irgendetwas beschweren konnten, dachte Bastien seufzend. Er hätte der Welt sicher einen Gefallen getan, wenn er sie beißen würde - aber er war kein Beißer mehr.
Wieder nahm er den süßen Geruch ihres Blutes wahr, als sie an ihm vorbeikam. Diesmal war es stärker, was nur bedeuten konnte, dass sich die Schnittwunde auf ihrer ihm zugewandten Seite befand. Der konzentrierte Duft tat Bastien diesmal wirklich weh, und er beugte sich unwillkürlich von Schmerz erfüllt vor. Er brauchte dringend Blut und hätte auf keinen Fall so lange in der Sonne bleiben dürfen. Er war ein Idiot, und einer, der wohl offensichtlich kurz davor stand, nicht nur den Besuch auf dem Flohmarkt zu verderben, sondern den gesamten Tag. Sie würden früher zum Penthouse zurückkehren müssen, damit er sich nähren konnte. Selbst wenn das nur Minuten in Anspruch nahm, wäre ihr Ausflug damit ruiniert.
„Was ist denn mit Ihnen los?” Bastien blickte auf und sah, wie die alte Krähe ihn verächtlich anstarrte. „Sind Sie etwa einer von diesen Drogenabhängigen?”, fragte sie, und wieder lag eine Spur von Schadenfreude in ihren Worten. Der Gedanke, dass er litt, schien ihr zu behagen.
Bastien wünschte sich wirklich, dass Beißen immer noch gestattet wäre; er würde es ihr schon heimzahlen, wenn.... Aber in Notfällen war es erlaubt, sich auf diese Weise zu ernähren, rief er sich in Erinnerung. Und wenn man von den Krämpfen ausging, die er erlitt, befand er sich bereits auf dem schnellsten Weg zu diesem kritischen Punkt. Also richtete er sich langsam auf und bedachte die boshafte alte Kneifzange mit einem charmanten Lächeln.
Terri seufzte erleichtert, als sie die Kabinentür hinter sich schloss. Bastien war vermutlich zu dem Schluss gekommen, dass sie den Hinterausgang gewählt hatte und davongelaufen war. Wenn sie nicht unbedingt hätte aufs Klo gehen müssen und gefürchtet hätte, ihren Platz in der Reihe zu verlieren, wäre sie vorher kurz zu ihm zurückgekehrt und hätte erklärt, warum es so lange dauerte.
Sie hätte ihn gebeten, sich im Kaufhaus umzusehen, vielleicht einen Kaffee zu trinken, und sich in einer halben Stunde irgendwo mit ihm getroffen. Aber ihre Zeiteinschätzung war falsch gewesen, dachte Terri, als sie erledigte, was zu erledigen war, und dann die Kabine wieder verließ. Sie hatte es so eilig, dass ihre Hände immer noch ein wenig feucht vom Waschen waren, als sie von der Toilette den Gang entlangeilte, zu der Stelle, wo Bastien sich geduldig gegen die Wand lehnte.
„Es tut mir leid”, rief sie, sobald sie in Hörweite kam. „Sie haben.... ”
„Die Toilette geputzt und die Hälfte der Kabinen blockiert”, beendete Bastien den Satz für sie. „Ja, ich weiß. Eine andere Kundin hat mir das gesagt. Es ist schon gut. Nicht dein Fehler.”
„Oh.” Terri entspannte sich wieder und war erleichtert, dass er sich nicht die ganze Zeit hatte fragen müssen, was um alles in der Welt sie dort trieb. „Naja, ich war so schnell, wie ich konnte.”
„Da bin ich sicher. Sollen wir gehen?”
Terri nickte und schlenderte neben ihm her wieder ins Kaufhaus zurück. Neugierig warf sie ihm einen Blick zu und fragte sich, was sich verändert hatte, dann bemerkte sie, dass er nicht mehr ganz so krank aussah wie zuvor. Es schien ihm nicht hundert Prozent besser zu gehen, aber aus der Sonne zu sein hatte seinen Zustand sichtlich verbessert.
„Geht es dir ein bisschen besser?”, fragte sie.
„Ein bisschen”, gab er zu. „Noch nicht wie immer, aber um einiges besser.”
„Gut.” Terri lächelte ihn an. „Vielleicht wirst du wieder vollkommen in Ordnung kommen, wenn du einfach nicht so viel Zeit im Freien verbringst.”
„Das und ein bisschen mehr essen”, stimmte er zu.
Sie warf ihm einen überraschten Blick zu. „Hast du dir etwas zu essen besorgt, während ich auf der Damentoilette war?”
„Was?” Er sah sie scharf an, als sie die Rolltreppe betraten.
„Du sprachst von ein bisschen mehr essen”, erklärte sie.
„Oh.” Er entspannte sich wieder. „Ich meine ein bisschen essen. Ich habe mich versprochen.”
„Oh.” Sie
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