Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
und fragte sich, ob er es normalerweise mit derart zimperlichen Frauen zu tun hatte, dass sie nicht einmal die kleinsten Entfernungen zu Fuß zurücklegen konnten. „Ich glaube, du hast mich gerade beleidigt”, sagte Terri und blieb stehen, um ihn anzusehen, als sie die Ecke des Hotels erreichten. „Ich bin das ganze Wochenende mit dir unterwegs gewesen und mindestens vier Stunden durch das Museum gelaufen und weitere drei durch die Geschäfte bei deinem Einkaufsrausch heute. Glaubst du wirklich, ich kann nicht noch vier Blocks gehen?”
„Nein. Selbstverständlich nicht”, sagte er, und seine Stimme war sanft vor Bewunderung, was sie beinahe verlegen machte. So, wie Bastien sie ansah, war sie überzeugt, dass er sie jeden Moment küssen würde.
„Gut”, sagte sie prompt, um die Stimmung zu brechen. „Ich muss mich hinsetzen.”
Terri marschierte unter der Überdachung entlang und überquerte die Einfahrt des Hilton zu dem schwarzen Marmorsockel, der die Säulen an der Straße umgab. Sie hatte sich dort hinsetzen und die Schnalle an ihrem rechten Schuh verstellen wollen, aber der breite schwarze Marmorblock, der so praktisch zum Hinsetzen ausgesehen hatte, war nass. Der einzige trockene Bereich war der schmale Marmorstreifen, der sich beinahe wie ein Schwebebalken zum nächsten Bereich um eine Säule zog. Terri kam zu dem Schluss, dass das genügen müsse, und ließ sich auf der schmalen, abgerundeten, rutschigen Oberfläche nieder, um an ihrem Schuh zu arbeiten.
Bastien kam einen Augenblick später zu ihr, aber er stieg einfach mit einem Bein über den schmalen Marmorbalken, setzte sich neben sie und sah sie von der Seite an. „Ich habe mich gewundert, als du plötzlich sagtest, du müsstest dich hinsetzen.”
„Diese Schnalle hat sich irgendwie gelöst”, erklärte sie. Sie schloss sie wieder, dann richtete sie sich auf und lächelte ihn an. „Jetzt sollte ich in Ordnung sein.”
„Du bist mehr als in Ordnung”, versicherte er ihr, und genau wie am Museum nahm er ihr Gesicht in seine Hände und zog sie zu einem Kuss an sich. Nach kurzem Zögern gab Terri bereitwillig nach, ihr Mund öffnete sich sachte unter seinem, bis er sich schließlich zu einem Schrei weitete. Sie bog sich auf ihn zu, verlor das Gleichgewicht und begann, an dem Sockel herunterzurutschen.
„Ho!” Bastien hörte auf, sie zu küssen, damit sie nicht vollkommen das Gleichgewicht verlor und auf dem Bürgersteig landete. Sie lachten beide verlegen, und er half ihr wieder auf den abgerundeten Marmor.
„Ich wollte mich da drüben hinsetzen.” Sie zeigte auf das breitere Ende. „Aber es war nass.”
Bastien schaute nicht einmal hin, er rutschte vor, bis ein Knie direkt hinter ihr war und das andere vor ihren Knien. Er wollte ihr helfen, das Gleichgewicht zu wahren. Dann senkte er erneut den Kopf, um sie zu küssen. Als Terri sich diesmal auf ihn zubog und anfing nach vorn zu rutschen, stieß sie gegen sein Knie und zog ihn mit sich.
Wieder ließen sie lachend voneinander in dem Versuch, das Gleichgewicht nicht zu verlieren, dann nahm Bastien ihre Hand und stand auf. Terri nahm an, dass die Kussversuche damit ein Ende gefunden hatten, aber statt ihren Weg fortzusetzen, zog er sie zurück zu der Stelle, wo der Marmor breiter war. Er murmelte etwas von Wasser, benutzte den Hemdsärmel, um das Gröbste wegzuwischen, setzte sich dann und zog sie in seine Arme.
Terri seufzte, als sein Mund sich dem ihren näherte. Bastien hielt sie fest an seiner Brust, darauf bedacht, dass sie nirgendwo abrutschte. Sie bemerkte es kaum. Sie konzentrierte sich völlig auf seinen Mund und darauf, was er tat. Sobald seine Lippen sie berührten, öffnete sie den Mund und schauderte leicht, als seine Zunge der ihren begegnete. Der Kuss war ebenso überwältigend für sie wie der vor dem Museum. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals etwas Ähnliches empfunden zu haben, aber es war tatsächlich zehn Jahre her, seit sie das letzte Mal richtig geküsst worden war.
Nicht, dass sie die ganze Zeit überhaupt nicht geküsst worden wäre. Hin und wieder war es zu Situationen gekommen, in denen sie unmöglich vermeiden konnte, mit jemandem auszugehen, den ihre Freunde oder Verwandten für sie ausgesucht hatten. Aber keiner dieser Männer, die sie seit lans Tod kennengelernt hatte, war zu mehr imstande gewesen, als eifrig an ihren Lippen zu knabbern, was sie im besten Fall kalt gelassen und im schlimmsten verärgert und abgestoßen hatte. Wenn sie ehrlich
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