Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
sein.”
„Ich will sie auch nicht erobern, Vincent. Sie ist kein fremdes Land, nach dessen Reichtümern ich giere.”
„Was willst du sonst von ihr?”
Bastien schwieg. Er wusste die Antwort selbst nicht. Er wusste nur, dass er lange nicht mehr so fasziniert von einer Frau gewesen war - vielleicht noch niemals. Eine solche Anziehung hatte er nicht einmal bei Josephine gespürt. Und ganz sicher hatte er sich nie so angenehm in der Gegenwart der Frau gefühlt, die er bisher immer für die Liebe seines Lebens gehalten hatte. Terri hatte etwas vollkommen Natürliches an sich. Sie drückte aus, was sie empfand, ohne dabei daran zu denken, was die Leute wohl davon halten würden; sie gab nicht vor, etwas zu wissen, nur damit man sie nicht für dumm hielt. Terri war ehrlich und unprätentiös und gab Bastien das Gefühl, er selbst sein zu können. Und er wollte im Gegenzug ehrlich zu ihr sein. Aber das war ein Gefühl, gegen das er ständig ankämpfte, denn er fürchtete, wenn er ihr sagte, dass er ein Vampir war, würde sie ihn ebenso ablehnen, wie Josephine es getan hatte.
„Dieses Risiko wirst du irgendwann wohl eingehen müssen, wenn du eine ernsthafte Beziehung mit ihr in Erwägung ziehst.
Aber wir befinden uns in einer neuen Ära. Vampire sind im Moment sogar ,in’.” Vincent versuchte nicht einmal zu verbergen, dass er die Gedanken seines Vetters gelesen hatte. So durcheinander, wie er war, hatte Bastien nicht darauf geachtet, seinen Geist verschlossen zu halten. „Kannst du ihre Gedanken lesen?” Bastien schüttelte den Kopf. Er hatte es am vergangenen Nachmittag beim Einkaufen versucht und keinen Erfolg gehabt.
Vincent nickte feierlich. „Du wirst es ihr irgendwann sagen müssen. Vielleicht kann Kate dir ja helfen. Sie sind schließlich Cousinen. Terri könnte es besser aufnehmen, wenn es von Kate kommt.” Vincent ging auf die Tür zu. „Ich gehe aus und suche mir eine kleine Mahlzeit. Genießt euren Abend.”
Bastien sah zu, wie sich die Tür hinter seinem Vetter schloss, dann stand er mehrere Minuten reglos da. Er fühlte sich rastlos, leer und hungrig. Dieser letzte Gedanke ließ ihn zu dem verschlossenen Kühlschrank in seinem Schreibtisch gehen und einen Blutbeutel herausholen. Er steckte die Zähne hinein, nahm rasch das Blut zu sich und warf den leeren Beutel dann angewidert weg.
Diese Art Nahrung nützte nichts gegen das, was ihn quälte. Nein, er hatte keinen Hunger auf Blut. Blut war nicht, wonach er sich sehnte. Was er wirklich wollte, war jemand, der nur ihm gehörte. Jemand, der ihn zu einem Ganzen machte. Er wollte zu jemandem gehören. Zu jemandem, der seine Eigenheiten akzeptieren und ihn als das, was er war, annehmen würde. Er wollte bedingungslose Liebe. Genauer gesagt, er wollte Terris bedingungslose Liebe.
„Es war wunderbar.”
Bastien lächelte über Terris begeisterte Miene und ihre aufgeregt geröteten Wangen. Er hatte angenommen, ein Musical würde ihr gefallen, und sie zu dem Theater geführt, wo das Phantom der Oper gespielt wurde, und tatsächlich hatte es ihm ebenfalls gefallen. „Hast du Hunger?”
„Und wie!”, gab sie lachend zu. „Dieser Salat hat schon vor etwa einer Stunde aufgehört, mich wirklich aufrecht zu halten. Was ist mit dir?”
„Ich könnte schon etwas brauchen”, antwortete Bastien vage. Er hatte nicht wirklich Hunger, aber er freute sich schon darauf, Terri an einem Tisch gegenüberzusitzen und zu sehen, wie ihre Augen lebhaft funkelten und ihr Gesichtsausdruck sich immer wieder änderte, wenn sie sprach. „Das Restaurant ist nur einen Block oder so entfernt. Kannst du mit den hohen Absätzen so weit laufen, oder soll ich ein Taxi rufen?”
„Zu Fuß gehen klingt gut”, versicherte sie ihm. „Ich bin daran gewöhnt, die ganze Woche hohe Absätze zu tragen.”
„Es steht dir gut.” Bastien schaute an ihrem kurzen schwarzen Cocktailkleid hinunter zu ihren Beinen in den sexy schwarzen Nylons und hochhackigen Sandaletten. Terri sah reizend aus und irgendwie unglaublich attraktiv, obwohl das Kleid, das sie trug, wirklich nicht tief ausgeschnitten war. Es war ärmellos und kurz, aber nicht unangemessen kurz - der Saum endete kurz oberhalb des Knies. Außerdem hatte es einen V-Ausschnitt, der aber nicht tief genug reichte, um mehr als eine Andeutung von Dekolleté zu zeigen.
Sie unterhielten sich über das Stück, als sie das Theater verließen, plauderten angeregt über die Kulissen, die Kostüme und die Musik. Ihr Gespräch musste
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