Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
allerdings ein wenig in den Hintergrund treten, als sie das Restaurant erreichten, da man sie sogleich zu ihrem Tisch führte und ihnen die Speisekarten reichte.
Terris Karte hatte keine Preise, seine schon, und er grinste, weil sie sich darüber so ärgerte. Er würde sie nicht für diese Mahlzeit bezahlen lassen, was immer sie auch versuchte. Sie würde ihren Stolz an diesem Abend vergessen und zulassen müssen, dass man sie nach allen Regeln der Kunst verwöhnte und sie wie eine Prinzessin bediente.
Das Essen war köstlich und der Service hervorragend, aber zwischendurch wünschte sich Bastien, er hätte Terri an einen weniger förmlichen Ort gebracht. Die gedämpfte, noble Atmosphäre war ein wenig steril und wirkte sich nachteilig auf ihre ansonsten ungezwungenen Gespräche aus. Bastien vermisste Terris Begeisterung und ihr klangvolles Lachen, das sie nun gut unter Kontrolle zu haben schien.
Sobald sie mit dem Essen fertig waren, schlug er vor, in eine Bar zu gehen, die er kannte, um dort noch etwas zu trinken. Terri stimmte ihm so schnell zu, dass er wusste, das Essen hatte ihr zwar sehr gut geschmeckt, aber sie würde ebenfalls eine Atmosphäre vorziehen, in der sie sich wirklich unterhalten konnten. Bastien nahm an, dass es sie jede Menge Anstrengung kostete, sich so sehr zurückhalten zu müssen.
Sie gingen den kurzen Weg zum Maison, einer Bar, von der er wusste, dass die Atmosphäre dort ihnen erlauben würde, sich unbeschwerter zu unterhalten. Man konnte auch draußen sitzen, und tatsächlich nahmen an diesem Abend, der für die Jahreszeit eigentlich zu warm war, viele Gäste die Gelegenheit wahr, und Bastien freute sich, als Terri vorschlug, sie sollten ebenfalls draußen im Patio sitzen.
Ihr Gespräch kehrte zu dem Musical zurück, und Terris Begeisterung ließ Bastien darüber nachdenken, ob sie nicht vielleicht noch öfter ins Theater gehen sollten, solange sie in der Stadt war.
Das erinnerte ihn daran, dass sie irgendwann wieder nach England fliegen würde, ein Gedanke, der ihm absolut widerstrebte. Er genoss ihre Gegenwart und seine Flucht aus einem Leben, das er bisher vollkommen in Ordnung gefunden hatte, das ihm aber im Nachhinein langweilig und trostlos erschien.
Wie hatte er nur so lange ein solch leeres Leben fuhren können, wenn es doch so viel Spaß machen konnte?
8
Terri hielt mitten in einer Geschichte über sie und Kate in der Teenagerzeit inne und schaute erschrocken zur Seite, als sie hörte, wie ein anderer Gast die Kellnerin nach der Uhrzeit fragte und diese antwortete.
„Hat sie tatsächlich gesagt, es sei vier Uhr zwölf?”, fragte sie und vergaß darüber ganz die Geschichte, die sie gerade hatte erzählen wollen.
„Ja? Nein, das ist unmöglich. Du musst dich verhört haben. Es kann nicht schon so.... es ist tatsächlich so spät!” Bastien starrte überrascht auf seine Armbanduhr. Er wirkte ebenso verblüfft wie sie, und sie sahen einander einen Moment mit großen Augen an, dann fingen sie an zu lachen.
„Sieht so aus, als hätten wir die Zeit gewaltig aus den Augen verloren”, sagte Terri grinsend.
„Sieht so aus”, stimmte er zu. „Aber das passiert uns offenbar immer, wenn wir uns unterhalten. Ich unterhalte mich gern mit dir.”
„Ich spreche auch gern mit dir”, gab sie zu, dann wandte sie den Blick ab und suchte nach einer Ablenkung von der Flut an Gefühlen, die in ihr aufstiegen. Es war nicht mehr so geschäftig auf dem Patio des Maison wie zuvor, aber an einem halben Dutzend Tischen saßen immer noch Gäste. „Ich frage mich, wieso sie noch nicht geschlossen haben. Ich dachte, Bars würden hier gegen vier schließen.”
„Ich bin nicht sicher”, sagte Bastien, dann korrigierte er sich: „Oh, das Maison ist rund um die Uhr geöffnet.”
Als Terri ihn fragend anschaute, zeigte er auf eine entsprechende Beschriftung des Markisenrands. Sie lächelte und sagte: „Das ist mir gar nicht aufgefallen.”
„Mir auch nicht.”
Sie schwiegen einen Moment, und Terri bemerkte, dass es in den Stunden, seit sie dort saßen, kühler geworden war. „Dir ist kalt”, stellte Bastien fest, als sie unbewusst ihre Arme rieb. „Wir sollten nach Hause gehen.”
„Ja”, stimmte sie zu, aber sie war traurig, dass diese Nacht ein Ende finden sollte. Sie hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie ewig angedauert hätte.
Bastien stand auf und zog den Stuhl für sie zurück, dann legte er seine Anzugjacke ab und hielt sie für sie auf. „Hier, zieh das an. Diese
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