Immer werd ich Dich begehren
ihrer Kinderschaukel im Garten des Paares in Prattville entführt worden, einen Tag nach Ostern vor zwölf Jahren.
Dennis Copeland war muskulös gebaut, hatte einen militärisch kurzen Haarschnitt und war seit zwei Jahren Witwer. Er erzog seine Tochter, die siebenjährige Brooke, allein. Seine Frau Stacy und er waren Studenten an der Auburn University gewesen, als ihr erstes Kind geboren wurde. Die zwei Monate alte Heather Copeland war von einem freundlichen Fremden entführt worden, der den Babysitter überredete, ihn einmal das Kind auf dem Arm halten zu lassen. Der Babysitter der Copelands hatte mit Heather am Donnerstag vor Ostern im Kinderwagen einen Spaziergang in den kleinen Park in der Nähe der Wohnung von Heathers Eltern gemacht.
Kate fragte sich unwillkürlich, wie sich der Verlust des Kindes auf das Paar ausgewirkt hatte. Das schreckliche Ereignis war für sie ohne Zweifel ebenso niederschmetternd gewesen wie für Trent und sie.
Als Dante Moran detailliert erläuterte, was das FBI über den Entführerring wusste, der in den letzten zwölf Jahren im Süden der USA operiert hatte, nahm Trent ihre Hand. Instinktiv wollte sie sie zurückziehen, da sie von niemandem Trost brauchte, schon gar nicht von ihrem Exmann. Sie hatte niemandem mehr vollkommen vertrauen können und war mit dem Schmerz allein fertig geworden. Sie wollte allein zurechtkommen und sich bei keinem Mann mehr anlehnen. Doch ihre Vernunft hinderte sie daran, Trents Berührung zurückzuweisen. Ihre Vernunft und das Eingeständnis, dass immer noch eine emotionale Verbindung zwischen ihnen bestand. Selbst nach Jahren der Trennung verband sie nach wie vor das Wichtigste, was ein Paar verbinden konnte: ein Kind. In ihrem Fall ein vermisstes Kind.
Kate drückte Trents Hand fest und rückte ein Stück näher zu ihm heran. Sie sah ihn an und erkannte in seinen Augen, dass ihn die gleichen Gedanken und Gefühle beschäftigten wie sie. Leise sagte er: „Jetzt, wo ich die anderen Eltern kennen gelernt habe, wünschte ich, das FBI hätte vier Mädchen aufgespürt.“
„Ja“, sagte Kate. „Die Tochter von irgendeinem von uns wird weiterhin vermisst, ihr Schicksal ist ungewiss.“ Sie verdrängte die Angst. „Möglicherweise ist keines der Mädchen Mary Kate. Wir könnten die Eltern sein, deren Herz noch einmal gebrochen wird.“
Trent legte ihr den Arm um die Schultern, und da sie seine Absicht verstand, konnte sie den Trost auch annehmen. Ehrlicherweise musste sie sich eingestehen, dass sie froh war, diese traumatische Angelegenheit nicht allein durchstehen zu müssen. Nichts daran würde leicht werden, ob sie Mary Kate nun fanden oder nicht.
„Das FBI ist dabei, alle Adoptiveltern zu benachrichtigen. Es sind Hunderte. Wir haben mit den ältesten Kindern angefangen. Die drei Säuglinge, die, wie wir glauben, in einem Umkreis von zweihundert Meilen in Alabama um Ostersonntag herum vor zwölf Jahren entführt worden sind, gehören zu den ersten Fällen, die wir bearbeiten. Wir bitten die Adoptiveltern dieser drei Mädchen, mit uns zu kooperieren und unsDNA-Proben von ihren Adoptivkindern nehmen zu lassen“, erklärte Moran. „Heute versuchen wir hier, alle Ihre Fragen zu beantworten. Dann möchten wir DNA-Proben der leiblichen Eltern nehmen. Diese Tests haben oberste Priorität. Einer aus Ihrem Kreis hat zugesichert, die Tests zu bezahlen, damit sie von einem unabhängigen Institut vorgenommen werden können, was die Sache beschleunigt. Dadurch können wir bereits innerhalb einer Woche oder weniger Tage Ergebnisse haben. Wir verwenden außerdem Blutgruppen und Finger- oder Fußabdrücke der Kinder, soweit vorhanden.“
Kate wandte sich an Trent. „Hast du …?“
„Ja.“
„Danke.“
„Ich habe angeboten, die Kosten für die DNA-Tests zu übernehmen, damit wir nicht länger als absolut notwendig warten müssen“, sagte er leise. „Ich hätte zehnmal so viel bezahlt, um die Wahrheit herauszufinden. Für uns und für die anderen Eltern hier.“ Er deutete auf die übrigen Anwesenden.
„Selbst wenn die Kinder zu Ihnen gehören, werden Sie nicht einfach Ansprüche geltend machen können“, erklärte Moran weiter. „Wir haben es hier mit einem juristischen Albtraum zu tun. Die Adoptiveltern dieser drei Mädchen haben bereits Anwälte beauftragt, wie es mit Sicherheit in den nächsten Wochen und Monaten Hunderte Adoptiveltern tun werden.“
„Was für Rechte haben wir?“, wollte Dennis Copeland wissen.
„Das wird vermutlich erst
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