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Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Titel: Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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an mir vorbei. Einerseits begrüßte ich es, andererseits war es ein Fluch. Denn heute würde ich ihn wiedersehen. Das erste Mal seit …
    Der Termin für das Interview stand in der Aula an, was er noch für die Schülerzeitung schreiben musste. Nur wie sollte ich das überleben, wie mich ihm gegenüber verhalten?
    Seine Erscheinung ertragen, ohne ihn berühren zu dürfen? Keine Chance. Nach wie vor fand er sich in all meinen Gedanken, meinen Träumen wieder, während meine Liebe zu ihm unveränderlich in mir schwelte.
    Tristan war so unberechenbar. Selten nahm er etwas ernst, daher wusste ich nicht einmal, ob er überhaupt kommen würde. Weder die Aussicht, ihm wieder gegenüberzustehen, noch die Möglichkeit, dass er mich versetzte, wollten einen Hoffnungsschimmer in mir gedeihen lassen. Beides würde mich mit Sicherheit noch tiefer in das mittlerweile schon bekannte dunkle Loch stoßen, in dem ich mich befand, seit er mich verlassen hatte. Allein daran zu denken, tat weh. 
    Als das Klingeln das Ende der letzten Stunde einläutete, blieb ich so lange sitzen, bis alle den Raum verlassen hatten. Ich wollte niemandem auf dem Gelände begegnen, um weiterhin die Anfeindungen zu ertragen oder die anzüglichen Blicke der Jungs. Ich dankte Gott dafür, dass die Sportlehrerin heute krank war.
    Gerade als ich mein Geschichtsbuch in meiner Tasche verstaute, hörte ich ein auffälliges Räuspern und realisierte erst jetzt, dass mir meine Ruhe doch nicht gegönnt wurde. Fragend schaute ich auf, geradewegs in große dunkelblaue Augen, betont mit dickem Kajal, Mascara und glitzerndem lila Lidschatten. Eva. Mit Sicherheit bedeutete das nichts Gutes!
    Kalter Schweiß breitete sich aus und das nervöse Flattern in meinem Magen, was ich schon den ganzen Tag wegen des bevorstehenden Treffens mit Tristan verspürte, nahm zu.
    Mit ihrem rosa blinkenden Handy kam sie auf mich zugestöckelt, lächelte falsch und zog eine dünn gezupfte Augenbraue nach oben, während sie einen Knopf des Telefons drückte. Ich runzelte die Stirn, denn ich konnte anfangs gar nicht erfassen, was ich da hörte. Aber dann … Sämtliches Blut wich aus meinem Gesicht, meine Augen weiteten sich vor Schock und ich keuchte. Durch den leeren Klassenraum hallte es: mein Stöhnen.
    Mit einem süffisanten Grinsen beobachtete sie die Veränderung meiner Mimik mit einer Genugtuung, die ihre Hinterlistigkeit unterstrich.
    Eva hatte alles gefilmt!
    Konnte mein Leben noch schlimmer werden? Eindeutig.
    Ich wollte schreien, weglaufen, sie angreifen, ihr das dämliche Handy aus der Hand schlagen, mich irgendwo verkriechen. Möglichst alles auf einmal, aber ich erstarrte lediglich.
    Nein, nein, nein! Bitte nicht!
    »Hmm, obwohl du so fett bist, fickt er dich so ... So hat er es noch nie mit mir gemacht ... Wie er dich festhält ...« Nachdenklich schaute sie den Mitschnitt, um mir anschließend unverwandt in die Augen zu sehen. Ihr Blick war eiskalt, so hasserfüllt, dass ich erschauderte.
    »Ich weiß nicht, was er an dir findet. Ich weiß nicht, wieso er gerade dich so behandelt! Wirklich nicht.« Abwertend musterte sie mich, und ich fühlte mich entblößt, geradezu nackt vor ihr.
    »Was willst du von mir Eva?«, flüsterte ich irgendwann, ohne das Selbstbewusstsein lauter zu sprechen, da meine Stimme fast brach.
    Ihr widerlich hohes lautes Lachen drang schmerzhaft in meine Ohren.
    »Ich will nur, was jedes andere Mädchen auf dieser Schule auch will, du kleine dumme Kuh!
    Und ich war so nah dran ... als ich den Dreier mit Valerie und Tristan hatte. Aber dann kamst du dahergeschwabbelt!«, spie sie mir verächtlich entgegen, und ich runzelte verwirrt die Stirn. Was? Er hatte tatsächlichen einen Dreier mit den größten Schlampen der Schule, während wir uns nähergekommen waren? Konnte das wahr sein? Mir kam in den Sinn, wie Tristan sie immerzu behandelte, in Verlegenheit brachte und sie sogar in der Turnhalle wegen mir zusammengestaucht hatte. Warum sollte sie ihn wollen? Ihn, der sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit demütigte. Gleichzeitig musste ich mir aber auch eingestehen, dass ich genauso war. Würdelos hatte ich ihn aus der Ferne angeschmachtet, so wie es Valerie und Eva noch immer taten. Doch nun war alles anders. Ich konnte mir gewiss sein, dass mich Tristan zumindest einmal geliebt hatte. Eine Gewissheit, die Eva nie haben würde. Ekel überkam mich. Ekel vor der alten Mia und vor Eva.
    »Schau mich nicht so an! Du verstehst es nicht! Ich liebe ihn!«

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