Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)
locker zehn Kilo zu viel auf den Rippen, was mir die Speckrolle verriet, welche sich selbst unter dem locker sitzenden grauen Pullover abzeichnete. Ein verwaschener alter Jeansrock bekleidete ihre stämmigen Oberschenkel, die einen beim Ficken sicher zu Tode quetschen konnten, wenn man zu früh kam oder anderweitig abfuckte.
Angeekelt schüttelte ich mich, als ich daran dachte, in so etwas jemals meinen über alles geliebten Ficker zu vergraben. Vorher würde ich lieber auf Handarbeit umsatteln. Ha! Als ob ich das nötig hätte.
Mehr Gedanken wollte ich an die ´Folter für Augen´ da hinten nicht vergeuden und wandte meinen Blick ab.
Ich bestellte mir noch mehrere Drinks, rauchte unendlich viele Kippen und verbrachte den weiteren Abend damit, unzählige Typen blöd anzumachen, in der Hoffnung, in eine anständige Schlägerei zu geraten. Leider kannten sie mich alle und kuschten, sobald ich sie nur anvisierte.
Also hieß das beknackte Motto für diesen Abend: Frust und Langeweile pur … So wie jeden verdammten Samstag.
2. Herzrasen und unerfüllbare Träume
Mia ´poor´ Engel
W ieso war ich überhaupt hier? Ich verabscheute doch jegliche Arten von Partys – ganz besonders die am Strand. Jeder trug einen Bikini oder eine Badehose – außer mir natürlich –, einzig, weil ich mich einer Ganzkörpermusterung entziehen wollte. In dem Fall erreichte ich leider lediglich das Gegenteil. Es war ein Teufelskreis.
Frustriert seufzend sah ich der Menge beim Tanzen zu und nippte an meinem alkoholfreien Coconut Kiss. Meine Brille verrutschte dabei immer wieder, sodass ich sie mit dem Zeigefinger permanent gerade auf die Nase schob.
Ich gehörte hier einfach nicht hin. Ich war das kleine hässliche Entlein, das abseits stand und darauf hoffte, nicht von irgendwem blöd angemacht oder schlimmer, fertiggemacht zu werden.
Deshalb behielt ich die ´Wrangler Clique´ auch ganz genau im Auge. Jeden Moment konnten sie sich eine neue Gemeinheit ausdenken und mich damit bis auf die Knochen blamieren.
Aber die Angst vor einer erneuten Blamage war nicht der einzige Grund, warum ich immer wieder zu ihnen hinüber sah. Nein, mein Hauptbeobachtungsziel bildete Tristan Sexy.
So hieß er bei den Mädels, bei allen . Und so sicher, wie die Erde rund ist, wusste er das auch. Denn das war er. Einfach nur unbeschreiblich, geradezu unverschämt und absolut höschennässend sexy. Kurzum wunderschön. Ganz zu schweigen, dass er Ausstrahlung und Geld wie Heu besaß. Er verkörperte alles, was in dieser Gesellschaft begehrenswert erschien, und den Mädchen der Schule sowie wahrscheinlich der ganzen Stadt schlaflose Nächte bescherte.
Gut, seine Brüder waren auch nicht zu verachten – allesamt vergeben –, hatten aber nicht diese einzigartig verwuschelten dunkelbraunen Haare, den rebellischen Dreitagebart, die grünbraunen, funkelnden Augen, schier perfekte Gesichtszüge, diese langen, talentierten Pianistenfinger und zusätzlich dieses Hammerlächeln.
Okay … Er lächelte so gut wie nie wirklich .
Entweder grinste er dreckig oder warf mit Todesblicken um sich. Aber lächeln? Nein. Ich hatte ihn eigentlich nur ein einziges Mal lächeln gesehen, aber das lag schon lange zurück.
Es war in der siebten Klasse gewesen. Für einen Wettbewerb entwarf ich ein Bild, weil mir immer gesagt wurde, dass ich gut im Zeichnen wäre. Mein Lehrer, Herr Piper, ging sogar so weit zu behaupten, ich sei phänomenal, was ich ihm aber nie glaubte. Auf jeden Fall hatte ich gewonnen.
Die Malerei wurde schließlich ausgehängt, was aber auf meinen Wunsch anonym geschah, weil ich jegliche Aufmerksamkeit unbedingt vermeiden wollte. Darauf zu sehen war eine einfache Landschaft, genauer gesagt, mein Lieblingsort: eine geheime Lichtung, tief im Wald verborgen, die nur ich kannte und gerne besuchte, wenn ich in Ruhe zeichnen und nachdenken wollte.
Als ich dann eines Tages zu meinem Spind ging, sah ich Tristan vor meinem Bild stehen, und da war es: ein sanftes, verträumtes, offenes Lächeln … Es war so bezaubernd! Wenn ich nicht schon bis über beide Ohren in ihn verliebt gewesen wäre, hätte es mich in diesem Moment erwischt – aber so was von …
Schnell ging ich weiter, um ihn nicht zu stören.
Kurz darauf flippte ich vor Freude fast aus, da man mir mitteilte, dass Tristan Sexy persönlich mein Bild gekauft hatte. Wieso, wusste ich nicht, nur, dass es ihm gefiel, was mich wiederum richtig stolz machte! Vielleicht hing es jetzt irgendwo in seinem Zimmer.
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