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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Geiste berührte Christine sie und flüsterte dabei einen Runenzauber.
    Algiz. Schutz.
    Sie hielt den Atem an und betete, dass der einfache Zauber wirken mochte. Unter den gegebenen Umständen wollte sie sich ungern noch tiefer vorwagen. Aber wie es aussah, hatte ihre oberflächliche Magie gewirkt. Der nächste Kuss des Gestaltwandlers hatte schon weniger Kraft. Und der danach war nur mehr störend. Christine dankte der Göttin und stieß ihn von sich.
    Der Selkie streichelte ihren Arm. »Hab keine Angst, kleine Hexe!«
    »Ich habe keine Angst. Ich bin nur nicht interessiert.«
    »Das kann nicht sein.«
    »Glaub mir, es kann!«
    Erst jetzt wagte sie, wieder zur Bühne auf dem Grabmal zu sehen. Zum Glück stand Kalen immer noch auf Abstand zu Leanna. Ihre Erleichterung schwand allerdings, als sie den dunklen, wütenden Blick sah, mit dem der Unsterbliche sie fixierte. Sie erkannte darin Verlangen, aber auch eine unangebrachte Portion Wut, als würde sie ihm gehören.
    Sie blieb regungslos, wobei sie ihre liebe Not hatte, den überwältigenden Drang zu beherrschen, den seine Stimmung in ihr weckte. Fantasien, die aus ihrer Verbindung in der Vision geboren waren, tobten ihr durch den Kopf.
    Kalen, der sich über sie erhob.
    Kalen, der sich auf sie legte.
    Kalen, der in sie …
    Der Selkie fühlte sich durch ihren ausbleibenden Protest angespornt und packte den Saum ihres Pullovers. Bevor sie auch nur begriff, was vor sich ging, hatte er ihr den Pulli über den Kopf gezogen und beiseitegeworfen. Die kühle, feuchte Luft traf sie wie ein Peitschenhieb. Erschrocken stolperte sie rückwärts und verschränkte die Arme über ihrem schlichten weißen BH.
    Der Selkie nahm ihre Hände weg. »Heute Nacht gehörst du mir! Du weißt es, und du willst es. Kein Grund, sich zu zieren.«
    »Von allen eitlen, verschlagenen …«
    Weiter kam sie nicht, denn der Selkie griff mit einem Arm hinter sie und löste den Verschluss ihres BHs, und das Dessous war verschwunden, bevor sie noch etwas sagen konnte.
    Sie klatschte ihm die Hand ins Gesicht. »Welchen Teil von ›Nein‹ hast du nicht begriffen?«
    Der Selkie drückte sie wieder an seine Brust, so dass sein Hemd sich an ihren Brustspitzen und seine Erektion an ihrem Bauch rieb. Als sie ihm in die Augen sah, wirkte er verwundert – verletzt –, wütend. Nein, er verstand offenbar wirklich nicht, warum sie ihn zurückwies. »Wieso willst du nicht, was ich dir biete?«
    Sie atmete tief ein. »Ich will es eben nicht, okay? Ist nicht persönlich gemeint. Und jetzt lass mich los!«
    Er tat es nicht.
    Verdammt! Er ließ ihr keine Wahl. Tiefere Magie konnte sie hier nicht riskieren, aber das bedeutete nicht, dass sie schutzlos war. Sie würde einfach zu ihrer stärksten nichtmagischen Waffe greifen: einem schnellen, fiesen Tritt in die Eier.
    »Hmmpf!« Der Selkie sank auf die Knie.
    Christine empfand definitiv kein Mitgefühl mit ihm. »Ich habe dich gewarnt!«
    »Undankbare Schlampe!« Der Selkie krümmte sich auf dem Boden und rollte stöhnend von ihr weg, bevor er sich wieder halbwegs aufrappelte und noch ein paar besonders hübsche Flüche ausstieß, ehe er im Wald verschwand.
    Christine machte sich auf die Suche nach ihrem BH und ihrem Pulli, als ein Blitz aus dem Kreis ihre Aufmerksamkeit erregte. Wie versteinert stand sie da und ließ prompt ihren Pullover fallen, als ihr klar wurde, was für einen Zauber Leanna da gerade sprach, und als sie ihre Fingerbewegungen dazu sah.
    Bekana  … Erneuerung. Laguz  … Wachstum. Othala  … Vermächtnis. Das war ein keltischer Fruchtbarkeitszauber, sehr alt, sehr mächtig. Diesen Zauber hatte Shaun ihr beigebracht, und sie hatte ihn in der Nacht gesprochen, als sie ihr Kind empfangen sollte. In derselben Nacht, in der Shaun ihren Zirkel für seinen Dämonenfürsten geöffnet hatte.
    Christine beobachtete Leannas Bewegungen genau. Sie legte alle Runen und Zauber für die Fruchtbarkeit, aber dann, statt den Zauber abzuschließen, malte sie zwei zusätzliche Zeichen mit der linken Hand.
    Schattenrunen.
    Wunjo  – Bruderschaft. Jera  – Hoffnung. Umgekehrt bedeuteten sie Sklaverei und Tod, und es waren dieselben Sigillen, die Shaun in jener Nacht gemalt hatte.
    Das war sein erster Schritt gewesen, sein Eröffnungszug in einem Spiel, das in der Hölle enden sollte. Christine hatte damals nicht gewusst, dass Shaun zu einer Dämonenhure geworden war. Er lud seinen Meister in ihren Kreis ein, auf dass er Christine auch zu seiner Hure machte.

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