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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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war sie nicht!
    Kalen seufzte. Er hatte den Akzent der Hexe erkannt. Sie war Amerikanerin, und seiner Erfahrung nach bedeuteten Amerikanerinnen immer Schwierigkeiten.
    Die Touristen, von denen einige noch recht unvollständig bekleidet waren, kamen jetzt richtig in Stimmung. »Mach sie noch mal fertig!«, brüllte ein untersetzter Rotgesichtiger, während ein anderer offenbar auf Leannas Seite stand. »Zeig der Yankeetussi, wer der Boss ist!« Zweifellos hielten sie alles für einen Teil der Vorführung.
    Leanna wurde leichenblass, was ein sicheres Zeichen war, dass sie gleich vor Wut platzen würde. Sidhe mochten körperlich nicht leicht zu verletzen sein, ihr Stolz indessen war überaus empfindlich. Von einem Menschen niedergeschlagen? Unverzeihlich!
    Leannas Lippen zuckten, und sie hob die Hände. Ihre Finger waren gespreizt und bereit, eine Ladung Elfenfeuer abzuschießen. Immer noch blieb die Hexe, wo sie war. Ihre blauen Augen funkelten, und Kalen sah, wie ihre Brust sich unter den angestrengten Atemzügen hob und senkte. Für einen kurzen Moment lenkten ihn ihre kleinen perfekten Brüste ab.
    »Ich lasse nicht zu, dass du das tust!«, sagte die Hexe ruhig zu Leanna. »Ich lasse nicht zu, dass du ein Höllenportal öffnest!«
    Sie meinte es ernst. Ein Höllenportal? Kalen musste zugeben, dass er etwas Dunkles aufflackern fühlte, kurz bevor die Hexe eingegriffen hatte. Aber ein Höllenportal? Ausgeschlossen! Leanna war eine Sidhe, und die Sidhe konnten Dämonen nicht leiden.
    »Beacharn!«, fauchte Leanna. Sie musste richtig in Rage sein, wenn sie sogar Gälisch sprach. Leanna schleuderte der Hexe knisternde grüne Energie entgegen. Mit einer unauffälligen Bewegung entließ Kalen einen weißen Energieblitz, um das Elfenfeuer abzulenken, das sofort verpuffte.
    Leanna schrie vor Zorn auf. Hades! Sie dachte, die Hexe habe ihren Angriff abgewehrt, nicht Kalen. Bevor er etwas tun konnte, feuerte sie eine weitere Ladung ab. Die kleine Hexe wich geschickt aus. Dann aber, wider alle Vernunft, machte sie einen Satz auf Leanna zu.
    Sie schlug krachend auf der Bühne auf, wo sie Leannas Knöchel packte und ein Zauberwort rief. Damit beschwor sie eine unglaubliche Magiewelle herauf, die aus ihren Händen direkt Leannas Beine hinauffloss und die Sidhe in einer klarblauen Lichtwolke einfror. Einen Augenblick später sackte Leanna in sich zusammen.
    Sie war nicht tot, nicht einmal bewusstlos, schien jedoch wie gelähmt. Vergeblich bemühte sie sich, ihre Glieder zu bewegen, während ihr Gesicht vor Wut fleckig wurde. Ihr Mund, der ebenso versiegelt war wie ihr Leib, arbeitete hektisch.
    Zunächst war Kalen ebenso verblüfft wie die übrigen Zuschauer, die Sidhe und die Touristen. Das gab’s doch nicht! Die kleine Hexe hatte tatsächlich einen Fesselzauber gewirkt. Wo in Hades hatte sie das gelernt? Es war ein uralter Zauber, der nicht eben wenig Macht erforderte. Und wenngleich der Zauber an sich nicht tödlich war, ging er oft einem Mord voraus. Hatte man den Feind erst hilflos und gefesselt vor sich liegen, war es ein Leichtes, den Kampf auf immer zu beenden.
    Kalen machte sich bereit einzuschreiten, diesmal um Leanna zu retten. Aber die Hexe vollendete ihren Angriff nicht. Wieder schien sie selbst verwundert über das, was sie getan hatte.
    Und wieder rührte sich Dougal als Erster. »Tötet sie!«, brüllte er den anderen Sidhe zu.
    Der unberechenbare Haufen gehorchte und rannte zur Bühne, wo die Hexe mit weit offenen Augen erstarrte. Diese Verrückte! Was hatte sie denn erwartet? Menschen legten sich nicht mit Sidhe an, schon gar nicht mit einer ganzen Gruppe. Die Zahl der Zaubersprüche, mit denen sich eine menschliche Hexe gegen sieben aufgebrachte Sidhe wehren konnte, lag genau bei null.
    Kalen handelte sofort, indem er die Hexe hochhob und hinter sich schob. Dann sah er zu den Sidhe und stieß ein tiefes, drohendes Knurren aus. Prompt blieben sie stehen und tauschten fragende Blicke aus.
    »Zur Seite, Kalen!«, murrte Dougal. »Sie gehört uns.«
    Kalen sah Leannas Halbblutlakaien ungerührt an. »Nein. Das reicht jetzt!«
    »Tut’s nicht!«
    Dougal wollte sich auf die Hexe stürzen, doch Kalen erwischte ihn mit einem weißen Lichtblitz, der den Oger-Sidhe zu Boden schleuderte – hart genug, dass es weh tat, allerdings nicht hart genug, um ihn ernstlich zu verletzen.
    Dougal rappelte sich wieder auf. »Kalen, gib uns die Frau! Das hier geht dich nichts an.«
    Hinter ihm zitterte die Hexe wie ein verängstigtes

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